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U-Bootwerft TKMS
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Protest gegen Israel: Segler kreuzt demonstrierend durch den Hafen von Kiel
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Mit einer Segelyacht wurde am Dienstag im Kieler Hafen gegen den Krieg in Gaza protestiert. Grund ist das neue U-Boot „Drakon”, das bei TKMS gebaut wurde. Das U-Boot war jedoch rechtzeitig verschwunden.
Kiel. In Kiel ist die Wasserschutzpolizei seit einer Woche im Dauereinsatz. Grund ist die Erprobung des neuen U-Boots „Drakon“ für Israel. Vor der Werft war am Dienstag ein Segelboot mit Protest-Bannern unterwegs.
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Die knapp zehn Meter lange Yacht wurde auch von der Polizei beobachtet. „Die Wasserschutzpolizei hat die Yacht kontrolliert. Da nur eine Person an Bord ist, ist es nach dem Versammlungsgesetz auch keine Versammlung, sondern eine Form von Protest“, sagt Alina Kelbing von der Polizei Kiel.
Die Segelyacht trägt an beiden Seiten große Banner mit der Aufschrift „Antizionismus ist kein Antisemitismus“ und „Free Palestine! Fight Fascism!“. Eine Gefahr geht aber laut Polizei von dem Protest für die Werft und die dort liegenden U-Boote nicht aus, da sich die Yacht im öffentlichen Teil des Hafens aufhält.
Auch bei TKMS hat man das Boot im Blick. „Natürlich beobachten wir die Yacht. Die Aktion hat aber keinerlei Auswirkungen auf den Betrieb hier auf der Werft“, teilte ein Sprecher mit. Die Wasserfläche ist öffentlicher Raum, daher darf der Yachtbesitzer mit seinem Boot dort auch fahren. Da an Bord keine verbotenen Flaggen oder Symbole gezeigt werden, kann die Yacht unbehelligt mit den Bannern ihre Kreise vor der Werft ziehen.
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Segelboot im Fahrwasser der „Drakon“
Die Adressaten des Protestes sind jedoch gerade nicht da. Das für Israel bestimmte U-Boot „Drakon” hat in der vergangenen Woche mit den Probefahrten begonnen. Am Montag war das 70 Meter lange Boot bei der Werft in Gaarden betankt worden und hat dann mittags Kiel mit Kurs aufs Skagerrak verlassen.
Die Wasserschutzpolizei eskortierte das israelische U-Boot und musste dabei auch kurz aktiv werden. Vor der Schwentinemündung kreuzte ein Segelboot direkt im Fahrwasser der „Drakon“. Das Polizeiboot „Sprotte” griff ein und informierte die Segler vom Segelcamp Kiel über die Gefahr bei Annäherung des 2400 Tonnen verdrängenden U-Boots. Die Segler verließen sofort den Gefahrenbereich.
Die Werft TKMS will das israelische U-Boot in dieser Woche im Skagerrak einem ersten Belastungstest unterziehen. Dabei stehen in den kommenden Tagen im tiefen Wasser zwischen Norwegen und Dänemark die Tauchtests an. Anfang August wird das Boot wieder in Kiel zurückerwartet. Dann werden die ersten Testfahrten ausgewertet. Im nächsten Jahr soll die „Drakon“ ausgeliefert werden.
KN