Ein ICE 4 auf der Strecke von Hamburg nach Berlin.

Stand: 30.07.2025 14:57 Uhr

Eine von Deutschlands meistbefahrenen Zugstrecken wird ab Freitag für neun Monate voll gesperrt. Die Strecke zwischen Hamburg und Berlin soll vom 1. August 2025 bis zum 30. April 2026 generalsaniert werden.

In den neun Monaten sind Arbeiten an Gleisen, Weichen und Oberleitungen auf der 278 Kilometer langen Strecke geplant. Außerdem werden 28 Bahnhöfe entlang der Strecke modernisiert und zum Teil ausgebaut. Die DB verspricht sich „mehr Qualität, Pünktlichkeit und weniger infrastrukturbedingte Störungen“. Es ist nach der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim das zweite von rund 40 Sanierungsprojekten, das die Deutsche Bahn angeht.

Umleitung: Fahrtzeit verlängert sich um 45 Minuten

Nach Angaben der Bahn werden in der Zeit der Generalsanierung weiterhin täglich 36 Direktverbindungen zwischen Berlin und Hamburg angeboten. Die Züge werden dafür umgeleitet, die Fahrzeit verlängert sich wegen des nötigen Umwegs über Uelzen und Stendal um 45 Minuten. Zudem werden bis zu 30 weitere Verbindungen im Fernverkehr zwischen Hamburg und Berlin mit einem Umstieg angeboten, meist in Hannover.

Auswirkungen auf IC-Verkehr an die Ostsee

Auswirkungen haben die Bauarbeiten auch auf die IC-Verbindungen von Hamburg an die Ostsee. Die Züge nach Ostseebad Binz und Greifswald halten in der Zeit nicht in Schwerin, sondern werden über Lübeck umgeleitet. Die Fahrzeit verlängert sich dadurch um rund eine Stunde. Schwerin ist damit während der Bauarbeiten ohne Fernverkehrsanbindung. 

„Deutschlands bislang größter Ersatzverkehr“

Der Zugverkehr zahlreicher Linien in den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg sind in der Zeit stark eingeschränkt. Als Ersatz kommen entlang der gesamten Strecke auf insgesamt 26 Linien mehr als 170 Busse zum Einsatz. Die Bahn spricht von „Deutschlands bislang größtem Ersatzverkehr“.

Ersatzverkehr: Busse fahren nicht in Hamburger Innenstadt

Die Busse sind neu, barrierefrei und mit Wlan und USB-Steckdosen ausgerüstet. Fahrzeuge, Haltestellen und Beschilderung wurden einheitlich in der Farbe „verkehrspurpur“ gestaltet. Die Busse fahren aber nicht bis in die Hamburger Innenstadt. Start- und Zielpunkte sind der Wandsbeker Markt, der Bahnhof Bergedorf und die U-Bahn-Station Steinfurther Allee. Bedient werden Orte wie Büchen, Hagenow und Schwerin.

Ein ICE 4 passiert auf der Fahrt von Hamburg nach Berlin den Bahnhof Wittenberge.

In einem FAQ der Deutschen Bahn findet man häufig gestellte Fragen und Antworten zur Generalsanierung von Hamburg nach Berlin.

Internetseite der Bahn bietet Infos für Fahrgäste

Weitere Änderungen betreffen insbesondere den Regionalverkehr in der Region Berlin-Brandenburg, abschnittsweise auch auf Bahnlinien, die auf die Strecke Hamburg-Berlin zulaufen. Alle Fahrplandaten können auf der Internetseite der Deutschen Bahn und in der Navigator-App eingesehen werden.

Ein Arbeiter geht in Hamburg über eine Gleisanlage der Bahn.

Die Deutsche Bahn setzt auf Generalsanierungen wichtiger Strecken. In Norddeutschland gibt es ab 1. August teils erhebliche Einschränkungen für Bahnreisende.

Ein ICE steht am Bahnhof von Ludwigslust.

Die umfassende Erneuerung der Strecke Hamburg-Lübeck soll später starten als geplant. Die ICE-Trasse Hamburg-Berlin wird wie geplant ab dem 1. August saniert.