Pendler im Braunschweiger Nahverkehr werden im Netz mit einem gefälschten Angebot gelockt. Im Sommer 2025 verbreitet sich auf Facebook ein vermeintliches Schnäppchen-Angebot: Das örtliche Nahverkehrsunternehmen Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) soll angeblich 500 Fahrkarten zum Preis von 2,35 Euro anbieten, mit denen sechs Monate lang unbegrenzt gefahren werden könne. Ein Facebook-Account namens «ÖPNV Braunschweig» liefert einen Link, hinter dem sich die Aktion verbergen soll.
Bewertung
Der Facebook-Auftritt ist gefälscht und hat nichts mit der BSVG zu tun. Die Abo-Aktion ist frei erfunden.
Fakten
Der Braunschweiger Nahverkehrsanbieter BSVG verweist von seiner offiziellen Website auf den echten Facebook-Auftritt. Dieser hat Ende Juli 2025 mehr als 4.800 Follower. Auf dem Profil ist nichts zur angeblichen Aktion zu finden.
Der Facebook-Account mit dem Titel «ÖPNV Braunschweig», der die angebliche Aktion verbreitet, weist gerade einmal 80 Follower auf. Die im Profil angegeben Kontaktdaten (Telefon und E-Mail-Adresse) sind völlig andere als auf der offiziellen BSVG-Website oder auf der offiziellen Facebook-Page.
Die Fotos auf dem Fake-Profil stammen von anderen Websites (zum Beispiel hier oder hier). Der einzige Textbeitrag ist das Lockangebot. Schon das sollte stutzig machen. Der weiterführende Link im Beitrag führt am 30. Juli 2025 zu einer Sicherheitswarnung unter anderem in den Browsern von Chrome und Firefox.
Ähnliche Beispiele aus anderen Städten zeigen (hier, hier und hier), dass solche Aktionen häufig für das illegale Abgreifen von Nutzerdaten aufgesetzt werden.
Eine Investigativrecherche der spanischen Faktenchecker von Maldita ergab, dass im Sommer 2025 viele Verkehrsunternehmen in Europa von Betrugsversuchen betroffen sind, die Verbraucher auf sogenannte Phishingseiten locken sollen. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche, bei der Nutzer Konto- oder Kreditkarten-, aber auch andere Daten auf einer falschen, dennoch täuschend echt aussehenden Webseite eingeben sollen. Die Betrüger können anschließend im schlimmsten Fall unerlaubt Geld von den Konten abbuchen oder die Daten weiterverkaufen.
(Stand: 30.7.2025)