Auf dem Arbeitsmarkt macht sich die Ferienzeit bemerkbar und eine Sommerflaute zeichnet sich mehr und mehr ab. Im Juli ist die Zahl der neu gemeldeten Arbeitslosen weiter gestiegen. Sowohl das Ausbildungsende als auch nicht verlängerte Verträge nach dem ersten Halbjahr lassen die Arbeitslosenzahlen im Juli steigen. Dieser Anstieg ist saisonal bedingt. Die Nachfrage nach hoch spezialisierten und gut ausgebildeten Fachkräften bleibt bestehen. Besonders die starke Personalnachfrage in den sozialen Berufen nach Personal und Auszubildenden wächst weiter. Immer weniger angeboten hingegen werden Stellen auf Helferniveau.

Obwohl der Ausbildungsstart zum 1. August oder 1. September kurz bevorsteht, verzeichnet der Ausbildungsmarkt eine starke Dynamik. Noch immer sind viele Ausbildungsplätze unbesetzt und die Unternehmen suchen weiter. Die heiße Phase vom „Suchen und Finden“ einer Ausbildung ist nicht vorbei. Wer jetzt noch keinen Vertrag unterschrieben hat, hat weiter gute Chancen, in diesem Jahr noch beruflich durchstarten zu können. Wer dabei Unterstützung braucht, sollte sich umgehend bei der Berufsberatung der Agentur melden.

Wer jetzt seinen Job verliert, muss nicht selten ganz neu denken. Häufig ist für den beruflichen Neu-Start eine Umschulung oder Qualifizierung nötig. Der Wandel auf dem Arbeitsmarkt wird immer deutlicher. Ausbildungen, die schon länger zurückliegen, passen nicht mehr in die heutige Arbeitswelt. Dabei spielt die Digitalisierung eine größere Rolle. „Während früher gedruckte Kataloge immens wichtig waren, wird heute auf Social Media gepostet. Es müssen Videos gedreht und entsprechender Content erstellt werden. Das bedarf einer ganz anderen Qualifikation als früher und ist nur ein Beispiel von vielen. Es verdeutlicht aber sehr anschaulich, wie sich die Arbeitswelt dreht“, so Christopher Meier, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit und fährt fort: „Was für viele junge Leute inzwischen ein leichtes Spiel ist, wirkt für Ältere nicht selten bedrohlich. Dennoch steht auch die Jugend vor vielen Herausforderungen. Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung steht dabei an erster Stelle. Diese erst mal zu finden ist nicht leicht. Sie bleibt aber ein Erfolgsgarant in der Arbeitswelt. Wir haben daher unsere Beratungen und Unterstützungen intensiviert. Keiner sollte schon jetzt die Segel streichen. Die Chance, noch in diesem Jahr mit einer Ausbildung zu beginnen, sind immer noch gut. Wer Hilfe braucht, sollte sich umgehend an die Berufsberatung wenden. Und was viele nicht wissen: Wir helfen auch, wenn die Ausbildung bereits gestartet hat. Zum Beispiel mit einer professionell betreuten Nachhilfe.“

Arbeitslosigkeit
Im Juli 2025 sind mit insgesamt 10.358 gemeldeten Arbeitslosen in Herne 254 Personen oder 2,5 Prozent mehr arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 845 Personen oder 8,9 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Juli 12,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 11,5 Prozent (1,0 Prozentpunkte).
Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 4.087 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Herne langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 127 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit steigt die Zahl um 559 Personen. 93,5 Prozent (3.823 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.
Jugendarbeitslosigkeit
1.062 Jugendliche sind aktuell in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 95 Arbeitslose (9,8 Prozent) mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 60 arbeitslose junge Menschen oder 6,0 Prozent mehr.
Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 3.347 ältere Personen in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 76 Personen oder 2,3 Prozent mehr . Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 377 Arbeitslose mehr (12,7 Prozent).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III – Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Herne 2.492 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 81 Personen oder 3,4 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 234 Personen oder 10,4 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Die Grundsicherung (SGB II – Sozialgesetzbuch II) zählt im Juli 2025 insgesamt 7.866 Arbeitslose. Das sind 173 Arbeitslose mehr (2,2 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 611 Arbeitslose oder 8,4 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 75,9 Prozent aller Arbeitslosen in der Grundsicherung gemeldet.
Stellenangebote
206 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Juli 2025 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 30 Stellenmeldungen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 63 neue gemeldete Stellen weniger . Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 1.357 offene Stellen. Das sind 3 weniger als im Vormonat und 191 mehr als im Vorjahresmonat.
Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt.
Insgesamt waren in diesem Monat 12.761 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 95 Personen mehr. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 278 Personen.

Der Herner Ausbildungsmarkt im Juli
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2024 meldeten sich 1.156 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit. Das sind 159 weniger als im Vorjahreszeitraum oder minus 12 Prozent. Zugleich gab es 1.058 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 187 oder plus 21 Prozent. Ende Juli waren 450 Bewerber noch unversorgt und 353 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mit plus 83 Jugendlichen mehr unversorgte Bewerber (23 Prozent). Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war mit minus 127 Stellen kleiner (26 Prozent).
____________________________________________________________________
Wichtige Telefonnummern und eServicevarianten:
• 0234 305 5555: Regionale Hotline der Agentur für Arbeit
• 0800 4 5555 00: Kostenfreie Servicenummer für Arbeitnehmer
• 0800 4 555520: Kostenfreie Servicenummer für Arbeitgeber

• Herne.Berufsberatung@arbeitsagentur.de für Jugendliche
• www.arbeitsagentur.de/eServices
• www.arbeitsagentur.de/kurzarbeit

• Mit der App „BA-Mobil“ noch schneller rund um die Uhr Kontakt zur Agentur für Arbeit. Die App kann im Apple App Store und im Google Play Store heruntergeladen werden.