30.07.2025, 11:06 Uhr, Stadtdekanat Münster, Kreisdekanat Recklinghausen, Kreisdekanat Steinfurt, Kreisdekanat Warendorf

Während andere Urlaub machen, leisten sie medizinische Hilfe – und erleben dabei selbst eine besondere Zeit: Auch in diesem Jahr betreiben die Malteser aus dem Bistum Münster während der nordrhein-westfälischen Sommerferien eine mobile Sanitätsstation auf der niederländischen Insel Ameland. Rund 5.000 Kinder und Jugendliche aus dem Bistum verbringen in Ferienfreizeiten ihre Sommerwochen auf der Insel. Für kleinere und größere Notfälle sind insgesamt 38 ehrenamtliche Malteser in wechselnden Teams im Einsatz – darunter in diesem Jahr Malteser-Teams aus Ostbevern-Brock, Ochtrup, Recklinghausen und Münster. 
 

Weihbischof Lohmann (Mitte) lässt sich von Jan Höppener (links) und Björn Werner die mobile Sanitätsstation zeigen.

© Bistum Münster

Dominik Sendker (27) aus Ostbevern-Brock hat in der ersten Woche die Einsatzleitung übernommen – für ihn eine neue Herausforderung: „Ich springe gern in kalte Gewässer – einfach machen“, lautet seine Devise. Er engagiert sich seit seiner Kindheit bei den Maltesern und bringt auch Auslandserfahrung mit – etwa aus einem Hilfseinsatz im bosnischen Medugorje. Auf Ameland schätzt er besonders die Kombination aus Verantwortung und Teamgeist: „Wir sind sieben junge Leute, viele davon neu in dieser Aufgabe. Das ist eine gute Gelegenheit, zu lernen und Erfahrungen zu sammeln.“

Die Sanitätsstation der Malteser in Buren ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Inselalltags in den Sommerferien. Seit einigen Jahren erfolgt die Versorgung in einer mobilen Einheit – ausgestattet wie eine rollende Hausarztpraxis. Verbandsmaterial, Infusionen oder Ausrüstung für Wiederbelebungen: Die Helferinnen und Helfer sind gut vorbereitet. Das entlastet die zwei örtlichen Hausarztpraxen, die allein die medizinische Versorgung in der Hochsaison kaum bewältigen könnten. Eine Ärztin oder ein Arzt besucht werktags die Station zur Sprechstunde, Medikamente werden anschließend von den Maltesern direkt in die Zeltlager gebracht. Für ernste Fälle wird der Rettungsdienst vor Ort oder ein Transport zum Festland organisiert.
 

Weihbischof Lohmann mit den Maltesern aus Ostbevern-Brock, darunter auch Einsatzleiter Dominik Sendker (links).

© Bistum Münster

Jan Höppener ist mit 16 Jahren das jüngste Teammitglied. Seit zwei Jahren engagiert sich der Ostbeverner in der Malteser-Jugend und sagt: „Die Gemeinschaft trägt. Wir unterstützen uns gegenseitig.“ Björn Werner berichtet, dass trotz des verantwortungsvollen Einsatzes auch Zeit für Erholung bleibt: „Strand, Leuchtturm, gemeinsame Abende – das gehört für uns dazu.“ Der 23-Jährige aus Paderborn arbeitet als Pflegefachkraft im Krankenhaus. Für ihn ist der Dienst auf Ameland auch ein Stück Urlaub: „Man hilft anderen, die Hilfe brauchen – und hat dabei auch selbst eine gute Zeit.“

Besonderen Besuch erhielt das Team auf Ameland von Weihbischof Rolf Lohmann. Er informierte sich vor Ort über den Einsatz der Ehrenamtlichen. „Ich bin beeindruckt von dem Engagement, der Professionalität und dem Einsatzwillen der jungen Menschen hier“, sagte Lohmann. „Ihr gebt Sicherheit, Trost und Hilfe – und das aus reiner Nächstenliebe. Dafür danke ich euch allen von Herzen.“

Ann-Christin Ladermann