Adis Ahmetovic, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Hannover.

AUDIO: Kommentar zur Luftbrücke für Gaza: Eine hilflose Aktion (2 Min)

Stand: 30.07.2025 16:19 Uhr

Am Dienstag sind zwei Maschinen vom Typ A400M der Bundeswehr von Wunstorf (Region Hannover) nach Jordanien aufgebrochen. Kritik an der geplanten Luftbrücke kommt von einem hannoverschen SPD-Politiker.

Adis Ahmetovic, Co-Vorsitzender der SPD Hannover und außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, zweifelt an der Wirksamkeit der von Deutschland und Jordanien geplanten Luftbrücke zur Versorgung der Menschen im Gazastreifen. Sie reiche „bei Weitem nicht aus“ und sei „auch aus technischer wie politischer Sicht“ problematisch, sagte Ahmetovic dem Magazin „Stern“. „Eine Luftbrücke ist ineffizient, weil nur eine sehr geringe Menge an Hilfsgütern transportiert werden kann“, sagte der SPD-Politiker. Gleichzeitig sei oft der Zugang zu den abgeworfenen Hilfsgütern für die Bevölkerung wegen fehlender Koordinierung am Boden unsicher.

Airbus A400M sind Teil der Luftbrücke

Ein A400M-Transportflugzeug steht am Fliegerhorst der Bundeswehr in Wunstorf.

Die A400M aus Wunstorf sollen bei der Verteilung der humanitären Güter unterstützen. (Archivbild)

Am Dienstagmittag sind zwei Maschinen vom Typ A400M der Bundeswehr vom Fliegerhorst Wunstorf in die Nahost-Region aufgebrochen. Das bestätigte am Mittwoch das Presseinformationszentrum der Luftwaffe dem NDR Niedersachsen. Wie es hieß, haben die Flugzeuge zunächst nur die Crew an Bord gehabt und keine Hilfsgüter. Die Flieger sollen dann in Jordanien aufgetankt und beladen werden und im Pendelverkehr per Air-Drop aus der Luft Hilfsgüter nach Gaza bringen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz hatten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der jordanische König Abdullah II. am Dienstag angekündigt, dass spätestens ab dem Wochenende humanitärer Güter aus der Luft über dem Gazastreifen abgeworfen werden sollen.

Friedrich Merz

Seit wenigen Tagen erreichen erstmals wieder größere Mengen an Hilfslieferungen die hungernde Bevölkerung im Gazastreifen. Bundeskanzler Merz sieht darin nur einen ersten Schritt – und will mit anderen Ländern eine Luftbrücke einrichten.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 30.07.2025 | 15:00 Uhr