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Die „Admiral Nelson“ liegt seit vielen Monaten in der Werft. Derzeit wird daran nicht gearbeitet. © DIERK ROHDENBURG
Es war ein Schock am 10. März 2024. Gegen 8.42 Uhr meldeten Anwohner an der Schlachte einen Brand an Bord der „Admiral Nelson“ – besser bekannt als Piraten- oder Pannekoekschip. Seit Dezember liegt es in der Werft, doch der Eigner hofft, bald wieder an alter Stelle eröffnen zu können.
Wie sich nach dem Brand herausstellte, hatte wohl eine defekte Waschmaschine den Brand ausgelöst. Das Schiff war nicht mehr nutzbar, verschwand vorerst von der Weser und lag bis kurz vor Weihnachten an seinem Platz neben der Bark „Alexander von Humboldt“, die ebenfalls ein Lokal beherbergt. Dann wurde das Schiff zur Maleika-Werft im Hohentorshafen abgeschleppt. Werftchef Björn Richter ging damals davon aus, dass die Reparatur nicht allzu kompliziert werden würde. Die Arbeiten würden wohl bis Ende April dauern, teilte er damals mit.
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Doch Anfang August ist von dem Nachbau einer historischen Fregatte an der Schlachte noch nichts zu sehen. Am Ponton hängen Banner mit der Aufschrift „Junge, komm bald wieder“. Dort steht: „In der Werft wird derzeit fleißig daran gearbeitet, das Schiff in einem wunderschön restaurierten Zustand wieder herzustellen, sodass es bald wieder an der Schlachte liegen wird.“
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Doch die Arbeiten ziehen sich. „Zu unserem großen Bedauern scheint es nicht möglich zu sein, das Pfannkuchenschiff nach einem Innenbrand innerhalb einer angemessenen Frist zu reparieren. Dies ist für uns daher ein großer Schaden“, teilte Eigner Klaas Smit auf Nachfrage der Mediengruppe Kreiszeitung mit. Das Feuer auf dem Bremen Pfannkuchenschiff hat seine Spuren hinterlassen. „Jetzt ist es fast August, und das Schiff ist immer noch nur zur Hälfte restauriert. Nichts läuft normal, alles dauert lange. Lieferanten reagieren nicht auf E-Mails oder haben zu wenig Personal zur Verfügung.“ Immerhin sei der Ponton inzwischen schon mal komplett neu gestrichen und gewartet worden.
Feuer auf dem „Pannekoekschip“: Im März 2024 brannte eine Waschmaschine unter Deck. © NONSTOPNEWSReparatur in den nächsten drei Monaten? Das Schiff könnte bald wieder am Kai liegen
Im Laufe der Monate ist aber durchaus gearbeitet worden. Im Mitteldeck wurde immerhin über die gesamte Länge des 49 Meter langen und acht Meter breiten Schiffes eine Zwei-Komponenten-Beschichtung als Rostschutz aufgetragen. Unter der Thekenanlage in der Mitte des Schiffes entdeckte die Werft, dass der Boden verrottet war. Deshalb musste alles Mobiliar und auch die Küche entfernt werden. Wegen des Rauchs, den der Brand freigesetzt hatte, nahm die Werft zudem sämtliche Wandisolierungen und -verkleidungen ab. Zudem sollen Heizung, Wasserleitungen und Toiletten erneuert werden.
Smit hofft nun, „dass das Schiff innerhalb von drei Monaten wieder am Kai liegen wird, um unsere Gäste/Passagiere wieder an Bord der ,Admiral Nelson´ begrüßen zu können“. Geplant ist, der Fregatte noch mehr Piraten-Look zu verschaffen, als sie bisher schon hatte. Aus einem aufgelösten Museum in Vlissingen (Provinz Zeeland, Niederlande) hat der Schiffseigner Pistolen und alte Schiffsmodelle übernommen, mit denen sein schwimmendes Restaurant ausgestattet werden soll. Zudem plant er, mit einer Animation einen Piratenangriff auf die Pfannkuchen-Fregatte darzustellen.
Ponton frisch gestrichen, doch auf die „Admiral Nelson“ muss weiter gewartet werden. © DIERK ROHDENBURG
Doch dafür muss das Schiff erst einmal wieder an seinen Liegeplatz geschleppt werden. Und wenn das – hoffentlich – Anfang November erfolgt ist, ist schon lange die schwere Zeit für die Außengastronomie angebrochen. Das Schiff hatte bislang 80 Plätze an der frischen Seeluft und 150 im geschützten Innenbereich.