Während es draußen brütend heiß ist, sollten in den Sommerferien mehr Menschen durch freien Eintritt in die klimatisierten Museen gelockt werden. Foto: imago/imagebroker
Der Verwaltungsausschuss hat den Antrag von SPD und Volt abgelehnt, während der Sommerferien alle Stuttgarter Museen kostenlos zu machen.
Aus der „großen Geste“, die sich die SPD-Stadträtin Sara Dahme wünschte, wird nichts: Der Verwaltungsausschuss hat am Mittwoch den Antrag der SPD/Volt-Fraktion abgelehnt, die Stuttgarter Museen während der Sommerferien kostenlos zu machen. Die Entscheidung fiel denkbar knapp aus – zehn Stadträte stimmten dafür, zehn dagegen. Das war eine Stimme zu wenig für eine Zustimmung.
Angedacht war, den „sowieso sehr besucherschwachen Sommer“ in den Museen zu beleben und gleichzeitig neue Besuchergruppen zu gewinnen. Da viele große Museen wie die Staatsgalerie oder das Landesmuseum Württemberg vom Land betrieben werden und die städtischen Museen größtenteils schon jetzt freien Eintritt haben, hätte die Aktion lediglich die Sonderausstellung im Stadtpalais betroffen. Kostenpunkt: rund 6000 Euro. Zu viel für einen Großteil der Stadträte.
Bürgermeister Mayer spricht von falschem Signal zum aktuellen Zeitpunkt
Der Erste Bürgermeister Fabian Mayer sprach davon, dass es „genau der falsche Zeitpunkt für ein solches Signal sei“. Die Mindereinnahmen könnten von der Stadt aufgrund der schwieriger werdenden Haushaltslage nicht kompensiert werden. Ähnlich argumentierte Jürgen Sauer von der CDU: „Es geht gerade darum, welche Einrichtungen überhaupt weiter gefördert werden können, weil sie vor dem Aus stehen.“ Man könne nicht das Füllhorn ausschütten.
Das wiederum kritisierte Linken-Stadträtin Johanna Tiarks: Kurz zuvor habe man einen Wirtschaftsempfang abgenickt, der 40 000 Euro koste, die 6000 Euro für den Stuttgarter Museumssommer seien aber zu viel. „Ich bin gespannt, welche Prioritäten in Zukunft gesetzt werden“,sagte sie.