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Radikale Aussagen zum Gaza-Krieg und zu Israel eines ihrer Abgeordneten bringen die Republikaner in den USA in Wallung. Trump-Anhängern Greene rechnet ab.

Washington, D. C. – Der Krieg im Gazastreifen erschüttert die Menschen weltweit. Die Bilder von hungernden Kindern und sterbenden Menschen aufgrund Israels Offensive machen fassungslos. Gleichzeitig sind immer noch mehr als 50 israelische Geiseln unschuldig in den Fängen der Hamas. Und Israel leidet immer noch am Trauma des Hamas-Überfalls am 7. Oktober 2024, als die Terroristen in einem Nacht-und-Nebel-Hinterhalt mehr als 1200 Menschen töten und 250 verschleppten.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in IsraelFotostrecke ansehenRepublikaner äußert sich drastisch zum Gaza-Krieg von Israel: „Hungert weiter“

Auch in den USA kochen die Emotionen zum schwierigen Israel-Gaza-Konflikt hoch. Ein republikanischer Abgeordneter äußerte sich mehrfach besonders drastisch. Er positioniert sich im Gaza-Krieg klar auf der Seite von Israel und findet das vielfach kritisierte Vorgehen von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gerechtfertigt. Mehr noch: Er fordert noch mehr Härte. Die Rede ist von Randy Fine, republikanischer Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus für den sechsten Bezirk in Florida.

Fine kommentierte auf der sozialen Plattform X einen Bericht über hungernde Menschen in Gaza, darunter Kinder, mit den Worten: „Lasst die Geiseln frei. Bis dahin, hungert weiter.“ Berichte über die leidenden Zivilisten in Gaza seien zudem nichts als „muslimische Terrorpropaganda“.

Der Abgeordnete der Republikaner im Repräsentantenhaus, Randy Fine, provoziert seine Partei mit Beitraägen zu Gaza auf X. Der Abgeordnete der Republikaner im Repräsentantenhaus, Randy Fine, provoziert seine Partei mit Beitraägen zu Gaza auf X. © Alicia Devine/Imago

Es ist nicht die erste Skandal-Äußerung des Republikaners: Er schlug im Mai 2025 vor, den Gazastreifen zu „nuklearisieren“ und forderte Israel auf, palästinensische Schulen zu bombardieren: „Sprengt die Schulen in die Luft. Keine Gnade“, schrieb er in einem X-Post im August 2024. Ein anderes Mal erklärte er. „Es gibt Dämonen, die auf der Erde leben. Sie verdienen keinen Staat. Sie verdienen nur den Tod.“

Skandal-Beiträge zum Gaza-Krieg provozieren Revolte bei Republikanern in USA

Die schockierenden Äußerungen sorgen in den USA für viel Kritik unter Demokraten und Republikanern. Jetzt haben sie auch die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene auf den Plan gerufen. Sie gilt als einer der glühendsten Unterstützerinnen von US-Präsident Donald Trump und als prominente Vertreterin des Rechtaußenlagers in ihrer Partei.

In einem Beitrag auf X vom 29. Juli rechnete sie mit Randy Fine und seinen radikalen Beiträgen zum Gaza-Krieg ab: Sie könne sich vorstellen, wie sich Fines Wahlkreis in Florida jetzt fühlten, „da ihr Repräsentant, für den sie zu stimmen aufgefordert wurden, offen dazu aufruft, unschuldige Menschen und Kinder auszuhungern“.

Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene schaltet sich in den USA in die Debatte um Israel und den Gaza-Krieg ein. Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene schaltet sich in den USA in die Debatte um Israel und den Gaza-Krieg ein. © Imago (Montage)Trump-Anhängerin Greene reagiert und spricht von „Völkermord“ Israels in Gaza

Es sei das „Wahrhaftigste und Einfachste zu sagen, dass der 7. Oktober in Israel schrecklich war und alle Geiseln zurückgebracht werden müssen, aber so ist auch der Völkermord, die humanitäre Krise und das Verhungern in Gaza“. Ein „jüdischer US-Repräsentant, der zur anhaltenden Aushungerung unschuldiger Menschen und Kinder aufruft“, sei „schändlich“. Seine Aussagen würden nur noch „mehr Antisemitismus“ verursachen, prophezeite Greene.

Die MAGA-Größe Marjorie Taylor Greene zeigte sich zuletzt kritischer gegenüber US-Präsident Trump, vor allem wegen seiner Angriffe auf den Iran an der Seite Israels. Trump steht derzeit auch vor allem wegen möglicher Verwicklungen im Epstein-Skandal im Kreuzfeuer.

Humanitäre Lage in Gaza prekär – Länder wollen Druck auf Israel erhöhen

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist prekär. Auch während der „taktischen“ Pausen Israels im Krieg sterben täglich Menschen an Hunger und Unterernährung. Mehrere Länder fordern, den Druck auf Israel zu erhöhen.

Die deutsche Regierung unter Kanzler Friedrich Merz richtete eine Luftbrücke nach Gaza ein. Über 200 Prominente fordern jedoch vom Kanzler, sich stärker für einen Waffenstopp an Israel einzusetzen. Außenminister Johann Wadephul ist am Donnerstag (31. Juli) zu Gesprächen in Nahost. (smu)