DruckenTeilen
Die Bundesregierung richtet gemeinsam mit Jordanien eine Luftbrücke für Hilfsgüter für den Gazastreifen ein. Erste Flugzeuge sind bereits auf dem Weg.
Update, 19.50 Uhr: Neben Deutschland will sich auch Frankreich an einer Luftbrücke für Hilfsgüter beteiligen. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot kündigte am Dienstag im Fernsehsender BFMTV die französischen Hilfslieferungen für den Gazastreifen an: „Wir werden ab Freitag in enger Zusammenarbeit mit den jordanischen Behörden vier Flüge mit jeweils 10 Tonnen an Lebensmitteln in den Gazastreifen organisieren.“
Update, 15.00 Uhr: Die Bundeswehr hat bereits zwei Transportflugzeuge vom Typ Airbus A400M nach Jordanien entsandt, um die notleidenden Menschen im Gazastreifen mit Hilfsgütern zu versorgen. Das bestätigte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem jordanischen König Abdullah II am Dienstag. In Jordanien würden die Flugzeuge aufgetankt und ausgerüstet. Die ersten Einsätze, bei denen Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen werden sollen, könnten demnach bereits am Mittwoch erfolgen. Die Luftbrücke solle spätestens bis zum Wochenende anlaufen.
Abdullah II. Ibn Al-Hussein (r), König von Jordanien, wird von Bundeskanzler Friedrich Merz (l, CDU) im Ehrenhof des Bundeskanzleramtes mit militärischen Ehren begrüßt. © Soeren Stache/dpa
Erstmeldung vom 29. Juli: Berlin/Gaza – Deutschland wird gemeinsam mit Jordanien eine Luftbrücke für humanitäre Hilfsgüter für den Gazastreifen einrichten. Das kündigte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Montag nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts der Bundesregierung im Bundeskanzleramt an. „Wir wollen das humanitäre Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza schnellstmöglich beenden“, sagte Merz.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) werde sich eng mit Frankreich und Großbritannien abstimmen, sagte Merz weiter. Die beiden Länder seien ebenfalls bereit, „eine solche Luftbrücke für Lebensmittel und für medizinische Güter zur Verfügung zu stellen“. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums hatte zuvor gesagt, die Bundeswehr habe sich in der Vergangenheit an sogenannten Airdrops – dem Abwerfen von Hilfsgütern aus der Luft – beteiligt.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern Fotostrecke ansehenKatastrophale Lage im Gazastreifen: Merz fordert „umfassenden Waffenstillstand“ zwischen Israel und Hamas
Der Kanzler richtete sein Blick auch Richtung Israel und forderte die Regierung von Benjamin Netanjahu dazu auf, die humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern. „Israel muss die katastrophale humanitäre Situation in Gaza sofort umfassend und nachhaltig verbessern“, wird Merz zitiert. Man müsse „der leidenden Zivilbevölkerung schnell, sicher und ausreichend humanitäre und medizinische Hilfe zukommen lassen“.
Weiter forderte Merz „einen umfassenden und nicht nur einen kurzfristigen Waffenstillstand in Gaza“. Dazu müsse auch die Hamas „den Weg endlich freimachen“.
Hungersnot im Gazastreifen: Trump will mit Israels Ministerpräsident sprechen
Angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen will auch US-Präsident Donald Trump Israel dazu drängen, die hungernde Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen. „Ich möchte, dass sie dafür sorgen, dass sie das Essen bekommen. Ich will, dass sie das Essen bekommen“, sagte er auf die Frage, was er beim nächsten Gespräch mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu besprechen werde. Er wolle sichergehen, dass die Bevölkerung die Lebensmittel erhalte, die bislang nicht geliefert würden. Trump traf sich am Montag in Schottland mit dem britischen Premierminister Keir Starmer.
Der US-Präsident bezeichnete zuvor die Situation im Gazastreifen als schrecklich und kündigte weitere humanitäre Hilfe an. „Wir wollen die Kinder ernähren“, sagte er. Es gebe viele hungernde Menschen in Gaza, deswegen sei es jetzt vor allem wichtig, „dass die Menschen etwas zu essen bekommen“. (nak mit Agenturen)