„Aktenzeichen XY… ungelöst“
„Hab ich auch noch nicht erlebt“: Rudi Cerne staunt über diesen Fall
30.07.2025 – 21:18 UhrLesedauer: 2 Min.
ZDF-Moderator Rudi Cerne im „Aktenzeichen XY“-Studio (Archivfoto): Ein Fall aus Frankfurt lässt den erfahrenen TV-Mann staunen. (Quelle: Sina Schuldt/dpa)
Verblüffender Moment bei „Aktenzeichen XY“: Rudi Cerne kann nicht fassen, was die Frankfurter Juwelier-Räuber nach ihrer Flucht noch tun.
Selbst ZDF-Moderator Rudi Cerne, der in über zwei Jahrzehnten „Aktenzeichen XY… ungelöst“ schon die ungewöhnlichsten Kriminalfälle präsentiert hat, zeigte sich am Mittwochabend sichtlich überrascht.
„Und die Täter schließen ihre Fahrräder auch noch ab. Das hab ich auch nicht erlebt“, kommentierte Cerne kopfschüttelnd einen spektakulären Juwelier-Raub aus Frankfurt, bei dem die Kriminellen nach ihrer Flucht ihre Räder ordentlich verschlossen.
Der Fall vom 29. Juni 2023 ließ den erfahrenen Moderator staunen: Zwei maskierte Männer hatten ein Juweliergeschäft in der Frankfurter Hochstraße überfallen, erbeuteten in nur 90 Sekunden Uhren und Schmuck im Wert von rund 860.000 Euro – und nahmen sich anschließend noch die Zeit, ihre Fluchtfahrräder ordentlich abzuschließen.
Gegen 10.41 Uhr hatte der bewaffnete Haupttäter an der Geschäftstür geklingelt, wurde als vermeintlicher Kunde eingelassen und zog dann eine Pistole. Sein Komplize stürmte hinzu und zerschlug gezielt Vitrinen mit wertvollen Uhren. Ein Zeuge filmte die Flucht der Räuber mit dem Handy – Aufnahmen, die nun zur Fahndung verwendet werden.
Polizeioberkommissar Deniz Özer bestätigte Cernes Einschätzung in der Sendung am Mittwochabend: Özer vermutet eine Bande, die in den letzten Monaten deutschlandweit aktiv war. Das penible Abschließen der Fahrräder sei durchaus professionell: Ein abgeschlossenes Rad am Straßenrand werfe weniger Fragen auf als ein unabgeschlossenes Rad – ein guter Weg also, um unerkannt zu bleiben.
Die Ermittler fanden die beiden Mountainbikes etwa 650 Meter vom Tatort entfernt in der Emil-Claar-Straße: ein blaues „Cyco Force“ mit weißem Schriftzug und ein schwarz-silbernes Zündapp-Rad, beide ordentlich mit Spiralschlössern gesichert.
Für entscheidende Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, ist eine Belohnung von 1.000 Euro ausgesetzt. Die Polizei sucht Zeugen, die die beiden Täter erkennen oder Informationen über die gestohlenen Luxusuhren haben. Unter der Beute befanden sich neun hochwertige Zeitmesser, darunter mehrere Rolex-Modelle der Serien Daytona, Day-Date und Sky-Dweller sowie eine Hublot Big Bang King.
Der bewaffnete Haupttäter (30-45 Jahre, 1,70-1,80 Meter) trug eine auffällige braune Perücke und einen vermutlich unechten Vollbart. Sein größerer, stämmigerer Komplize fiel durch einen blauen Fischerhut auf und hatte die Hosenbeine seiner weißen Hose in schwarze Socken gesteckt. Hinweise können bei der Polizei unter der Telefonnummer 069 / 755 0 abgegeben werden.