Einen Monat lang wird ab diesem Donnerstag wieder täglich ein Film am Rheinufer gezeigt. Das Alltours-Open-Air-Kino startet am 31. Juli in die diesjährige Saison. Bis zum 31. August wird dann wieder direkt am Rhein ein umfangreiches Filmprogramm zum Sonnenuntergang gezeigt.
Um die bestmögliche Filmmischung zu finden, berät im Vorfeld ein sechsköpfiges Team darüber. Dieses bestehe aus vier Teammitgliedern des Veranstalters, der Stadttochter D.Live, und zwei externen Mitarbeitern des UCI Kinos am Hafen, verrät Projektleiterin Juliane Hampl. „Bei vielen unterschiedlichen Geschmäckern ist es wichtig, fundiert über die Auswahl zu diskutieren.“ Aus einem großen Filmpool würde dann ausgewählt, welche Filme wann gezeigt werden. Denn nicht nur die Mischung aus Kassenschlagern und Empfehlungen des UCI seien wichtig, sondern auch eine bunte Mischung pro Woche. So werde nicht mehrere Tage am Stück das gleiche Genre gezeigt, sondern zwischen romantischen Komödien, Dramen, Thrillern und Kinderfilmen variiert. „Ich finde das Programm in diesem Jahr noch besser als im Vorjahr“, sagt Hampl, die das Open-Air-Kino nun im zweiten Jahr betreut. So wird auch „Der weiße Hai“ 50 Jahre nach der Erstausstrahlung gezeigt. „Gerade dieser Film muss am Rhein gezeigt werden.“
Für einen Abend durften die Kino-Fans sogar abstimmen, welchen Film sie lieber sehen wollen. Für ein Hans-Zimmer-Special konnte zwischen Inception und Interstellar gewählt werden. Am 24. August wird nun Letzterer gezeigt. „Wir können uns vorstellen, nächstes Jahr auch wieder eine Abstimmung zu machen.“ Das Programm für die beiden Joker-Nights werde wie immer recht spontan verkündet.
Ein weiterer Klassiker läuft mit Pretty Woman – und zwar als Finale der neuen Special-Reihe „Diven Dienstag“. Dort werden in diesem Jahr Filme mit einer starken weiblichen Hauptrolle gezeigt, die die Zuschauer inspirieren sollen. So wird unter anderem auch der neue Bridget-Jones-Film gespielt. Eine weitere Neuheit liegt den Organisatoren besonders am Herzen: Am 14. August flimmert der Film „Heldin“ über die Leinwand, bei dem es um die Herausforderungen des Pflegepersonals geht. „Uns war schnell klar, dass wir den Film auf jeden Fall ins Programm aufnehmen und auf dieses gesellschaftliche Thema aufmerksam machen wollen.“ In diesem Rahmen seien 400 Tickets an die Pflegekammer NRW gegeben worden, um Pflegekräfte ins Kino einzuladen und diesen so etwas zurückzugeben.
Als erstes Open-Air-Kino weltweit und erste öffentliche Fläche in Düsseldorf werde dort in Kooperation mit Jägermeister eine Safe-Now-Zone geschaffen. „In dieser App können sich Menschen ein Netzwerk mit Freunden und Familie aufbauen und direkt Bescheid geben, wenn etwas nicht stimmt. Wer sich unwohl fühlt, kann einen Alarm in der App auslösen und unser Personal reagiert.“
Damit die Besucher pünktlich am 31. Juli in die Saison starten können, muss einiges an Vorarbeit geleistet werden. Der Aufbau des Open-Air-Kinos dauere insgesamt 16 Tage, sagt Roberto Delorko, Senior Manager Production. Auf 50 Sattelzügen werde das Material zum Rheinufer gebracht. Bis zu 50 Mitarbeiter seien pro Tag am Aufbau beteiligt. Alleine die 400 Quadratmeter große Leinwand habe ein Gewicht von 75 Tonnen. Sie sei europaweit als hydraulisch fahrbare Leinwand die größte ihrer Art. Nach deren Aufbau gehe es weiter mit der Tribüne. Dabei werde es noch mal deutlich schwerer: Mit mehr als 7000 Einzelteilen habe diese insgesamt ein Gewicht von 180 Tonnen. Insgesamt können 1800 Gäste pro Abend Platz nehmen.
Auch die 180 Tonnen Sand wurden schon wieder direkt am Rheinufer und unter der Leinwand verteilt. Dort können auch in diesem Jahr wieder Menschen ohne Kinoticket vorbeikommen und den Blick auf den Rhein im Sand genießen. Montag bis Mittwoch ist der Bereich ab 19 Uhr geöffnet, Donnerstag bis Sonntag bereits ab 16 Uhr. Erst sobald die Leinwand hochgefahren wird, muss der Bereich frei gemacht werden.
Nach dem Rekordjahr 2024 mit 42.000 Besuchern hoffen die Veranstalter nun, die Zahl in diesem Jahr wieder erreichen zu können. „Der Vorverkauf bietet jedenfalls schon die Möglichkeit dazu“, sagt Hampl. Die Preise wurden in diesem Jahr etwas angehoben, von 16 auf 18 Euro pro Ticket. „Wir haben lange versucht, die in allen Bereichen gestiegenen Preise nicht weiterzugeben, aber leider kommen wir jetzt nicht mehr drumherum.“
Das gastronomische Angebot ist größtenteils gleich geblieben. Die Klassiker wie Popcorn und Nachos werde es genau so wieder geben wie die im vergangenen Jahr beliebte Pinsas und asiatische Nudeln. Während der Saison seien im Vorjahr auch Loaded Fries ins Angebot aufgenommen worden, auch diese wird es wieder geben. Bis am Donnerstag alles starten kann, fehlen jetzt nur noch Kleinigkeiten.