Duisburg (Nordrhein-Westfalen) – Die Anklage lautet auf Mord in zwei Fällen. Der Beschuldigte handelte laut Staatsanwaltschaft heimtückisch und aus niederen Beweggründen. Seine Waffe: ein Audi RS5 mit 450 PS.

Aus einem tödlichen Unfall auf der Autobahn wird jetzt ein Doppelmord mit 230 km/h. Es passierte in der Nacht zum Karfreitag. Den ersten Rettern bot sich ein schockierendes Bild: Zwei zerstörte Autos, ein Trümmerfeld über mehr als 500 Meter auf der A59 bei Duisburg und zwei Menschen, denen auch der Notarzt nicht mehr helfen konnte. Der Fahrer (44) des bis zu den Vordersitzen eingedrückten Seat und seine Mutter (80) starben noch an der Unfallstelle.

Der Unfallverursacher war ein Audi-Fahrer. Der 33-Jährige wurde eingeklemmt, musste schwer verletzt aus dem Wrack befreit werden.

Mit diesem hochmotorisierten Audi RS5 (450 PS) raste der wegen Doppelmordes Angeklagte (33) nachts mit 230 km/h über die Autobahn

In einem Audi RS5 (450 PS) raste der wegen Doppelmordes Angeklagte (33) nachts mit 230 km/h über die Autobahn

Foto: WTVnews_Duisburg

Audi raste mit 230 km/h über A59

Der Unfall ereignete sich gegen 0.15 Uhr. Der Seat war in Richtung Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) unterwegs, als von hinten der Audi heranschoss und in das Heck des vorausfahrenden Autos prallte. Laut Anklage soll der 33-Jährige zum Unfallzeitpunkt mit bis zu 230 km/h gerast sein – bei erlaubten 100.

Der Audi-Fahrer kam einen Tag nach dem Verkehrsunfall in U-Haft. Da war der Vorwurf noch fahrlässige Tötung. Einen Führerschein besaß er nicht mehr, den hatte der Mann wegen Trunkenheit verloren. Außerdem hatte er keinen festen Wohnsitz.

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Bei den weiteren Ermittlungen kam die Staatsanwaltschaft zu der Auffassung: Das war nicht fahrlässig. Wer so rücksichtslos rast, riskiert bewusst Menschenleben. Philipp Hein, Sprecher am Landgericht Duisburg, zu BILD: „Laut der Anklage soll der Beschuldigte aus niederen Beweggründen gehandelt haben, weil der Fahrspaß und das Fortkommen im Vordergrund gestanden haben sollen. Außerdem auch heimtückisch, weil die getöteten Verkehrsteilnehmer völlig arglos waren.“

Der Prozess wird voraussichtlich im Oktober beginnen. Dann muss sich der Totraser wegen Doppelmordes vor Gericht verantworten.