30.07.2025, 15:15 Uhr, Bistum Münster, Kreisdekanat Borken
Sie wollen raus, die Welt entdecken – und mit vielen eindrucksvollen Erfahrungen, die fürs Leben prägen, zurückkommen. Die Abiturprüfungen erfolgreich geschafft, stehen Henriette Herick aus Ahaus und Paula Tenspolde aus Stadtlohn in den Startlöchern für ihr nächstes Abenteuer. Die beiden Abiturientinnen fliegen am 5. August für ein Jahr als Freiwillige – unterstützt vom weltwärts-Programm und dem Bistum Münster – nach Afrika, um sich in einem sozialen Projekt in Ruanda zu engagieren.
Henriette Herick (links) und Paula Tenspolde gehen als Freiwillige in ein soziales Projekt nach Ruanda.
© Bistum Münster
Die jungen Frauen aus dem Westmünsterland werden in einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung in Kigali im Einsatz sein: „Wir werden im Unterricht dabei sein, Essen austeilen und die Freizeit für die Kinder gestalten – und natürlich da sein, wenn Hilfe gebraucht wird.“ In ihren Urlaubszeiten möchten sie nach Möglichkeit das Land erkunden.
Schon früh hatte Paula Tenspolde den Plan, nach der Schule ins Ausland zu gehen. Ihre Messdienerleiterin, die vor einigen Jahren selbst Bistumsfreiwillige war, hatte sie durch ihre Berichte über ihren Einsatz in Mexiko neugierig gemacht. Die 19-Jährige fand „so cool, was sie alles erzählt hat“, dass sie sich in Münster bewarb. Henriette Herick hingegen kannte das weltwärts-Programm schon von ihren beiden älteren Schwestern, die als Freiwillige ebenfalls in Afrika waren: „Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich da auch total Bock darauf habe.“
In den zurückliegenden Monaten wurden die beiden Abiturientinnen mit den anderen Bistumsfreiwilligen von den Mitarbeitenden der Abteilung Weltkirche des Bistums, die für den Internationalen Freiwilligendienst zuständig sind, auf ihren Einsatz vorbereitet. Die Seminare mit Fachleuten und die gemeinsamen Unternehmungen stärkten den Zusammenhalt der Gruppe. Außerdem wissen die jungen Leute, dass sie bei Fragen jederzeit Kontakt mit den Verantwortlichen in Münster aufnehmen können.
Schon jetzt sind Henriette Herick und Paula Tenspolde per WhatsApp im engen Austausch mit den Freiwilligen, die zurzeit in Ruanda sind: „Sie geben uns Tipps für den Alltag und haben schon Packlisten geschickt.“ Auch zu kulturellen Besonderheiten und Verhaltensnormen gab es während der Vorbereitungstreffen wichtige Informationen. Ebenso war die politische Situation in den Ländern Thema: „Ruanda ist vielen vor allem wegen des Völkermordes in den 1990-er Jahren ein Begriff.“ Heute sei das Land stabil. Kigali gehöre zu den sichersten und saubersten Hauptstädten Afrikas.
Viel gab und gibt es in den Wochen vor der Abreise zu erledigen. Visum und Kreditkarte mussten beantragt werden. Gegen mögliche Erkrankungen sind alle Freiwilligen vor dem Abflug selbstverständlich geimpft. Paula Tenspolde hat zwar ein wenig Angst vor Heimweh: „Aber erstens bin ich nicht alleine – und zweitens werde ich sicher daran wachsen.“ Dank der verschiedenen Kommunikationsplattformen lässt sich der Kontakt zu Familie und Freunde über Tausende Kilometer halten. Und ganz „Old School“ gehören auch Fotos von den Daheimbleibenden in die Koffer. Eltern, Geschwister und Freundinnen planen in den nächsten Osterferien eine Reise nach Ruanda. Und so ist alles startklar für eine Reise, bei der einmalige Erfahrungen möglichem Heimweh bestimmt entgegenstehen werden.
Gudrun Niewöhner