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Borussia Mönchengladbach hat einen größeren Pool an Nachwuchstalenten in der Hinterhand. Eines erinnert in gewisser Hinsicht an Joshua Kimmich.
Mönchengladbach – Dass Borussia Mönchengladbach den Mut zur Jugend ausgerufen hat, ist kein Zufall. Die B-Jugend-Meisterschaft der U17-Mannschaft hat aufgezeigt, dass die Fohlen-Elf über vielversprechende Talente verfügt. Nicht alle werden den Durchbruch schaffen, doch so viele wie möglich sollen im Profi-Bereich Fuß fassen.
Niklas Swider wird an die Profi-Mannschaft von Borussia Mönchengladbach herangeführt. © IMAGO/Michael Taeger
Viel ist über Can Armando Güner geschrieben worden, spätestens seit dem Vorbereitungsstart macht zudem Wael Mohya von sich reden. Der offensive Mittelfeldspieler begeisterte im Trainingslager am Tegernsee Fans und Mitspieler gleichermaßen. Zwar hat Mohya, der am 31. Dezember 2008 geboren wurde, auf physischer Ebene Nachholbedarf, im Kopf ist der Teenager aber schon weit.
Gladbach setzt Hoffnungen in Niklas Swider
Während Noah Pesch beim 1. FC Magdeburg wichtige Schritte in der 2. Bundesliga gehen wird, ist Niklas Swider schon länger bei den Profis dabei. Im vergangenen Dezember wurde der defensive Mittelfeldspieler mit einem entsprechenden Vertrag ausgestattet. Swider trainiert mit der ersten Mannschaft, Spielpraxis sammelte er – vor seiner Wadenverletzung Anfang März – bei der U23 in der Regionalliga West.
Eine spannende Personalie ist Swider einerseits, weil der 18-Jährige den Eindruck erweckt, sich immer besser bei den Profis zurechtzufinden. Der direkte Sprung aus dem Nachwuchs- in den Herrenbereich ist wenigen Talenten vorbehalten, Borussia führt ihre Talente dosiert an das körperliche Niveau heran. Die dreimonatige Ausfallzeit war für Swider in dieser Hinsicht ein Rückschlag.
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Der gebürtige Neusser bringt außerdem ein spannendes Profil mit, weil er einen ähnlichen Weg einschlagen könnte wie Joshua Kimmich. Genau wie der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft ist Swider ein gelernter defensiver Mittelfeldspieler, doch beim VfL eröffnet sich ihm womöglich eine Chance als Rechtsverteidiger.
Gerardo Seoane hat Swider in den vergangenen Wochen vermehrt in dieser Rolle ausgetestet und ihn dort auch gegen Metalist Charkiw spielen lassen. Wie Roland Virkus in einem Mediengespräch, an dem auch Absolut Fussball, das Fußball-Portal von Home of Sports, teilgenommen hat, erklärte, sei es für Nachwuchsspieler einfacher, auf den Außenpositionen im Herrenbereich anzukommen.
Kimmich ging einen ähnlichen Weg, auch wenn er in seiner ersten Saison beim FC Bayern (2015/16) als Innenverteidiger oder zentraler Mittelfeldspieler eingesetzt worden war. Der endgültige Durchbruch gelang ihm als Rechtsverteidiger und Erbe von Philipp Lahm in der Saison 2017/18, auch 2018/19 absolvierte er etliche Spiele in der Viererkette.
Wird Gladbach-Talent Swider der Backup für Scally?
In der deutschen Nationalmannschaft agierte Kimmich schon ab 2016 als Rechtsverteidiger, erst nach der Weltmeisterschaft 2018 wanderte er ins Zentrum. Seine Variabilität ist Fluch und Segen zugleich, denn der 30-Jährige wird insbesondere im DFB-Team von der einen auf die andere Position verschoben und oft mit der Frage konfrontiert, auf welcher Position er sich am wohlsten fühlt.
Dass Swider eine ähnliche Karriere hinlegen und zu einem Aushängeschild des deutschen Fußballs wird, ist damit selbstverständlich nicht gesagt. Nach dem Abgang von Stefan Lainer zu RB Salzburg kann der Youngster jedoch zur ersten Option hinter Joe Scally heranreifen. Das gilt umso mehr, wenn Ko Itakura Borussia verlassen und Kevin Diks in die Innenverteidigung rücken sollte.
Vergangene Saison war Swider viermal für den Bundesliga-Kader nominiert worden, allen voran beim 4:1-Sieg gegen Holstein Kiel am 14. Spieltag hatten Fans auf ein Debüt im Borussia-Park gehofft. Die Wahrscheinlichkeit, dass er in 2025/26 erstmals den Bundesliga-Rasen betreten wird, ist zumindest nicht geringer geworden. Es gilt, am Ball zu bleiben und auf den passenden Moment zu warten.