„Sport has the power to unite“ – Sport hat die Kraft zu verbinden. Dieses Zitat von Nelson Mandela prangt auf der Rückseite des T-Shirts von Paul Schöne. Er trägt ein Trikot der Organisation ASC, mit deren Unterstützung er die nächsten zwölf Monate ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Bereich Sport absolvieren wird. Der Golzheimer ist 20 Jahre alt und hat dieses Jahr sein Abitur am Georg-Büchner-Gymnasium gemacht.
In wenigen Wochen startet sein Auslandsjahr in Lusaka, der Hauptstadt von Sambia. Dort wird Schöne Sportunterricht an Grundschulen geben. Er freue sich darauf, den Kindern Sport näherzubringen, sagt er. Außerdem werde er ein Rugby-Projekt am OYDC (Olympic Youth Development Center), dem Zentrum für olympische Jugendentwicklung, weiterführen. Das OYDC ist ein Förderzentrum des Internationalen Olympischen Komitees, das Sport in der Region fördern soll. „Es geht nicht darum Spitzensport zu fördern, sondern Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, kostenfrei Sport zu treiben. Ich möchte meine Begeisterung für Rugby weitergeben“, erzählt der 20-Jährige.
In Düsseldorf spielt er seit drei Jahren für die Kostenpflichtiger Inhalt Düsseldorfer Dragons, den einzigen Rugby-Verein der Stadt. Der begeisterte Sportler habe bereits viele verschiedene Sportarten ausprobiert und seine Passion für Rugby bei seinem Auslandsjahr in Südafrika vor einigen Jahren entdeckt. Dort hatte er zum ersten Mal den eiförmigen Rugbyball in der Hand. Zuvor habe er hauptsächlich Videos davon gesehen. Schöne freut sich, „etwas zu machen, wo ich noch einmal meinem Fernweh nachgehen kann, und gleichzeitig etwas zu tun, was ich sowieso am Coolsten finde: Sport, Rugby und Arbeit mit Kindern – und einfach mit anderen Leuten diese Passion teilen.“
Dem Golzheimer war klar, dass er nach dem Abitur nicht direkt ein Studium beginnen wolle. „Meine Faszination, meine Passion und mein Fernweh haben mich schon länger motiviert, dass ich noch mal ins Ausland gehen möchte“, erzählt Schöne. Der Perspektivwechsel und der Austausch mit anderen Kulturen reizten ihn. „Es fasziniert mich, weil ich glaube, der Perspektivwechsel hilft mir auch, mich selbst in einer anderen Lebensrealität kennenzulernen“, sagt der Abiturient. Durch Freunde und eigene Recherche sei er dann auf die Organisationen ASC und Weltwärts gestoßen.
Weltwärts ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Jugendliche bei ihrem freiwilligen Engagement im Ausland unterstützt. Das Projekt soll nicht nur deutschen Freiwilligen, die sich im Ausland engagieren wollen, helfen, sondern auch Menschen aus dem Ausland, die in Deutschland Freiwilligendienst antreten wollen. „Die Initiative bildet das Fundament für viele Programme und schafft die Rahmenbedingungen, über die die Organisationen Leute entsenden“, erklärt der 20-Jährige. Seine sogenannte Entsendeorganisation ist der Allgemeine Sport Club (ASC) Göttingen von 1846, ein Verein, der unter anderem internationale Freiwilligendienste im Sport anbietet. Diesen Sommer können 90 Freiwillige mit dem ASC ihre Auslandsaufenthalte antreten.
Schöne sagt, dass ihn die Planung seines FSJs vor ganz neue Herausforderungen gestellt habe – schließlich habe er sich während der Schulzeit noch nie um so etwas kümmern müssen. Er ist überzeugt, dass er daraus bereits viel lernen konnte: „Selber organisieren, selber Pläne machen, selber Ideen haben – das ist für mich die Hauptidee, weshalb ich das mache.“
Am 31. August geht sein Abenteuer los, die wichtigsten organisatorischen Dinge, wie das Beschaffen des Visums und die benötigten Impfungen habe er bereits erledigt. „Jetzt kommt noch das Persönliche“, erzählt er. Denn trotz langer Vorbereitung gehe er jetzt ein bisschen melancholischer durch seine Heimatstadt und zu Treffen mit Freunden. Nichtsdestotrotz freue er sich auf das Erlebnis: „Sport hat diese Magie, die die Menschen verbindet.“ Er freue sich, die Möglichkeit zu haben, diese Magie zu teilen.