1. Telefónica Deutschland spürt die Abwanderung von 1&1

Telefónica Deutschland bleibt bei Mobilfunkkunden beliebt und konnte im abgelaufenen zweiten Quartal 184.000 Mobilfunkkunden hinzugewinnen, die Abwanderung von 1&1 zur Konkurrenz macht sich aber bei Umsatz und Gewinn bemerkbar. Das geht aus dem Ergebnis des zweiten Quartals 2025 hervor, welches das Unternehmen, das unter der Marke O2 bekannt ist, am Mittwoch in München vorgelegt hat.

Demnach erwirtschaftete Telefónica Deutschland im zweiten Quartal einen Gesamtumsatz von 2,04 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um 5,9 Prozent auf 626 Millionen Euro.

Festnetz im Plus

Der Serviceumsatz mit Mobilfunkleistungen ging dabei um 3,4 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro zurück, während das Festnetz um 0,7 Prozent auf 125 Millionen Euro zulegen konnte. Mit dem Verkauf von Hardware setzte das Unternehmen 412 Millionen Euro (minus 3,7 Prozent) um.

Den Rückgang bei Umsatz und Gewinn schreibt das Unternehmen der „erwarteten Transformation des Partnergeschäfts“ zu. Gemeint ist die Abwanderung des Roaming-Kunden 1&1 zu Vodafone. Telefónica Deutschland spricht hier von „kurzfristigen“ Auswirkungen. Abgesehen davon sei die Entwicklung des Kerngeschäfts positiv, zudem seien dynamische Zuwächse im Bereich Internet of Things zu verzeichnen.

Längere Austauschzyklen

Neben dem Zuwachs bei Mobilfunkkunden sei auch der durchschnittliche Umsatz pro Kunde stabil geblieben, teilte Telefónica Deutschland weiter mit. Im ersten Halbjahr habe das Unternehmen zudem 200 neue Mobilfunkstandorte in Betrieb genommen. Während im Festnetzbereich der Trend zu höherwertigen Anschlüssen anhalte, sei der Hardwareverkauf von längeren Austauschzyklen und zurückhaltendem Konsumverhalten geprägt.

„Die Qualität unseres Netzes ist sehr gut, ebenso ist Deutschland ein Land mit insgesamt sehr gut ausgebautem Mobilfunknetz für Bevölkerung und Wirtschaft“, sagt CEO Markus Haas und fordert die Politik auf, weitere Schritte folgen zu lassen, „damit die jährlich wachsenden Ausbauinvestitionen der Branche auch nachhaltig Wirkung entfalten. Dafür brauchen wir etwa Vereinfachungen im Baurecht, bürokratische Entlastungen und eine langfristig angelegte Frequenzpolitik.“

Konzernmutter mit Verlust

Unterdessen hat die spanische Konzernmutter Telefónica mit den Folgen ihres Rückzugs von südamerikanischen Märkten zu kämpfen. Für das zweite Quartal wies Telefónica einen Verlust von 51 Millionen Euro aus, in dem Abschreibungen in Höhe von 204 Millionen Euro auf verkaufte Lateinamerika-Töchter enthalten sind. Der Umsatz ging um 3,7 Prozent auf 8,95 Milliarden Euro zurück.

(vbr)

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