Hass auf die Football-Liga NFL
Bürgermeister: New Yorker Schütze verwechselte Büros

29.07.2025, 18:16 Uhr

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In einem New Yorker Hochhaus eröffnet ein 27-Jähriger das Feuer. Mehrere Menschen kommen ums Leben. Den Behörden zufolge wollte der Schütze Mitarbeiter der NFL treffen, landete am Ende allerdings im falschen Büro.

Der Todesschütze von New York wollte nach Behördenangaben offenbar die Football-Liga NFL treffen, verwechselte dabei aber die Büros. Der New Yorker Bürgermeister Eric Adams sagte dem Sender CBS, Shane T. habe den Profi-Sportverband in einer Abschiedsnotiz für sein Hirnleiden verantwortlich gemacht.

Die NFL hat ihren Sitz in dem Hochhaus in der New Yorker Park Avenue 345, wo der Täter am Montagabend (Ortszeit) mindestens vier Menschen erschossen hatte. Unter den Toten ist ein 36 Jahre alter Polizist. Der aus Bangladesch stammende Mann und seine Frau erwarteten laut US-Medien ihr drittes Kind. Getötet wurden zudem eine Managerin der Investmentgesellschaft Blackstone sowie zwei weitere Männer. Ein Mitarbeiter der NFL wurde bei dem Angriff verletzt.

Adams zufolge eröffnete T. in der Lobby des Gebäudes mit einem M4-Sturmgewehr das Feuer und betrat dann einen Aufzug in den 33. Stock des Hochhauses. Anschließend habe er irrtümlicherweise das Büro der Eigentümerfirma des Gebäudes betreten und weitere Schüsse abgegeben.

„Bitte untersucht mein Gehirn, es tut mir leid“

Adams sagte weiter, der Schütze habe sich in der Notiz, die Ermittler bei ihm fanden, eine chronisch-traumatische Enzephalopathie (CTE) bescheinigt. Dabei handelt es sich um ein Hirnleiden, das durch schwere Kopfverletzungen verursacht wird und das bei Kontaktsportarten auftreten kann. Der Täter handelte offenbar aus Hass auf die Football-Liga. „Er schien der NFL die Schuld für seine Verletzungen zu geben“, sagte der Bürgermeister weiter.

US-Medienberichten zufolge stammte der Täter aus Las Vegas und war 27 Jahre alt. Er soll demnach als Jugendlicher Football an seiner Schule gespielt haben, jedoch nicht als Profi bei der NFL. Der Mann hatte sich nach seinem Amoklauf mit einem Schuss in die Brust getötet. „Bitte untersucht mein Gehirn, es tut mir leid“, schrieb der Täter laut US-Medien in seiner Abschiedsnotiz.

Der New Yorker Bürgermeister machte die unzureichenden Waffengesetze einiger US-Bundesstaaten mit für die Tat verantwortlich. In New York gebe es „harte Waffengesetze, aber viele unserer Nachbarstaaten haben lockere Gesetze“, kritisierte Adams. Der Täter habe „trotz seiner psychischen Probleme offenbar einen Waffenschein gehabt“.

US-Präsident Donald Trump sprach in seinem Onlinedienst Truth Social von einer „tragischen Schießerei“. Er erwarte von den Behörden Aufklärung, „warum dieser verrückte Wahnsinnige eine so sinnlose Gewalttat begangen hat“, schrieb Trump. Der Präsident hatte eine Verschärfung der Waffengesetze in der Vergangenheit abgelehnt. Nicht die Waffen seien schuld, sondern die Menschen dahinter, argumentierte er.

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