Der Christmas Garden in der Stuttgarter Wilhelma Foto: Lichtgut
Im Karlsruher Zoo bleibt es in der Vorweihnachtszeit dieses Jahr dunkel. Den dortigen Christmas Garden wird es nicht mehr geben. Was bedeutet das für Stuttgart?
Süßer die Glocken nie klingen als zur Weihnachtszeit. Doch klingeln sollte es auch in der Kasse. Beim Christmas Garden in Karlsruhe herrschte jedoch zu viel besinnliche Ruhe. Die Veranstalter C2 Concerts aus Stuttgart, das Unternehmen Christmas Garden Deutschland, der Zoo Karlsruhe und das dortige Gartenbauamt haben nun die Zusammenarbeit beendet.
Auch diesen Winter wird es abends wieder hell in der Wilhelma. Foto: Lichtgut
So eine Meldung lässt aufhorchen. Manchmal bedeutet das ja den Anfang vom Ende. Doch der Christmas Garden in der Wilhelma finde wie geplant statt und starte am 13. November, sagt Melanie Becker von C2 Concerts. Auch die beiden anderen Christmas-Garden-Ableger in der Verantwortung der Stuttgarter Firma finden statt, auf der Mainau und in Hannover.
Kosten waren zu hoch
Nun reden Kaufleute und Veranstalter sehr ungern übers Geld. Im besten Falle verdient man es, genießt und schweigt. In Karlsruhe war dies offensichtlich nicht der Fall. Wie schon bei der ersten Auflage vor zwei Jahren kamen 50 000 Leute. Zu wenige. Ins Detail will Becker nicht gehen, nur, „die Fixkosten sind sehr hoch“. Sprich, die Technik zu verlegen und zu installieren erfordert eine hohe Investition. Sebastian Stein, Hüter und Verkäufer der Marke Christmas Garden, sagt: „Aufgrund der allgemein gestiegenen Kosten, der generell gesunkenen Kaufkraft und der daraus resultierten geringer als erwartet ausgefallenen Publikumszahl, verzichten wir auf eine Fortsetzung dieses aufwendigen Events.“
„Die zwei Spielzeiten haben mir persönlich sehr gefallen und ich bedauere die Entscheidung. Wenn sich eine solche Veranstaltung allerdings finanziell nicht trägt, kann sie nicht weitergeführt werden“, sagt Hausherr und Zoodirektor Matthias Reinschmidt, der vor einigen Jahren den Kontakt zu Christmas Garden Deutschland aufgebaut hatte. Die Veranstaltung hatte weitgehend im Gartenteil mit einem etwa zwei Kilometer langen Rundweg stattgefunden.
Wann ging es los?
Der Christmas Garden ist ein Erfolgskonzept, das 2016 seinen Anfang in Berlin nahm. 2018 kam Stuttgart zeitgleich mit Dresden als zweite Stadt dazu, weil Christian Doll von C2 Concerts den Christmas Garden in die Wilhelma holte. Im Vorjahr gab es die Lichterschau in 15 Städten in fünf Ländern. In diesem Winter wird die Wilhelma von 13. November bis 11. Januar ins rechte Licht gesetzt. Die Veranstalter rechnen wie im Vorjahr mit 150 000 Besuchern. Das rechnet sich. Anders als in Karlsruhe.