Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Konjunkturprognose für Deutschland auf 0,1 Prozent angehoben. Im Vergleich zum Vorjahr werde die deutsche Wirtschaft also leicht wachsen. Im April hatte der Währungsfonds noch eine Stagnation prognostiziert. Aufgrund des Milliardenpakets für Infrastruktur und Verteidigung sowie der Einigung im Zollstreit mit den USA blickten die IWF-Experten nun etwas optimistischer auf die wirtschaftliche Entwicklung.
Auch die Weltwirtschaft habe sich als widerstandsfähiger erwiesen als bei der vorherigen Prognose angenommen. Der IWF korrigierte seine Prognose hier um 0,2 Prozentpunkte nach oben – und rechnet nun mit einem weltweiten Wachstum von 3,0 Prozent. „Der durch die Zölle verursachte Schock erscheint momentan weniger heftig, als wir im April erwartet hatten“, sagte IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas der Nachrichtenagentur AFP. Das liege etwa an „angekündigten Pausen“ sowie Abkommen im Zollstreit.
Am Wochenende haben sich die Europäische Union und die USA auf einen Zollsatz von 15 Prozent auf die meisten EU-Importe geeinigt. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump gedroht, auf die meisten EU-Produkte 30 Prozent ab dem 1. August draufzuschlagen. In der neuen Prognose ist das Abkommen nicht berücksichtigt. Auch weiterhin sieht der IWF große Unsicherheit durch die US-Zollpolitik.
EU und USA legen ebenfalls zu
Auch für die Eurozone wird die IWF-Prognose optimistischer. Das Wachstum soll in diesem Jahr demnach 1,0 Prozent betragen – 0,2 Prozentpunkte mehr als bislang
erwartet. Der Aufschwung wird vor allem von Ländern wie Irland oder Spanien getragen. Die spanische Wirtschaft soll 2025 um 2,5 Prozent wachsen. Unter den führenden Industrienationen der Eurozone bleibt Deutschland zurück. Für das nächste Jahr wird hier ein Wachstum von 0,9 Prozent prognostiziert.
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Trotz der radikalen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump verbesserte sich auch das erwartete Wachstum der USA leicht. Nach einer Anhebung um 0,1 Prozentpunkte beläuft sich die Schätzung für dieses Jahr auf 1,9 Prozent. Grund seien auch hier geringere Zölle als noch im April erwartet.
Allerdings sei mit einer zunehmenden Inflation in den USA zu rechnen. Zölle verteuerten Importe, was die Produktionskosten vieler Güter
steigen lasse und die Produkte für den Verbraucher wiederum teurer machen könne. Das würde laut IWF die Inflation in den USA bis zum Jahresende ankurbeln. In Exportländern wie Deutschland könnten Unternehmen dagegen Probleme haben, ihre Waren wegen der verringerten US-Nachfrage zu verkaufen. Das hätte möglicherweise Preissenkungen zur Folge.
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