Dass der Attentäter so einfach Kontakt zu den Opfern aufnehmen kann, sorgt bei Betroffenen für Kritik und Empörung. Ein Mann sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Montag, es sei für die Verarbeitung des Anschlags ein Schritt zurück gewesen. Dass Taleb A. an die Adresse der Opfer kommt, sei ein Unding: „Wir waren schockiert als wir aus dem Urlaub nach Hause kamen und den Brief im Briefkasten fanden. Wie kann ein Mörder an die Adressen der Überlebenden kommen? Das gibt es echt nur in Deutschland.“

Eine Seelsorgerin, die die Opfer betreut und namentlich nicht genannt werden möchte, sagte: „Ungefragt werden die Menschen vom Täter wieder eingenommen. Keiner der Betroffenenen, mit denen ich Kontakt hatte, ist an einer Entschuldigung interessiert“. Die Mehrheit der Opfer reagiere deshalb mit Angst, Empörung und Unverständnis. Opfer, die ein Schreiben von Taleb A. im Briefkasten finden, sollten ihrer Ansicht nach zunächst überlegen, ob sie den Brief öffnen wollen.