Es begann als rauschende Geburtstagsparty und endete im Trauerzug: Nach der 0:1-Pleite von Dynamo Dresden gegen den VfL Osnabrück war sich die Fangemeinde einig wie selten: Trainer Thomas Stamm (42) hat sich diesmal verzockt!

Tatsächlich sorgte der Blick auf die Aufstellung schon vor dem Anpfiff für Skepsis. Denn in der Start-Elf fehlten neben Andi Hoti (verletzt), Sascha Risch und Vinko Sapina (beide 5. Gelbe) mit Spielmacher Niklas Hauptmann, Top-Torjäger Chriatoph Daferner und Flügelflitzer Jakob Lemmer drei weitere Stammspieler.

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Die Idee des Trainers, die drei Letztgenannten zunächst auf die Bank zu setzen: Lieber frische Kräfte statt abgekämpfte Leistungsträger zum Schluss einer kräftezehrenden Englischen Woche. Auch wenn Stamm schon oft mit seinen taktischen und strategischen Schachzügen richtig gelegen hatte – diesmal ging´s nach hinten los. Denn der sonst so wuchtige Offensiv-Motor der Dresdner stotterte gewaltig.

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Daferner, der in der 57. Minute für Stefan Kutschke kam, nahm deshalb auch kein Blatt vor den Mund: „Das war keine gute Leistung, zu wenig für einen Dreier. Zu wenig Wucht, zu wenig Entschlossenheit von uns allen auch in der zweiten Halbzeit. Das war alles zu lasch“, gab der Stürmer bei Magenta Sport unumwunden zu.

Stamm selbst sah allerdings eine „ordentliche Partie“. Und die Ursache für die fehlende Angriffswucht nicht in seiner Personal-Rotation, sondern vor allem im Fehlen von Vinko Sapina: „Das hat nichts mit den Wechseln zu tun, sondern nur mit seiner Gelbsperre. Er ist in dieser Liga der beste Sechser mit Ball, diese Qualitäten sind nur schwer zu ersetzen.“

Dynamo-Torjäger Christoph Daferner (r.) kam erst nach einer knappen Stunde ins Spiel

Dynamo-Torjäger Christoph Daferner (r.) kam erst nach einer knappen Stunde ins Spiel

Foto: Oliver Mueller/Jan Huebner

Das wiederum wollte Daferner nicht so stehen lassen: „Das darf keine Ausrede sein. Ich glaube, wir hatten trotzdem eine sehr gute Truppe auf dem Platz.“ Nur leider fehlten die Automatismen, die eingespielten Abläufe. Das ist allerdings auch kein Wunder, wenn die halbe Mannschaft getauscht wird. Das verkraftet kein Team der Welt ohne Substanzverlust. So schließt sich der Kreis.

Daferner: „Das war nichts!“

Was bleibt, sind die ernüchternden Zahlen: Nur ein Punkt aus zwei Heimspielen in einer Woche. Die Chance, sich im Aufstiegskampf vorn abzusetzen, hat Dynamo Dresden so vertan. Stattdessen droht fünf Spiele vor Schluss (davon noch in Saarbrücken und Bielefeld!) doch wieder das große Zittern.

Fazit von Daferner: „Das ist schon ein Dämpfer für uns, vielleicht zur richtigen Zeit. Es muss uns allen bewusst sein, dass das heute nichts war. Wir brauchen eine scharfe und intensive Trainingswoche, damit wir in Saarbrücken bereit sind.“

Und dann möglichst wieder mit der Stamm-Elf. Und zwar im doppelten Sinne…