Kommunalwahl 2025 in Essen: Wer wird Oberbürgermeister?

Vor der OB-Wahl in Essen am 15. September 2025 macht Radio Essen einen Check der Kandidaten. Wird Thomas Kufen von der CDU sein Amt erneut verteidigen oder liegt am Ende vielleicht einer seiner Herausforderer vorne?

Der Oberbürgermeister ist das „Gesicht“ der Stadt Essen. Er ist Chef der Stadtverwaltung und leitet auch die Ratssitzungen. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen bekommt. Wenn das keiner der Kandidaten schafft, wird es zwei Wochen später eine Stichwahl geben, also am 28. September 2025. Dort würden dann nur noch die beiden Kandidaten zur Wahl stehen, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen bekommen haben. Wählen darf jeder, der mindestens 16 Jahre alt ist, den Pass eines EU-Landes besitzt und seit mindestens 16 Tagen in Essen lebt.

Im Laufe der Wahl stellen wir Euch nach und nach die acht Oberbürgermeister-Kandidatinnen und -Kandidaten unserer Stadt vor. Dafür haben wir uns gleich drei Formate überlegt: einen Steckbrief mit den wichtigsten Fakten, eine persönliche Homestory bei den Kandidatinnen und Kandidaten zuhause – und einen Podcast, in dem es auch mal um die Themen hinter der Politik geht. So bekommt Ihr nicht nur einen Überblick über die jeweiligen Positionen, sondern lernt die Menschen dahinter auch von ihrer privaten Seite kennen.

Kommunalwahl 2025 in Essen: Alle Steckbriefe der OB-Kandidaten

Hinweis der Redaktion: Die Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten wurden von uns nicht bearbeitet oder verändert. Die Inhalte spiegeln ausschließlich ihre persönliche Meinung wider. Jede Antwort durfte maximal 500 Zeichen lang sein. Die Reihenfolge der Kandidierenden richtet sich nach den Ergebnissen der letzten Oberbürgermeisterwahl in Essen.

CDU in Essen: Thomas KufenThomas Kufen von der CDU.© Thomas Kufen

Thomas Kufen von der CDU.

© Thomas Kufen

Vollständiger Name: Thomas Markus Kufen

Wohn-Stadtteil: Als Borbecker wohne ich jetzt im Stadtteil Stadtwald

Geburtstag und Geburtsort: 05. August 1973 in Essen (Uniklinikum) 

Frage 1: Welche sind Ihre 3 Lieblingsorte im Ruhrgebiet und warum?

Platz 1 im Ruhrgebiet ist für mich ganz klar das UNESCO-Welterbe Zollverein. Danach könnte ich ganz viele Lieblingsorte in Essen und Umgebung nennen.

Frage 2: Wenn Sie nicht arbeiten oder an Politik denken, was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

In der Freizeit treffen wir uns mit der Familie oder mit Freunden. Und wir reisen gerne.

Frage 3: Welche Berufe haben Sie gelernt bzw. führen Sie neben Ihrer Tätigkeit in der Politik aus?

Gelernt habe ich Bürokaufmann. Eine fundierte kaufmännische Ausbildung hilft auch im Amt des Oberbürgermeisters. 

Frage 4: Was haben Sie in den vergangenen Jahren schon (politisch) erreicht?

Hier verweise ich auf meine Homepage www.kufen2025.de. Unter der Kategorie „gesagt – getan“ ziehe ich Bilanz.

Frage 5: Wen in der deutschen oder europäischen Politik finden Sie vorbildhaft für das eigene Handeln?

Die Mütter und Väter des Grundgesetzes für den Satz: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Damit ist alles gesagt!

Frage 6: Welcher/s Missstand/Problem muss am dringlichsten in Essen verändert/angegangen werden?

Wir müssen als Gesellschaft zusammenbleiben, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Wichtig sind klare Regeln für alle und ein respektvolles Miteinander.

Frage 7: Was würden Sie in Ihrer möglichen 3. Amtszeit anders machen?

Der Umgang mit der Rüttenscheider Straße.

SPD in Essen: Julia KlewinJulia Klewin von der SPD.© Julia Klewin

Julia Klewin von der SPD.

© Julia Klewin

Vollständiger Name: Julia Klewin

Wohn-Stadtteil: Rüttenscheid

Geburtstag und Geburtsort: 23. Oktober 1983, Velbert

Frage 1: Welche sind Ihre 3 Lieblingsorte im Ruhrgebiet und warum?

Die Rüttenscheider Straße für einen Kaffeespaziergang.

Das Stadion an der Hafenstraße – Nicht nur wegen Fußball, sondern auch wegen der Stadionpommes.

Die Kioske im Ruhrgebiet – Für eine gemischte Tüte und eine eiskalte Cola light für unterwegs.

Frage 2: Wenn Sie nicht arbeiten oder an Politik denken, was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

Seit 2 Jahren habe ich ein Spinningbike im Wohnzimmer, das mich manchmal mehr schlaucht als eine mehrstündige Ratssitzung. Ich würde auch gerne draußen mehr Radfahren, aber dazu müssen wir in Essen erstmal bei der Verkehrswende weiterkommen. Pausen mache ich am liebsten draußen mit einem guten Kaffee – irgendwo, wo man schön sitzen kann. Außerdem freue ich mich, wenn ich Zeit zum Kochen finde.

Frage 3: Welche Berufe haben Sie gelernt bzw. führen Sie neben Ihrer Tätigkeit in der Politik aus?

Ich habe Englisch und Sozialwissenschaften studiert und bin Oberstudienrätin an einer Gesamtschule. Das ist zum Teil auch sehr politisch, weil wir eine Schule mit hohem Migrationsanteil sind und vielen sozialen Herausforderungen. Aber man bekommt da einen Blick fürs Wesentliche: Was wollen die Menschen, und wo kann man helfen?

Frage 4: Was haben Sie in den vergangenen Jahren schon (politisch) erreicht?

Die SPD war in den letzten fünf Jahren in der Opposition – wir konnten keine Mehrheiten durchsetzen, haben aber konsequent Missstände benannt: bei der Hinhaltetaktik von Schwarz-Grün oder bei einem fehlenden Blick für die Menschen in der Stadt. Gleichzeitig haben wir Verantwortung übernommen, wo es wichtig war – etwa beim Stadionausbau. Ohne unsere Stimmen gäbe es keinen Eckenausbau. Und wir haben uns um das AWO-Fanprojekt gekümmert, das ist die Initiative, die eine bunte, faire und tolerante Fankultur unterstützt und fördert. Wir haben durchgesetzt, dass es dort angesiedelt ist, wo es hingehört: so nah wie möglich am Stadion.

Frage 5: Wen in der deutschen oder europäischen Politik finden Sie vorbildhaft für das eigene Handeln?

Ich habe mein Parteibuch von Hannelore Kraft bekommen. Ihr Motto „Kein Kind zurücklassen“ hat mich geprägt. Anne Hidalgo hat als erste Frau an der Spitze von Paris gezeigt, wie viel Mut, Durchsetzungsstärke und klare Haltung es braucht, um eine Millionenstadt sozial gerechter, nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten. Sie denkt Stadtentwicklung nicht nur technisch, sondern menschlich – mit einem besonderen Blick für soziale Teilhabe, Klimaschutz und den öffentlichen Raum. Das inspiriert mich – gerade als Frau, die selbst für das Amt der Oberbürgermeisterin kandidiert.

Frage 6: Welcher/s Missstand/Problem muss am dringlichsten in Essen verändert/angegangen werden?

Der größte Missstand ist, dass Essen als Stadt nicht mehr richtig funktioniert. Wer monatelang auf einen Behördentermin, Kita-Plätze oder Antworten wartet, verliert Vertrauen. Ich will, dass der Laden wieder läuft – mit mehr Personal, digitalen Angeboten und klarer Zuständigkeit. Denn Heimat heißt auch: Ich kann mich auf meine Stadt verlassen.

Frage 7: Was würden Sie anders als der amtierende Oberbürgermeister Thomas Kufen machen?

Wo fängt man da an? Vielleicht bei den Grundlagen: Erstmal werde ich dafür sorgen, dass der Haushalt wieder stimmt und die gestaltenden Fraktionen sich nicht dauernd zerstreitet. Sonst haben wir nämlich keine Arbeitsgrundlage. Und dann werde ich bei Terminen nicht nur ein paar Minuten fürs Foto bleiben, sondern die Treffen mit den Menschen als Briefing verstehen – und dann im Rathaus an einer Lösung arbeiten. Ich werde Entscheidungen treffen, statt sie monatelang zu vertagen. Und ich setze klare Prioritäten: bezahlbares Wohnen, sichere Stadtteile, gute Bildung. Kufen macht seit Jahren nur Dienst nach Vorschrift. Essen hat aber mehr verdient.

Die Grünen in Essen: Inga Marie SponheuerInga Marie Sponheuer von den Grünen.© Thomas Böcker

Inga Marie Sponheuer von den Grünen.

© Thomas Böcker

Vollständiger Name: Inga Marie Sponheuer

Wohn-Stadtteil: Rüttenscheid

Geburtstag und Geburtsort: 05.07.1983 in Essen

Frage 1: Welche sind Ihre 3 Lieblingsorte im Ruhrgebiet und warum?

Ein besonderer Ort ist der Isenbergplatz – der Spielplatz ist zwar schlicht, aber perfekt gelegen: Ein Kaffee aus der Goldbar lässt sich gut mit dem Spielen für mein Kind verbinden. Auch das Hotel Shanghai ist mir wichtig – ein Club für junge Leute, Subkultur und Musik. Hier können Newcomer auftreten, aber auch bekannte Acts. Und der Baldeneysee: ein Ruhepol für die ganze Stadt mit dem schönsten Ausblick von der Korteklippe zur blauen Stunde.

Frage 2: Wenn Sie nicht arbeiten oder an Politik denken, was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

Am wichtigsten ist mir die Zeit mit meiner Familie – mit meinem Sohn und meinem Mann. Da ich beruflich und politisch viel unterwegs bin, verbringe ich freie Zeit bewusst mit den beiden oder mit engen Freund:innen. Gute Freundschaften sind für mich nicht selbstverständlich. Wenn darüber hinaus noch etwas Zeit bleibt, mache ich gern Sport, schalte bei einer Serie ab oder lese ein gutes Buch.

Frage 3: Welche Berufe haben Sie gelernt bzw. führen Sie neben Ihrer Tätigkeit in der Politik aus?

Ich bin gelernte Kinderkrankenschwester, habe Soziale Arbeit studiert und einen Master in Kulturmanagement abgeschlossen. Ich war als freie Projektleiterin in der kulturellen Bildung tätig und habe sieben Jahre in Stadt- und Landesverwaltungen gearbeitet. Heute unterrichte ich an einem Berufskolleg unter anderem angehende Erzieherinnen und arbeite als Dozentin im Bereich Antidiskriminierung in der Pflege.

Frage 4: Was haben Sie in den vergangenen Jahren schon (politisch) erreicht?

Ich habe mich viele Jahre ehrenamtlich für Geflüchtete engagiert und bin Mitglied bei Sea-Eye. 14 Jahre lang habe ich Menschen ohne Zugang zum Gesundheitssystem unterstützt – dafür erhielt ich 2015 die Integrationsmedaille des Bundes. Seit drei Jahren helfe ich an Weihnachten bei der medizinischen Versorgung obdachloser Menschen. In der Bezirksvertretung setze ich mich für Spielflächen, sichere Radwege, mehr Grün und konkrete Verbesserungen im direkten Umfeld ein.

Frage 5: Wen in der deutschen oder europäischen Politik finden Sie vorbildhaft für das eigene Handeln?

Ein Vorbild ist für mich Katja Dörner. Sie zeigt als Oberbürgermeisterin von Bonn, wie man eine Stadt mit Mut, Klarheit und Entschlossenheit gestaltet – und dabei die Menschen mitnimmt. Sie stellt Familien und Kinder in den Mittelpunkt und bleibt im engen Dialog mit der Wirtschaft. Als Mutter bringt sie ihre Perspektive authentisch ein – ein starkes Beispiel dafür, wie persönliche Erfahrung und politische Verantwortung zusammengehen.

Frage 6: Welcher/s Missstand/Problem muss am dringlichsten in Essen verändert/angegangen werden?

Ich möchte Essen von der autogerechten zur menschengerechten Stadt entwickeln: mit sicheren Radwegen, gutem und bezahlbarem Nahverkehr und mehr Klimaschutz. Zukunftschancen dürfen nicht von der Postleitzahl abhängen. Jedes dritte Kind lebt in unserer Stadt in Armut. Wir brauchen daher ausreichend Kitaplätze mit hohem Qualitätsanspruch, starke Schulen, eine verlässliche Jugendhilfe und bezahlbaren Wohnraum – für Jung und Alt. Essen soll gerecht werden – ökologisch, sozial und wirtschaftlich.

Frage 7: Was würden Sie anders als der amtierende Oberbürgermeister Thomas Kufen machen?

Unsere Stadt braucht eine Führung, die echten Klimaschutz voranbringt und Essen fit für die Zukunft macht. Statt wichtige Beschlüsse zu blockieren, müssen wir ins Handeln kommen. Die Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut würde ich zur Chefinnensache machen und gemeinsam mit dem Klimaschutz zur Priorität erklären. Essen soll nicht länger nur verwalten – sondern mutig die Zukunft gestalten.

AfD in Essen: Andreas LojewskiAndreas Lojewski von der AfD.© Andreas Lojewski

Andreas Lojewski von der AfD.

© Andreas Lojewski

Vollständiger Name: Andreas Lojewski

Wohn-Stadtteil: Essen-Burgaltendorf

Geburtstag und -ort: 8.9.1962 in Essen

Frage 1: Welche sind Ihre 3 Lieblingsorte im Ruhrgebiet und warum?

Der Baldeneysee für Rad- und Segelsport, die Zeche Zollverein weil ich dort gelebt habe und meine Familie eine lange Bergbautradition hat und das Rot-Weiss Stadion für den gelegentlichen Besuch der Fußballspiele.

Frage 2: Wenn Sie nicht arbeiten oder an Politik denken, was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

In meiner Freizeit unternehme ich sehr gern entspannte Ausritte in Wald und Flur mit meinem Reitpferd.

Frage 3: Welche Berufe haben Sie gelernt bzw. führen Sie neben Ihrer Tätigkeit in der Politik aus?

Ich habe an der Ruhr-Universität in Bochum Maschinenbau mit dem Abschluss Diplom-Ingenieur studiert und war lange Zeit als geschäftsführender Gesellschafter einer mittelständischen Maschinenfabrik tätig. Heute unterhalte ich noch ein Ingenieurbüro gelegentliche Beratungstätigkeiten.

Frage 4: Was haben Sie in den vergangenen Jahren schon (politisch) erreicht?

Ich war maßgeblich am Aufbau der Partei vor Ort in Essen beteiligt.

Frage 5: Wen in der deutschen oder europäischen Politik finden Sie vorbildhaft für das eigene Handeln?

Vorbilder habe ich keine.

Frage 6: Welcher/s Missstand/Problem muss am dringlichsten in Essen verändert/angegangen werden?

Förderung des Mittelstandes, Stärkung von Polizei und Ordnungsdiensten sowie bessere Ausbildungsmöglichkeiten.

Frage 7: Was würden Sie anders als der amtierende Oberbürgermeister Thomas Kufen machen?

Essen braucht eine grundsätzlich konservativere politische Ausrichtung und keine Bevormundung der Bürger durch linke und/oder grüne Projekte.

Die Linke in Essen: Liesa SchulzLiesa Schulz von den Linken.© Liesa Schulz

Liesa Schulz von den Linken.

© Liesa Schulz

Vollständiger Name: Liesa Schulz

Wohn-Stadtteil: aktuell in Freisenbruch / Umzug im August nach Altenessen

Geburtstag und Geburtsort: 05.02.1988 in Essen-Altenessen

Frage 1: Welche sind Ihre 3 Lieblingsorte im Ruhrgebiet und warum?

Mein Zuhause ist kein fester Ort, sondern ein Gefühl. Ein besonderer Ort für mich ist die Arena auf Schalke – mit Erinnerungen an große Emotionen, von Taylor Swift bis Schalke-Spiele. Und der Schrebergarten meiner Eltern: Kindergeburtstage, Familie, der Weg mit dem Rad durch den Kaiserpark und das Schaukeln auf dem Rückweg – ein Stück Kindheit im Grünen.

Frage 2: Wenn Sie nicht arbeiten oder an Politik denken, was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

Ich liebe Gesellschaftsspiele – je komplexer, desto besser: Wizard, Doppelkopf, Hitster – Hauptsache Strategie und Freunde. Außerdem bin ich ANNO-Fan durch und durch und warte sehnsüchtig aufs nächste Spiel. Beim Lesen schlägt mein Herz für dystopische Welten à la Neal Shusterman – aktuell stapeln sich aber vor allem feministische Bücher von Tara Wittwer bis Beklaute Frauen Leonie Schöler.

Frage 3: Welche Berufe haben Sie gelernt bzw. führen Sie neben Ihrer Tätigkeit in der Politik aus?

Ich habe als Kosmetikerin angefangen und mich über Umwege in die Umwelttechnik verliebt. Heute arbeite ich als Genehmigungsmanagerin im Bereich Gewässerschutz und studiere berufsbegleitend „Wasser und Umwelt“ im Master an der Leibniz Universität Hannover. Beruflich wie politisch setze ich mich für eine nachhaltige, gerechte und soziale Infrastruktur ein.

Frage 4: Was haben Sie in den vergangenen Jahren schon (politisch) erreicht?

Politisch war ich schon lange – auch ohne Parteibuch: durch Haltung, Gespräche, Posts oder Protest. Die Gründung der Instagram-Seite „Femizide stoppen Essen“ war für mich ein erster Schritt, Themen sichtbar zu machen, die oft verdrängt werden. Jetzt möchte ich diesen Einsatz in die institutionelle Politik tragen – mutig, lernend und gemeinsam mit anderen.

Frage 5: Wen in der deutschen oder europäischen Politik finden Sie vorbildhaft für das eigene Handeln?

Ines Schwerdtner und Heidi Reichinnek inspirieren mich mit ihrem klaren, feministischen Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Beide zeigen, wie linke Politik kraftvoll und nahbar sein kann. Und auch wenn Jane Goodall keine Parteipolitik macht, hat ihr lebenslanger Einsatz für Umwelt, Mitgefühl und Verantwortung mein Denken geprägt.

Frage 6: Welcher/s Missstand/Problem muss am dringlichsten in Essen verändert/angegangen werden?

Bezahlbarer Wohnraum, soziale Gerechtigkeit und der Schutz von FLINTA* müssen in Essen endlich Priorität haben. Die Umsetzung der Istanbul-Konvention zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt darf nicht länger verschleppt werden. Wer hier lebt, soll sicher wohnen, frei sein und gleichberechtigt teilhaben können – unabhängig von Geschlecht oder Geldbeutel.

Frage 7: Was würden Sie anders als der amtierende Oberbürgermeister Thomas Kufen machen?

Ich würde Bildung, sozialen Zusammenhalt und FLINTA*-Schutz endlich zur Chefsache machen – mit der Umsetzung der Istanbul-Konvention, mehr bezahlbarem Wohnraum und echter Beteiligung. Gute Bildung darf nicht vom Stadtteil abhängen. Politik muss allen dienen, nicht nur denen, die schon Einfluss haben.

FDP in Essen: Heiko MüllerHeiko Müller von der FDP.© Heiko Müller

Heiko Müller von der FDP.

© Heiko Müller

Vollständiger Name: Heiko Uwe Johannes Jürgen Müller (Rufname Heiko Müller)

Wohn-Stadtteil: Essen-Margarethenhöhe

Geburtstag und Geburtsort: 07.08.1961 in Essen

Frage 1: Welche sind Ihre 3 Lieblingsorte im Ruhrgebiet und warum?

Zeche Zollverein: Mein Vater war Bergmann und ich wurde sozusagen auf Kohle geboren. Durch den Bergbau wurde die Region bekannt und hat Wohlstand und Wachstum ermöglicht. Ich weiß, aus eigener Anschauung, wie schwer die Arbeit unter Tage war und deshalb schwingt neben Nostalgie, auch etwas Ehrfurcht bei einem Besuch auf Zollverein mit.

Baldeneysee: Neben dem mediterranen Ambiente bietet der See und die nahe Umgebung viele Sport- und Freizeitaktivitäten. Eine Oase im Ruhrgebiet, die man durch eine insektenschonende Beleuchtung noch aufwerten könnte und vor allem die unsäglichen Parkgebühren wieder abschaffen muss.

Laufstrecke im Stadtwald: Eine schöne Runde, die ein gutes Training für den Wettkampf ermöglicht. Außerdem trifft man immer wieder Bekannte und Freunde, die dort ebenfalls trainieren oder einfach etwas für ihre Gesundheit tun.

Frage 2: Wenn Sie nicht arbeiten oder an Politik denken, was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

Ich bin vielseitig interessiert. Neben der aktiven Freizeitgestaltung durch Radfahren, Wandern und Joggen gehe ich gerne ins Kino und zu Kunstausstellungen, besuche Musikkonzerte, Sportveranstaltungen und Theateraufführungen. Unser kleiner Garten braucht auch regelmäßige Pflege (kommt im Moment etwas zu kurz). Zum Tagesausklang liegt immer ein heiteres Buch bei mir auf dem Nachttisch. Und wenn es passt, verreise ich gerne, sowohl ans Meer als auch in die Berge.

Frage 3: Welche Berufe haben Sie gelernt bzw. führen Sie neben Ihrer Tätigkeit in der Politik aus?

Schon in ganz jungen Jahren hatte ich den Berufswunsch Polizist. Darauf habe ich mich konzentriert und nur eine einzige (erfolgreiche) Bewerbung geschrieben. Darüber hinaus bin ich aktiver Gewerkschafter innerhalb der Polizei und ehemaliger stellvertretender Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei. Zusätzlich bin ich in der Verkehrswacht tätig um einen kleinen Beitrag zur Verkehrssicherheit zu leisten.

Frage 4: Was haben Sie in den vergangenen Jahren schon (politisch) erreicht?

Meine politische Einflussnahme beinhaltete zumeist die Innere Sicherheit. Hier konnte ich durch Ideen zur Optimierung der Ausrüstung für die Polizei mitwirken. Beispielhaft nenne ich hier die Bodycam und das DEIG (auch Teaser genannt) wofür ich mich schon vor langer Zeit eingesetzt habe. Weiterhin habe ich die Clan-Kriminalität und deren Auswirkungen von Anfang an ins Visier genommen. Die behördenübergreifende Zusammenarbeit aller in Frage kommenden Dienststellen habe ich schon sehr früh in verschiedenen Medien dargestellt. 

Frage 5: Wen in der deutschen oder europäischen Politik finden Sie vorbildhaft für das eigene Handeln?

Hans-Dietrich Genscher hat in schwierigen Zeiten sowohl in der Innen- und vor allem in der Außenpolitik Akzente gesetzt. Seine Politik war geprägt von Entspannung gegenüber dem Ostblock und einer Stärkung der NATO. Seine diplomatischen Geschicke waren ein wichtiger Teil bei der Wiedervereinigung Deutschlands. Mit seiner Ansprache auf dem Balkon der Botschaft in Prag hat er Geschichte geschrieben.

Frage 6: Welcher/s Missstand/Problem muss am dringlichsten in Essen verändert/angegangen werden?

Das Sicherheitsgefühl der Essenerinnen und Essener muss gestärkt und die Clan-Kriminalität konsequent bekämpft werden (dies möglichst im Vorfeld, nicht erst wenn Straftaten passiert sind). Die Aufenthaltsqualität muss in allen Essener Stadtteilen erhöht werden. Angsträume dürfen erst gar nicht entstehen, No-Go-Areas sind im Keim zu ersticken. 

Frage 7: Was würden Sie anders als der amtierende Oberbürgermeister Thomas Kufen machen?

Es ist wichtig vor die jeweilige Lage zu kommen. Agieren statt reagieren. Eine Politik für die Bürgerinnen und Bürger. Dazu muss ich mit den Menschen ins Gespräch kommen, zuhören wo der Schuh drückt und Maßnahmen für die Menschen in unserer Stadt umsetzen. Machen statt reden. Genehmigungsprozesse müssen beschleunigt werden – einiges dauert viel zu lang. Gibt es ein Problem, muss die Verwaltung vom Oberbürgermeister zum Handeln aufgefordert werden. Ein Problem darf nicht auf die lange Bank geschoben werden, sondern ist zu beseitigen.

Die Partei in Essen: Mike Rohleder

Vollständiger Name: Mike Rohleder

Wohn-Stadtteil: Essen-Kupferdreh

Geburtstag und Geburtsort: 22.06.1986, Essen-Kupferdreh

Frage 1: Welche sind Ihre 3 Lieblingsorte im Ruhrgebiet und warum?

Limbecker Platz

 CentrO

 Westfield Ruhrpark (Wir brauchen viel mehr dieser wunderschönen Konsumtempel)

Frage 2: Wenn Sie nicht arbeiten oder an Politik denken, was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

Ich verbringe Zeit mit meiner Familie, oder gehe sehr gerne mit Freunden zum Fußball. Ich gucke aber auch liebend gern, ganz alleine für mich, einfach auf die Ruhr und denke an nichts.

Frage 3: Welche Berufe haben Sie gelernt bzw. führen Sie neben Ihrer Tätigkeit in der Politik aus?

Ich bin Musiker der Band 257ers und gelernter EHK bei EDEKA

Frage 4: Was haben Sie in den vergangenen Jahren schon (politisch) erreicht?

Ich hab noch rein garnichts politisch erreicht, also wie der amerikanische Präsident vor seiner ersten Amtszeit. Das ist doch schonmal gut zu wissen, dass man keinerlei Nachweise braucht um direkt ganz vorne mitzumischen.

Frage 5: Wen in der deutschen oder europäischen Politik finden Sie vorbildhaft für das eigene Handeln?

Ich war als politisch schon eher Mitte Links einzuordnender Mensch beeindruckt von Angela Merkels Menschlichkeit in vielen Fragen. Und ich finde dass ein Gregor Gysi häufig sehr gut Ansätze und Ansichten vertreten hat. Aufgrund eines bestehenden Vertrages muss ich in diesem Zuge auch Martin Sonneborn nennen, warum weiß ich nicht genau.

Frage 6: Welcher/s Missstand/Problem muss am dringlichsten in Essen verändert/angegangen werden?

Jugendarbeit muss Hand in Hand mit Integration gedacht werden, damit in Zukunft die Menschen in Essen wieder Vorurteilsfrei miteinander leben können, egal woher sie kommen. Und es gilt den Norden nicht zu vergessen um auch die Menschen dort als Gesellschaft mitzutragen, wir sind alle Essener.

Frage 7: Was würden Sie anders als der amtierende Oberbürgermeister Thomas Kufen machen?

Ich denke ich würde mehr an die nicht Anzug tragende Bevölkerung denken, einfach weil ich dort herkomme. Und ich würde sofort die Kulturgelder in Essen umverteilen damit JEDER Essener etwas davon hat, nicht nur Besucher des Folkwang. Dazu würde ich weiterhin auf der Westtribüne stehen und nicht in den VIP Bereich wechseln.

Essener Bürger Bündnis in Essen: Jörg KüpperfahrenbergJörg Küpperfahrenberg vom EBB.© Jörg Küpperfahrenberg

Jörg Küpperfahrenberg vom EBB.

© Jörg Küpperfahrenberg

Vollständiger Name: Jörg Heribert Küpperfahrenberg 

Wohn-Stadtteil: Kupferdreh

Geburtstag und Geburtsort: 29.09.1967 / Essen

Frage 1: Welche sind Ihre 3 Lieblingsorte im Ruhrgebiet und warum?

 Zollverein: Das ist für mich der magische Ort und die Identifikation von Essen und dem Ruhrgebiet. Das war der erste Ort, den ich nach Rückkehr aus dem Studium besucht habe.

Baldeneysee: Grüne oder blaue Heimat. Ich bin in Heisingen aufgewachsen und habe am See viel Zeit verbracht. Wohne immer noch dort, nun auf der anderen Seite in Kupferdreh. Meine ersten Industrieaufnahmen habe ich auf Zeche Carl Funke in den 80ern gemacht. Der See ist Ort zum Entspannen, Genießen oder zum Spazieren.

Veltins Arena/ Auf Schalke: Der Ort meines Vereins, und der unserer Familie, der S04. Bis zum Enkelkind sind alle Mitglieder. Wenn das Steigerlied in der Arena von 50.000 und mehr gesungen wird, fühle ich mich zuhause. Bei Bier und Stadionwurst Heimat fühlen. 

Frage 2: Wenn Sie nicht arbeiten oder an Politik denken, was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

Ich fotografiere und bearbeite Bilder am Computer. Ich fotografiere seit über 18 Jahren Industrie- und Zechenlandschaften, www.zechenbild.de. Anschließend verfremde ich die Bilder, um den Blick auf gewohnte Orte, Bauten zu verändern bzw. neu zu schaffen. Ich mache auch regelmäßig Foto-Ausstellungen, teils mit Events, z.B. mit den Musikern von Pradonium aus Essen ( U. Weinstock/ L. Reinecke). Hatte sogar schon mal im Hirschlandsaal/ Folkwang Museum ausgestellt.

Frage 3: Welche Berufe haben Sie gelernt bzw. führen Sie neben Ihrer Tätigkeit in der Politik aus?

Ich bin beruflich selbstständiger Rechtsanwalt in Essen, habe das Kanzleihaus Essen gegründet und arbeite jetzt mit den Kollegen von „Linten und Wieser“ zusammen. 

Frage 4: Was haben Sie in den vergangenen Jahren schon (politisch) erreicht?

Anfang der 2000er bis ca. 2010 war ich Mitglied in der FDP und machte erste Erfahrungen in der Stadtpolitik. Ich bin beratend im Kulturbeirat tätig, sowie im Inklusionsbeirat. Ansonsten bin ich aktiv in meinem Verein „Helfen bewegt e. V.“. Zu nennen sind unser jährliches karitatives Rockfestival „Rocken hilft“ (Weststadt Hallen) zugunsten psychisch erkrankter Kinder/ Jugendlicher, sowie die Zusammenarbeit mit der Prof. Dr. Eggers Stiftung. Auch hier ist eine wichtige Stütze Hr. Ulf Weinstock. 

Frage 5: Wen in der deutschen oder europäischen Politik finden Sie vorbildhaft für das eigene Handeln?

Vorbilder: ehrlich, keinen. Interessant finde ich 1. Boris Palmer/ Bürgermeister v. Tübingen. 2. Wolfgang Bosbach/ CDU Inspiriert hat mich vor allem mein Freund und Studienkollege 3. Frank Hix, Bürgermeister v. Bad Sooden-Allendorf / Hessen. Im Studium schon sprachen wir jeweils davon, später mal Bürgermeister (OB) unserer Heimatstadt zu werden. Frank Hix ist es bereits seit 2009.

Frage 6: Welcher/s Missstand/Problem muss am dringlichsten in Essen verändert/angegangen werden?

Ich möchte die Stadt insgesamt wieder sicherer machen, ob Clan-Kriminalität oder gefühlte Sicherheit in den Stadtteilen. Insbesondere aber muss die Innenstadt schnellstmöglich wieder der Ort in Essen werden, wo Essener oder Besucher gerne hingehen, einkaufen oder nur verweilen. Sie muss wieder ein Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität und guten Einkaufsmöglichkeiten für Jung und Alt werden. Die ewigen Planungen müssen enden und endlich mal etwas umgesetzt werden. Dringlich muss auch der Wohnungsbau und die Infrastruktur verbessert werden, sowie Kitas und Schulen vorrangig gebaut bzw. renoviert werden. Zu guter Letzt muss die Stadt sauberer und ansehnlicher werden, mit einer Qualitätsoffensive. 

Frage 7: Was würden Sie anders als der amtierende Oberbürgermeister Thomas Kufen machen?

Einiges. Sonst würde ich nicht antreten. Ich möchte mich tatsächlich um die konkreten Probleme der Bevölkerung und Stadt kümmern, statt es Koalitionspartnern oder Parteilinien recht zu machen. Statt reden, auch mal handeln. Und das heißt, den Bürgern zuhören, sie verstehen und dann Probleme tatsächlich auch lösen. Das mache ich berufsbedingt seit fast 25 Jahren als Anwalt, eben weil ich gerne anderen helfe. Der nächste Mandant heißt: Essen.

So war das Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl 2020 in Essen:Oberbürgermeister Wahl Essen 2020 ErgebnisDie Ergebnisse der Oberbürgermeister-Wahl in Essen 2020 auf einen Blick.© Radio Essen mit infogram

Die Ergebnisse der Oberbürgermeister-Wahl in Essen 2020 auf einen Blick.

© Radio Essen mit infogramSo viele Unterschriften braucht’s für die OB-Kandidatur in Essen

Wer in Essen Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin werden will – und nicht für eine größere Partei antritt – braucht mindestens 410 Unterstützungsunterschriften von wahlberechtigten Essenerinnen und Essenern. Die Unterschriften müssen persönlich auf offiziellen Formularen geleistet werden und dürfen nur von Wahlberechtigten aus Essen stammen. Dies ist allen acht Kandidatinnen und Kandidaten gelungen, die deshalb vom Wahlausschuss bestätigt wurden. Damit ist das Feld für die OB-Wahl komplett.

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