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Ein Feuer in einem Kabeltunnel hat die wichtige Bahnverbindung lahmgelegt. Der Staatsschutz ermittelt wegen Sabotage. Tausende Pendler sind betroffen.

Update vom 31. Juli, 18 Uhr: Ein Brand in einem Kabelkanal hat eine wichtige Nord-Süd-Strecke der Bahn zwischen Düsseldorf und Duisburg lahmgelegt. Die Polizei geht von Sabotage aus. Ein Bekennerschreiben sei bislang nicht aufgetaucht, so ein Sprecher der Polizei. Neben Störungen im Fernverkehr ist auch der Nahverkehr betroffen. Laut dem Portal zuginfo.nrw müssen die Reisenden mit Beeinträchtigungen bei der S-Bahn-Linie S1 sowie mehreren Regionallinien rechnen.

Der gesamte Bereich um Duisburg-Großenbaum im Süden der Ruhrgebietsstadt sei nicht befahrbar. Umgeleitet werden folgende Regionalzüge: RE1, RE5, RE6 und RE19. Zudem beginnen und enden die S1 sowie der RE2, RE3 und der RE11 vorzeitig – die Haltestellen zwischen Düsseldorf und Duisburg entfallen.

Das betrifft auch die Anreise zum Düsseldorfer Flughafen, der zwischen den beiden Hauptbahnhöfen liegt. Auf dem Portal heißt es, dass das Ende der Störungen noch nicht abgeschätzt werden könne.

Sabotage-Akt auf Bahnstrecke: Brandanschlag legt wichtigen Steckenabschnitt lahm – Fernverkehr eingeschränkt

Update vom 31. Juli, 17.11 Uhr: Die Bahnstrecke zwischen Duisburg und Düsseldorf bleibt länger gesperrt als gedacht – voraussichtlich bis Freitagmittag (1. August). Es seien noch zwei weitere beschädigte Kabel entdeckt worden. Dadurch werde die Reparatur noch aufwendiger als zunächst befürchtet.

Reisende müssen demnach mit Ausfällen, Verspätungen und Umleitungen rechnen. Laut Deutscher Bahn sind folgende Verbindungen im Fernverkehr betroffen:

  • ICE-Züge zwischen Berlin und Düsseldorf/Köln/Aachen
  • ICE- und IC-Züge zwischen Norddeutschland – Ruhrgebiet und Süddeutschland/Schweiz
  • ICE-Züge zwischen Amsterdam und Frankfurt (Main)
  • ICE-Züge zwischen Dortmund – Frankfurt (Main) und Wien
  • IC-Züge zwischen Ostfriesland und Köln

Die Bahnstrecke zwischen Duisburg und Düsseldorf ist aktuell gesperrt.Die Bahnstrecke zwischen Duisburg und Düsseldorf ist aktuell gesperrt. © Christoph Reichwein/dpaWichtige Bahnstrecke in NRW nach Sabotage-Akt gesperrt

Update vom 31. Juli, 16.13 Uhr: 700 bis 800 Verbindungen gibt es täglich auf der Bahnstrecke zwischen Duisburg und Düsseldorf. Von den Auswirkungen des Sabotage-Akts dürften mehrere 10.000 Reisende betroffen sein. Viele strandeten an den Hauptbahnhöfen in Duisburg und Düsseldorf. Der Fernverkehr wurde teilweise ab Dortmund über Wuppertal umgeleitet. Aber auch der Nahverkehr ist betroffen. Laut dem Portal zuginfo.nrw ist der gesamte Bereich um Duisburg-Großenbaum nicht befahrbar. Auch die S-Bahn-Linie S1 sowie mehrere Regionallinien seien betroffen.

Ein dpa-Reporter erfuhr vor Ort, dass Unbekannte eine Zündvorrichtung in dem Kabeltunnel platziert haben sollen. Ein Lokführer habe schließlich Rauch bemerkt und Alarm geschlagen. Jetzt müssen die Kabel auf einer Länge von 60 Metern ausgetauscht werden. Die Spurensicherung ist inzwischen abgeschlossen. Bis die Züge wieder fahren können, wird es aber noch dauern.

Erstmeldung: Frankfurt – Ein mutmaßlicher Sabotage-Akt hat eine der wichtigsten Bahnverbindungen in Nordrhein-Westfalen lahmgelegt. Zwischen Duisburg und Düsseldorf kam der Zugverkehr am Donnerstag komplett zum Erliegen, nachdem in einem Kabeltunnel neben den Gleisen ein Feuer ausgebrochen war. Die Polizei geht von einem gezielten Anschlag aus.

Sabotage-Akt legt Schienennetz zwischen Duisburg und Düsseldorf lahm

„Die Polizei geht von einem Sabotageakt aus“, bestätigte ein Sprecher. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen und prüft alle möglichen Hintergründe. „Der Staatsschutz ermittelt in alle Richtungen“, erklärte der Polizeisprecher.

Auf Bildern vom Einsatzort sind Bahn-Mitarbeiter zu sehen, die an der beschädigten Strecke arbeiten. Laut Bild-Zeitung wurden durch das Feuer mehrere Kabel zerstört, was zu einem kompletten Ausfall der Signaltechnik führte. Die Strecke zwischen Duisburg und Düsseldorf gehört zu den am stärksten frequentierten Bahnverbindungen in Deutschland. Täglich nutzen zehntausende Pendler die Züge auf dieser Route. Auf Anzeigetafeln im Duisburger Hauptbahnhof informierte die Bahn über den Vorfall und die daraus resultierenden Ausfälle und Verspätungen, wie NOZ berichtet.

Deutsche Bahn: Staatsschutz ermittelt nach Sabotage – Tausende Reisende gestrandet

Neben dem Regionalverkehr ist auch der Fernverkehr der Deutschen Bahn betroffen. Zahlreiche ICE- und IC-Verbindungen müssen umgeleitet werden oder fallen komplett aus. Der Vorfall weckt Erinnerungen an frühere Angriffe auf die Bahn-Infrastruktur. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu Sabotage-Akten gegen die Deutsche Bahn. Erst im Oktober 2022 wurden in Berlin und Nordrhein-Westfalen gezielt Glasfaserkabel durchtrennt, was den Zugverkehr in Norddeutschland für Stunden lahmlegte, wie RTL berichtet. Im vergangenen Jahr gab es einen Anschlag auf das Bahnnetz in Frankreich.

Ob es einen Zusammenhang mit früheren Vorfällen gibt, ist noch unklar. Die Ermittler halten sich zu möglichen Tätern oder Motiven bislang bedeckt. Wann die wichtige Verbindung zwischen Duisburg und Düsseldorf wieder normal befahren werden kann, ist derzeit noch nicht absehbar. Techniker der Deutschen Bahn arbeiten mit Hochdruck an der Reparatur der beschädigten Kabel.

Reisenden wird empfohlen, sich vor Fahrtantritt über die aktuelle Situation zu informieren und gegebenenfalls alternative Routen zu wählen. Die Deutsche Bahn hat einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, der allerdings die hohe Zahl der betroffenen Passagiere kaum bewältigen kann. (kiba/dpa)