In diesen Tagen blickt die deutsche Leichtathletik-Szene gespannt nach Dresden. Zum zweiten Mal in diesem Jahr. Denn nachdem dort vor einigen Wochen bereits das Leichtathletik-Festival Goldenes Oval gefeiert wurde, finden nun im Heinz-Steyer-Stadion von Donnerstag bis Sonntag die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften statt. Ein Highlight, auf das sich Sportler wie Fans jedes Jahr freuen.

Mit dabei ist die Crème de la Crème der Szene. Weitsprung-Olympiasiegerin von 2020 und zweifache Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) und Top-Sprinterin Gina Lückenkemper (SCC Berlin) werden ebenso an den Start gehen wie der deutschen Rekordhalter über 100 Meter Owen Ansah (Hamburger SV). Sie alle zählen auch in diesem Jahr wieder zu den absoluten Topfavoriten auf die Meistertitel in ihren jeweiligen Disziplinen.

Auch zwei Athletinnen des SC Krefeld haben sich für die Meisterschaften in Dresden qualifiziert. Im Gegensatz zu den oben genannten Sportlerinnen und Sportlern geht es für sie aber nicht um das Podium, sondern darum, sich für das Finale zu qualifizieren. Dreispringerin Alyssa Tagbo und 800-Meter-Läuferin Hannah Odendahl werden den SC Krefeld in Dresden vertreten.

Für die beiden Talente sind die Deutschen Meisterschaften eine tolle Möglichkeit, sich zu beweisen. Für Alyssa Tagbo wird es ein ganz besonderes Erlebnis sein. Denn erst vor einigen Monaten hatte sie sich dazu entschlossen, ihre Schwerpunktdisziplin vom Weitsprung auf den Dreisprung zu verlegen. Ein Wechsel, der sich auszahlen sollte. Schon bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Ulm vor ein paar Wochen hatte sie ihre bisherige Bestweite gleich mehrfach überboten und sich mit 13,09 Metern die Bronzemedaillie bei den Juniorenkämpfen gesichert.

„Alyssa ist als achte gemeldet. Ich gehe davon aus, dass sie wieder im Bereich ihrer persönlichen Bestleistung springen muss, um unter die besten acht, und somit ins Finale zu kommen“, sagt ihr Trainer Peter Quasten. Die Topspringerinnen, so seine Einschätzung, dürften aber im Bereich der 14 Meter unterwegs sein. Am Samstag um 11.45 Uhr startet die Dreikampf-Konkurrenz.

Teamkollegin Hannah Odendahl ist als neunte gemeldet. „Sie ist topfit und wird in den Vorlauf alles reinlegen, als wäre es das Finale“, sagt ihr Trainer Udo Krumm. Nur so könne sie möglichen taktischen Spielchen aus dem Weg gehen. In ihrem Vorlauf muss sie unter die besten zwei kommen, um sich für das Finale zu qualifizieren. Der Vorlauf ist für Samstagmittag angesetzt, das Finale startet Sonntag um 15 Uhr.

Wettkämpfe in 20 Sportarten

Die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften sind eingebettet in das Multisport-Event „Die Finals“ 2025, für die in Sachsens Landeshauptstadt der geballte deutsche Spitzensport zu Gast ist. In insgesamt 19 weiteren Sportarten werden dann die nationalen Meisterinnen und Meister ermittelt. „Unser Ziel ist es, dem Spitzensport in Deutschland eine perfekte Bühne zu bieten, um die Zuschauerinnen und Zuschauer zu begeistern. Die Emotionen und die Spannung, die von den Wettkämpfen ausgeht, werden vor Ort hautnah erlebbar und auch am Bildschirm zu spüren sein“, sagt Hagen Boßdorf, Geschäftsführer der Finals.

Denn nicht nur die Sportfans vor Ort in Dresden können an dem Event teilhaben, auch die TV-Zuschauer haben die Möglichkeit, die Finals zu verfolgen. ARD und ZDF berichten an allen vier Tagen insgesamt über 30 Stunden live im TV. Dazu kommen noch rund 100 Stunden Livestreams in den jeweiligen Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender, teilen ARD und ZDF mit.

Die meisten Wettkämpfe sind kostenfrei und ohne Ticket zu sehen: Breaking, 3×3 Basketball und Speed-Klettern vor der Frauenkirche, Bogensport und der Zieleinlauf des Triathlon vor der Semperoper, Kanu und SUP in der Hafencity, Rudern im Alberthafen, Coastal Rowing am Canaletto-Blick, 7er-Rugby, Flag Football, Faustball und Lacrosse in der eigens errichteten Teamsport-Arena. Beim Badminton werden kostenfreie Tickets ausgegeben. Für die Fecht- und Turn-Wettkämpfe gibt es noch Eintrittskarten. Die Leichtathletik im Heinz-Steyer-Stadion meldet für Samstag und Sonntag ausverkauft.