Leipzig – Kapuze über das rote Basecap, dunkle Sonnenbrille und das Gesicht tief gebeugt: Hier versteckt sich Sachsens schlimmster Brandstifter vor Gericht!
Monatelang lebten die Bewohner der „Langen Lene“ in ständiger Angst: Seit November 2024 brannte es in der 330 Meter langen Mega-Platte im Südosten von Leipzig immer wieder. Das Video einer Überwachungskamera lenkte den Verdacht auf Heino E. (41). Nun muss sich der Mann, der als Brandstifter bekannt und vorbestraft ist, vor dem Landgericht in Leipzig verantworten.
Am 6. November 2024 mussten viele Bewohner wegen des Feuers ihre Wohnungen verlassen
Foto: EHL Media
Elf Verletzte durch mehrere Brandstiftungen
Während Staatsanwalt Guido Lunkeit spricht, schlägt Heino E. immer wieder die Hände vors Gesicht. Laut Anklage soll der gebürtige Dresdner, der selbst seit einigen Monaten in der Langen Lene lebte, vier Brände gelegt haben.
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Elf Menschen wurden dabei verletzt, zwei von ihnen mussten sogar mehrere Tage im Krankenhaus bleiben. Bei den Feuern, die E. am 5. November 2024, 6. November 2024, 2. Dezember 2024 und am 30. Januar 2025 jeweils im Keller gelegt haben soll, entstanden mehr als 900 000 Euro Sachschaden. „Sie haben immer wieder andere Menschen in Gefahr gebracht“, sagte Lunkeit, der E. u. a. schwere Brandstiftung und Körperverletzung vorwirft. Teilweise zogen die Rauchschwaden der Kellerbrände bis ins zehnte Stockwerk des Plattenbaus hinauf. Auch persönlicher Besitz von Mietern wurde zerstört.
Die Kellerboxen brannten völlig aus
Foto: EHL Media
Gericht muss über Sicherungsverwahrung entscheiden
Die Folgen der Brände in der Langen Lene waren absolut verheerend: Die Mieter waren tagelang ohne Strom und Wasser. Am 2. Februar wurde E. dann endlich gefasst: Die Ermittler nahmen ihn während eines Besuchs in Dresden fest. Seitdem sitzt er in U-Haft.
Das Gericht muss nun auch entscheiden, ob E. möglicherweise in Sicherungsverwahrung gehört. 2018 war er bereits in der sächsischen Landeshauptstadt wegen einer Brandserie verurteilt worden. Damals hatte er mehrere Feuer in Prohlis gelegt. Zum Prozessauftakt schwieg der Angeklagte. Er hat bereits über seinen Anwalt mitteilen lassen, dass er auch im weiteren Verlauf nichts zu den Tatvorwürfen sagen will. Lediglich Aussagen zu seiner Person wolle er machen. Es sind vier weitere Verhandlungstage angesetzt.