Der Nürnberger Tiergarten bleibt an diesem Dienstag aus betrieblichen Gründen geschlossen. Das teilte die Stadt Nürnberg als Träger mit. Weitere Auskünfte gab eine Sprecherin des Tiergartens zunächst nicht. Der Eingang des Tiergartens wird derzeit von sieben Mannschaftswagen der Polizei und zahlreichen Mitarbeitern eines privaten Sicherheitsdienstes bewacht.

Mehrere Besuchergruppen warteten vergeblich auf Einlass in den Zoo. Ein gutes Dutzend Tierrechtsaktivisten hat sich am Eingang versammelt und protestiert gegen die wohl bevorstehende Tötung. Eine genaue Zahl wollte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage nicht nennen. „Aus der Erfahrung der vergangenen Tage“ sei damit zu rechnen, dass dort Versammlungen abgehalten werden könnten, sagte sie zu den Gründen des Einsatzes.

Tierschützer protestieren am Dienstag  vor dem Nürnberger Tiergarten.Tierschützer protestieren am Dienstag  vor dem Nürnberger Tiergarten. (Foto: Max Weinhold)

Die Organisation Animal Rebellion geht davon aus, dass der Zoo heute höchstwahrscheinlich einige seiner Paviane töten wird, wie sie am Morgen mitteilte. Über diese Pläne wird seit Monaten kontrovers diskutiert.  Am Montag hatte der Tiergarten mitgeteilt, er bereite sich darauf vor, einige Guinea-Paviane aus Platzmangel zu töten. „Jetzt ist klar, dass wir in die genauen Vorbereitungen der Tötung gehen müssen“, sagte Direktor Dag Encke der Deutschen Presse-Agentur. Einen genauen Zeitpunkt nannte Encke da nicht.

Die Pavian-Gruppe ist zu groß für das Gehege geworden. Versuche, den Bestand zu reduzieren oder Tiere abzugeben, hatten nach Angaben des Tiergartens nicht zum Erfolg geführt. Deshalb sieht dieser demnach keine andere Möglichkeit mehr, als einige Tiere zu töten.