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Mit seiner jüngsten Warnung möchte Trump weiter Druck auf Putin ausüben, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Der russische Aktienmarkt hat das Nachsehen.
Moskau – Der russische Aktienmarkt reagierte prompt, nachdem Donald Trump Kremlchef Wladimir Putin ein Ultimatum gestellt hatte. Der US-Präsident sagte, er werde die 50-tägige Frist auf „zehn oder zwölf“ Tage reduzieren. Nach Ablauf der Frist sollen deutlich höhere Zölle für Russlands Handelspartner drohen. Trumps Drohungen lösten Unruhen in Russlands Wirtschaft aus. Die russischen Aktienkurse fielen noch am selben Tag.
Trump stellt Putin vor Ultimatum – russischer Aktienmarkt reagiert
So fiel der Index der Moskauer Börse innerhalb von etwas mehr als einer Stunde um 1,8 Prozent. Der Marktverlust gleicht einem Verluste von insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar. Zwischen 14.55 und 16.08 Uhr Ortszeit sank der Index von 2.777,3 auf 2.727,2 Punkte ab.
Trump droht Putin mit Sanktionen – und lässt russischen Aktienmarkt einbrechen © Brandon/Bednyakov/dpa
Vor allem große Unternehmen waren laut der Moscow Times betroffen: Die Aktien des Energieriesen Gazprom, einer der größten Player bei der Erdgasversorgung, fielen um 2,77 Prozent. Bei Novatek, dem größten privaten Energieunternehmen in Russland, brachen die Aktien um 3,2 Prozent ein.
Doch nicht nur Energieunternehmen, sondern auch Unternehmen aus dem Finanzsektor und Bergbaukonzerne erlitten Verluste: Die russische Sberbank und der führende Metallurgie-und Bergbaukonzern Mechel verzeichneten Verluste zwischen ein und drei Prozent. Zudem verlor der Rubel an Wert, dafür kletterten andere Währungen nach oben: Der chinesische Yuan kletterte um fast zwei Prozent auf einen Wert von 11,27 Rubel, während der US-Dollar um 21, Prozent zulegte und einen Wert von 81,05 Rubel erreichte.
Trump verschärft Ton gegenüber Putin – Russlands Wirtschaft in Aufruhr
Es ist nicht das erste Mal, dass der russische Aktienmarkt angespannt auf Trumps Drohungen reagiert. In der Vergangenheit ist der US-Präsident einen unberechenbaren Kurs gegenüber Russland gefahren, doch seit einigen Wochen verschärfte sich der Ton. So kündigte Trump bereits im Juni 2025 härtere Russland-Sanktionen und brachte dadurch den ohnehin unsicheren Aktienmarkt ins Straucheln. Er bezeichnete Putin nach anfänglichen Annäherungen sogar als „verrückt“. „Er tötet unnötigerweise eine Menge Menschen, und ich spreche nicht nur von Soldaten“, schrieb Trump auf Truth Social im Juni.
Trump macht Druck: Putin lehnt Waffenruhe im Ukraine-Krieg ab – mögliche Folgen für russische Wirtschaft
Ob die aktuellen Sanktionsdrohungen Putin zum Einknicken bringen, bleibt abzuwarten. Der Kreml bekräftigte am Wochenende, die sogenannte „spezielle Militäroperation“ werde so lange fortgesetzt, bis alle Kriegsziele erreicht seien. Bisher lehnte Putin im Gegensatz zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Vorschläge für eine bedingungslose Waffenruhe ab. Trump zeigte sich „enttäuscht“ und bestätigte gegenüber Reportern am Montag, 28. Juli 2025, die USA würden neue Sanktionen und möglicherweise Sekundärzölle verhängen, sollte Russland nicht kooperieren und das Ultimatum missachten.
Der neue Strafzoll von 100 Prozent soll Russlands Handelspartner mitunter dazu bewegen, entweder weniger russisches Öl und Gas zu kaufen. Damit würde für Russlands Wirtschaft eine wichtige Einnahmequelle wegbrechen, da Gewinne aus dem Öl- und Gasgeschäft unentbehrlich für den russischen Haushalt sind. (bohy)