Wiesbaden. Am 19. Juli wäre sie 100 Jahre alt geworden: Marlene Lohner, die noch vor zehn Jahren von ihrer Wirkungsstätte der Wiesbadener Volkshochschule (VHS) als langjährige Literatur-Dozentin gefeierte und stadtbekannte Literaturwissenschaftlerin. Kurz nach ihrem 90. Geburtstag zog sie nach München in die Nähe ihres Sohnes Peter, wo sie ihre letzten sieben Lebensjahre in einem Heim verbrachte, bis sie im März vergangenen Jahres starb. Die gebundene Gedenkschrift, die der Sohn unter dem schlichten Titel „Marlene  19.07.1925 – 27.03.2024“ anlässlich des 100. Geburtstags zusammengestellt hat, verschweigt die Demenz nicht, unter der die promovierte, so lange geistig fitte und lernbegierige Goethe-Freundin, zuletzt litt. Die „Fallhöhe“ machte Familie und Freunden wohl zu schaffen, ließ die Erinnerung an eine lebensfrohe, tatkräftige, einfühlsame und kluge Frau aber keineswegs verblassen.