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Gegenseitige Angriffe im Ukraine-Krieg dauern an. Russland will der Ukraine mit einem Angriff auf ein Trainingszentrum massive Verluste zugefügt haben. Der News-Ticker.

Tschernihiw – Im Ukraine-Krieg nehmen sich beide Seiten weiterhin mit schweren Angriffen ins Visier. Die russische Armee will jetzt einen erfolgreichen Angriff auf ein ukrainisches Trainingslager in der Region Tschernihiw durchgeführt haben. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Russland attackiert Trainingszentrum der Ukraine

Die ukrainische Armee hatte zuvor gemeldet, dass bei einem russischen Angriff auf ein Ausbildungszentrum der Armee in der Ukraine mindestens drei Soldaten getötet wurden. 18 weitere Soldaten wurden bei dem Angriff verletzt, wie die Armee am Mittwochmorgen mitteilte. Bei der russischen Ankündigung dürfte es sich um genau diese Attacke handeln.

Ukraine-Krieg aktuell: Russland behauptet 200 getötete und verwundete ukrainische Soldaten

Die Angaben zu den Verlusten beim Angriff gehen jedoch weit auseinander. Die russische Seite meldete in ihrer Ankündigung rund 200 getötete und verwundete Soldaten: Eine sehr wahrscheinlich künstlich überhöhte Zahl, um den Erfolgseffekt auf der russischen Seite zu vergrößern. Angaben von Kriegsparteien lassen sich nicht immer unabhängig bestätigen.

Die russische Armee hat ein Trainingszentrum der Ukraine ins Visier genommen.Die russische Armee hat ein Trainingszentrum der Ukraine ins Visier genommen. © Screenshot/Telegram/TASSRussland setzt Streumunition gegen ukrainische Armee ein

Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge ereignete sich der Angriff im Gebiet des Dorfes Goncharovskoye in der Region Tschernihiw. Auf das Lager wurden demnach zwei Raketen vom Typ Iskander abgefeuert. Die Raketen seien mit Streumunition und „hochexplosiven Sprengköpfen“ ausgestattet gewesen.

Tatsächlich ist in den Aufnahmen zu sehen, wie sich bei der ersten Rakete mehrere, kleinere Explosionen ereignen. Später folgt eine zweite, größere beziehungsweise auf einen Punkt konzentrierte Explosion. In der Mitteilung sprach das Ministerium außerdem von „ukrainischen Nationalisten“, deren Standort und Ausrüstungsinformationen mit Aufklärungsdrohnen identifiziert worden sei.

US-Präsident präzisiert Ultimatum an Russland

US-Präsident Donald Trump hat indes sein Ultimatum an Russland zur Beendigung des Ukraine-Kriegs präzisiert. Russland habe „ab heute noch zehn Tage“ Zeit, sagte Trump am Dienstag (29. Juli) auf dem Rückflug von Schottland nach Washington im Präsidentenflieger Air Force One zu Journalisten. Dann würden die USA Strafzölle gegen Russlands Verbündete verhängen.

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Trump hatte Ländern wie China, Indien und Brasilien mit Zöllen von „etwa 100 Prozent“ gedroht, wenn sie weiterhin billiges Öl und Gas von Russland kaufen. Nun ließ er allerdings Zweifel an der Wirksamkeit dieser sogenannten Sekundärsanktionen erkennen. „Ich weiß nicht, ob sich das auf Russland auswirkt“, sagte der Präsident. Offenbar wolle Präsident Wladimir Putin den Krieg fortsetzen.

Der Kreml hatte sich unbeeindruckt von den US-Drohungen gezeigt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, Russland habe Trumps Erklärung „zur Kenntnis genommen. Die Spezialoperation dauert an“, fügte er hinzu und verwendete dabei den Euphemismus für Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine. Mit dem jüngsten Angriff demonstriert Russland erneut, dass Moskau keine Absicht hat, den Krieg zu beenden. (bb/dpa)