Stand: 29.07.2025 15:49 Uhr

Zwei Bundeswehrflugzeuge sollen Hilfe für die Menschen im Gazastreifen abwerfen. Sie sind auf dem Weg nach Jordanien. Von dort aus starten sie zu den umstrittenen Air-Drop-Einsätzen.

Zwei Transportflugzeuge der Bundeswehr sind auf dem Weg nach Jordanien, um von dort aus die Bevölkerung im Gazastreifen mit Hilfsgütern zu versorgen.

Die Maschinen seien bereits auf dem Weg nach Jordanien, kündigte Kanzler Friedrich Merz auf einer Pressekonferenz mit dem jordanischen König Abdullah II. an. Dort würden sie aufgetankt und ausgerüstet und sollen anschließend Hilfsgüter über dem Gazastreifen abwerfen.

Jordanien sei sehr dankbar für die deutsche Unterstützung für den Air Drop, sagte König Abdullah II. „Air Drop ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber es stärkt den Druck auf Israel.“ Der Transport von Hilfsgütern in den Gazastreifen mit Lastwagen müsse schnell in der Anzahl ermöglicht werden, die nötig sei, um die Menschen in Gaza vor dem Hungertod zu schützen. 

Start der Mission möglicherweise schon morgen

Der Einsatz der deutschen Flugzeuge des Typs A400M könnte Merz zufolge möglicherweise bereits morgen starten, spätestens aber ab dem Wochenende.

Die Operation sei in enger Abstimmung mit Jordanien, Frankreich und Großbritannien sowie in Abstimmung mit der israelischen Regierung geplant. Jordanien beteiligt sich bereits seit dem Wochenende an Hilfslieferungen für die hungerleidende Bevölkerung im Gazastreifen.

„Wichtiges Signal“

Merz betonte die symbolische Bedeutung des Einsatzes: „Diese Arbeit mag humanitär nur einen kleinen Beitrag leisten, aber sie ist ein wichtiges Signal“, sagte der Kanzler. „Wir sind da, wir sind in der Region. Wir helfen.“

Merz forderte erneut einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg. Die israelischen Geiseln müssten freigelassen und die Terrororganisation Hamas entwaffnet werden. Auch an Israel richtete er einen Appell: Die „katastrophale humanitäre Lage“ im Gazastreifen müsse schnell und entschieden verbessert werden. Langfristig bleibe eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung das übergeordnete Ziel, betonte Merz.

Merz hatte gestern nach einer Sitzung des Bundessicherheitskabinetts die Beteiligung an einer humanitären Luftbrücke für Gaza angekündigt.

Hilfsorganisationen fordern Einfuhren per Lastwagen

Hilfsorganisationen halten die Methode der Abwürfe wegen der relativ geringen Mengen jedoch für ineffektiv und auch teuer. Die Abwürfe gelten als ungenau, die Verteilung sei nicht gewährleistet und die Mengen unzureichend. Kritiker fordern stattdessen, die Einfuhr mit Lastwagen massiv auszuweiten.

Den dritten Tag in Folge sind heute Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen worden. Die Lieferungen umfassten 52 Paletten mit Lebensmitteln, die in den vergangenen Stunden an Fallschirmen von jordanischen, emiratischen sowie erstmals auch ägyptischen Flugzeugen abgeworfen wurden, wie die israelische Armee mitteilte.