Der Wochenauftakt ist für den Dax in die Hose gegangen. Zwar war der deutsche Börsenleitindex zunächst fast ein Prozent geklettert, am Ende stand aber ein Minus von ein Prozent in den Handelsbüchern. Der Dax schloss zudem mit 23.970 Punkten unterhalb der 24.000er-Marke. Das Handelsabkommen der EU mit den USA kam nur auf den ersten Blick gut an, wie es im Markt hieß. Am Ende habe das Unbehagen überwogen. 15 Prozent auf alles, außer Stahl und Aluminium, da sogar 50 Prozent, lautet die getroffene Vereinbarung.

Nach den US-Handelsabkommen mit Japan und der EU liegt der Fokus nun auf einem Deal mit China: In Stockholm sollen heute die Handelsgespräche zwischen den USA und China beendet werden. Es wird erwartet, dass das Stillhalteabkommen im Zollstreit um 90 Tage verlängert wird. In dieser Zeit würden die beiden größten Volkswirtschaften der Welt hohe gegenseitige Sonderzölle weiter aussetzen. Bisher läuft die Frist für Verhandlungen bis zum 12. August. Größere Annäherungen in den eigentlichen Kernstreitigkeiten werden nicht erwartet.

Am heutigen Tag vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank stehen zudem wichtige Daten zur Konsumstimmung der Amerikaner an. Experten erwarten, dass sich die Verbraucherlaune im Juli leicht aufgehellt haben dürfte. Das vom Forschungsinstitut Conference Board erstellte Barometer dürfte demnach auf 95,8 Punkte gestiegen sein, nach 93,0 Zählern im Juni.

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Unternehmensseitig blicken die Anleger zunächst erneut auf den Autosektor, denn Stellantis legt seine endgültigen Zahlen für das erste Halbjahr vor. Vorläufigen Daten zufolge hat der viertgrößte Autobauer der Welt einen Nettoverlust von 2,3 Milliarden Euro verbucht, nach einem Gewinn von 5,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Als Gründe nannte das Unternehmen Belastungen durch US-Zölle und Kosten für den Konzernumbau. Zudem brachen die Auslieferungen in Nordamerika im zweiten Quartal um ein Viertel ein. Spannend wird auch sein, wie der neue Konzernchef Antonio Filosa, der sein Amt vor einem Monat offiziell angetreten hat, das Handelsabkommen zwischen der EU und den USA kommentiert, das für Auto-Exporte in die USA einen Zoll von 15 Prozent vorsieht.

Zudem geht es noch um Boeing. Der Airbus-Rivale ist immer noch im Krisenmodus. Für die Produktion des Verkaufsschlagers Boeing 737 MAX gilt eine strikte Obergrenze, und bevor sie aufgehoben werden kann, will die Aufsichtsbehörde FAA die gesamte Lieferkette unter die Lupe nehmen. Doch Vorstandschef Kelly Ortberg hat neue Aufbruchstimmung erzeugt und die Verluste eingedämmt. Das dürfte sich auch bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal zeigen.