Komplizierte Bauvorschriften für Holz

Ein Hauptgrund, dass solche Gebäude in Sachsen bislang nur selten gebaut werden, sind offenbar die komplizierten Vorschriften. „Die alte Richtlinie enthielt im Grunde genommen, wenn man es mit einem Kochbuch vergleicht, drei Rezepte die nicht miteinander kombinierbar waren. Da gab es nicht viele Möglichkeiten“, sagt Sören Glöckner. Er arbeitet beim Kompetenzzentrum Holzbau in Sachsen, mit dem der Freistaat seit vier Jahren den Holzbau fördern möchte.

„Brandschutz bei Holzbau kein Problem“

Inzwischen gilt eine neue „Musterholzbaurichtlinie“. Genehmigungsverfahren sollen dadurch einfacher, Gebäudehöhen bis zu 22 Meter möglich werden. Auch der Brandschutz sei selbst bei mehrstöckigen Gebäuden kein Problem, so Glöckner. „Wenn Holz brennt, dann führt das relativ schnell dazu, dass eine Kohleschicht entsteht, die den restlichen Querschnitt schützt, so dass wir im Brandschutz keine Probleme haben, die Bauteile so auszulegen, dass sie nach einem Brand weiterverwendet werden können.“ Das sei bei vielen anderen Baustoffen, wie Stahl etwa, nicht der Fall.

Holzbau könnte Branche beflügeln

Das Infrastrukturministerium verspricht sich durch die neue Holzbaurichtlinie ein deutliches Wachstum in der gesamten Branche, wie Staatssekretärin Barbara Meyer sagt. „Zum Beispiel können diejenigen profitieren, die sich überlegen: Wir stellen Module her. Weil tatsächlich auch der Holzbau als Modulbauweise eingesetzt werden kann.“

Auch in der verdichteten Bauweise in Städten sei der Baustoff von Vorteil, weil Holz leichter ist als Stahl und Beton und Häuser zum Beispiel aufgestockt werden könnten.

Noch lassen sich die genauen Auswirkungen des veränderten Regelwerkes nicht bestimmen. Doch das Kompetenzzentrum Holzbau rechnet bereits damit, dass bald 16 Prozent aller mehrstöckigen Neubauten in Sachsen aus Holz bestehen.