Selbstjustiz in GelsenkirchenJuwelier wird überfallen – zwei Festnahmen

30. Juli 2025 um 18:34 Uhr

Großeinsatz für die Polizei in Gelsenkirchen: Am Dienstagmittag (29.07) hat es einen Überfall auf einen Juwelier gegeben. Im Internet kursieren Videos des Einsatzes und der Festnahme. Mehrere schwerbewaffnete Beamte sind im Einsatz.

Maskierte stürmen Laden

Laut Augenzeuge kamen die Diebe in einem Audi mit polnischem Kennzeichen. Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie scheinbar eine verschleierte Frau klingelt. Laut Zeuge war das aber ein verkleideter Mann. Dann geht alles ganz schnell. Die Tür ist offen, zwei Maskierte stürmen in den Laden. Aber der Mitarbeiter rennt aus dem Geschäft, die Diebe sitzen in der Falle. Als sie es wieder raus schaffen, trifft die Polizei ein.

Selbstjustiz

Dann eskaliert die Situation: Vier Männer kommen plötzlich dazu. Schlagen brutal auf einen der Tatverdächtigen ein, eine Eisenstange ist im Spiel. Auch der Mitarbeiter aus dem Juwelier-Geschäft ist wohl dabei. Und das, obwohl die Polizei vor Ort ist. Für Gregor Golland von der NRW CDU ist das Selbstjustiz: „Wir haben inzwischen eine Überforderung der Gesellschaft auch im kulturellen Bereich. Hier treffen Werte und Normen aufeinander, die mit unserem Rechtsverständnis nichts zu tun haben.“, so Golland heute.

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Zwei Festnahmen und Anzeigen wegen Körperverletzung

Videos zeigen, wie die Polizei zuerst mit Pfefferspray auf die Situation reagiert. Das wirkt passiv. Wahrscheinlich haben die Beamten aber auf Verstärkung gewartet. Denn: Wenige Minuten später zücken sie ihre Waffen. Zwei der Kriminellen konnten festgenommen werden. 18 und 29 Jahre alt. Zur Staatsangehörigkeit sagt die Polizei erstmal nichts. Die Beamten haben auch gegen die vier Angreifer Strafanzeigen eingeleitet. Wegen gefährlicher Körperverletzung. Ob die Beteiligten sich kannten, unklar. Die Ermittlungen dauern an.

Über den Vorfall in Gelsenkirchen sprechen wir mit Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft.