Ein beliebtes Ausflugsziel im Berliner Norden fällt in diesem Sommer wohl buchstäblich ins Wasser: Wegen der ausgiebigen Regenfälle müssen die Wasserbüffel am Tegeler Fließ vorzeitig ins Winterquartier. Das Bezirksamt von Reinickendorf befürchtet, dass die Zotteltiere auf der durchnässten Weide absaufen. Die Weidewirte haben die Rinder deshalb vorsorglich von den matschigen Wiesen heruntergeholt.

„Die mit Wasserbüffel besetzten Wiesen am Tegeler Fließ, sind nach den starken Niederschlägen der letzten Tage und Woche derart überstaut und vernässt, dass die Tiere zum Teil auf den Flächen dauerhaft im Wasser stehen“, erklärt Umweltstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU). Hinzu kämen die Sturmschäden, die der Bezirk dort in den letzten Tagen entdeckt habe.

Sie pflegen als tierische Rasenmäher die Landschaft: Die gutmütigen Wasserbüffel am Tegeler Fließ in Hermsdorf.

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„Es besteht die Gefahr, dass die Tiere versacken und Schäden an der Vegetation oder dem Boden verursachen“, befürchtet die Stadträtin. Ob die Büffel bis zum Ende der Saison im Herbst überhaupt nochmal auf die Weide können, ist unklar.

Erst im Mai waren die Rinder beim traditionellen Auftrieb in Anwesenheit der lokalen Politikprominenz auf ihre Weiden am Fließ in Hermsdorf gebracht worden. Seit mehr als zehn Jahren grasen sie als tierische Rasenmäher vom Frühling bis in den Herbst die Wiesen ab und pflegen so die Landschaft, die wegen des sumpfigen Untergrunds nicht anders bewirtschaftet werden kann.

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Die Zotteltiere gelten als sehr gutmütig, trotzdem soll man ihnen nicht zu nahe kommen. Inzwischen sind sie eine beliebte Attraktion für Spaziergänger und Ausflügler im Norden Berlins. Im Jahr 2019 haben die Vereinten Nationen die Wasserbüffel am Fließ als offizielles Projekt für die UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.