Den vergangenen Südfrankreich- oder Bretagne-Urlaub kann man sich am 29. August zumindest musikalisch noch einmal genießerisch in Erinnerung rufen, denn Jean Faure und sein Orchestre interpretieren feinfühlig im Pantheon „Les Grands Succès“ – die schönsten französischen Hits der 50er, 60er, 70er und 80er Jahre. Foto: Pantheon
Region (Ad). Trotz Ferienzeit ist im Monat August in den Kulturstätten der Region immer noch einiges los. Und für manche endet auch schon die Sommerpause.
Rheinbach
Ein Highlight im Sommer seit 2004: Die Veranstaltungsreihe „Kultur am Himmeroder Hof“. Und natürlich ist das absolute Highlight: Der Eintritt ist frei. Da alle Künstler ohne Gage auftreten, geht ein Hut herum, in dem die Gäste ihre freiwilligen Spenden werfen – ganz nach dem Motto „Back to the root, wir spielen für den Hut“. Im Monat August zu Gast in der Glasstadt: Die Band „Time Out“ mit Rock & Pop am Freitag, 8. August, 19 Uhr. Die 12-köpfige Bonner Band „SoulCake“ schafft mit ihrem authentischen und kraftvollen Sound und viel Leidenschaft für die Musik eine mitreißende Konzertatmosphäre – energiegeladene Bläsersätze, mehrstimmiger Gesang, funky Keys, feinste Instrumentalsoli und groovige Beats gehen unter die Haut und inspirieren das Publikum zum Tanzen und Feiern – am Freitag, 15. August, 19 Uhr. “aNY CoLouR“ hat sich 2014 in Köln gefunden, um einer der einflussreichsten Rockgruppen der Musikgeschichte Tribut zu zollen: Pink Floyd. Am Freitag, 22. August, 19 Uhr, ist sie zu Gast in Rheinbach. Und Party-Hits mit dem Trio „The SteAn“ erklingen am Freitag, 29. August, 19 Uhr, am Himmeroder Hof.
Wachtberg
Beim „Jazz im Köllenhof“ (Marienforster Weg 14 in Ließem) am 5. August, 20 Uhr, nimmt das Quartett um den Düsseldorfer Saxophonisten Reiner Lottermoser das Publikum mit auf eine Reise in die 50er- bis 70er-Jahre. In der klassischen Besetzung Tenorsaxofon, Piano, Bass und Schlagzeug präsentiert „Four And More“ ein Programm zwischen Hardbop und Soul- Jazz. Der Bandsound wird dabei geprägt vom ausdrucksvollen Spiel Lottermosers und dem erdigen Swing der Rhythmusgruppe um den Kölner Pianisten Jürgen Buschka. Zum Repertoire gehören neben eigenen Stücken Kompositionen von Sonny Rollins, Roy Hargrove und Herbie Hancock. Der Eintritt ist frei, der „Hut“ darf gerne voll werden.
Bereits zum 3. Mal findet das „Jazz-Sommer-Special“ im Köllenhof statt, und zwar am Freitag, 29. August, ab 19 Uhr. Bei hoffentlich bestem Wetter treffen drei Bands aufeinander, die durch ihren individuellen Zugang zum Jazz einen sehr abwechslungsreichen Abend garantieren: „Fremde Federn“, „Paula Royd“ und „Femmes Vokal“. Auch an diesem Abend gilt: Der Eintritt ist frei, der „Hut“ darf gerne voll werden. .
Sommerpause auf der Bühne im Drehwerk Adendorf, doch das Kino hat auch weiterhin geöffnet. Und ein besonderes „Kino-Special-Event“ gibt es am Sonntag, 31. August, 17 Uhr: André Rieus Maastricht-Konzert 2025: Eine romantische Walzer-Nacht! Ein brandneues Sommerkonzert, das live auf dem atemberaubenden Vrijthof-Platz in Andrés geliebter Heimatstadt Maastricht aufgenommen wurde, kommt in die Kinos! Der Vrijthof verwandelt sich jeden Abend in einen riesigen Ballsaal, wenn André und sein Johann-Strauss-Orchester das Publikum jeden Alters zum Walzer unter dem Sternenhimmel einladen. Dieses Konzert entführt mit zeitlosen Melodien und wunderschönen Walzern auf eine Reise voller Freude, Liebe und tief empfundener Emotionen. Dauer 180 Minuten. Tickets und Infos: https://drehwerk-1719.de/kino.
Bad Godesberg
Ein „Torch Song“ ist ein sentimentales Liebeslied, das oft von unglücklicher Liebe, Sehnsucht oder Verlust handelt und in dem typischerweise der Protagonist über die nicht erwiderte oder verlorene Liebe klagt. Der Begriff stammt von der Redewendung „to carry a torch for someone“, was bedeutet, heimlich und sehnlich nach jemandem zu schmachten. Der Begriff und die Art der Musik sind eng mit dem Great American Songbook der 1920er bis 1960er Jahre verbunden. Theaterchef Frank Oppermann präsentiert – zusammen mit Theo Palm am Klavier und weiteren „Special Guests“ – diese „Torch-Songs“ am 6., 13., 20. und 27. August, jeweils um 19 Uhr im Kleinen Theater Bad Godesberg. Außerdem auf dem Spielplan am 7., 8., 9. 10., 21. 22. und 23. August: die Krimikomödie „Die 39 Stufen“ von Alfred Hitchcock und John Buchan. „Open-Air-Musik unter der Zeder“ am Kleinen Theater gibt es am 4. August („Astine und Friends“), am 11. August (Mitsingkonzert mit Kathrin Eigendorf), 18. August („The Step Twins“) und am 25. August („Yassmo`& the Soulfisticated People“). Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.
Das „kleine Theater“ als gemeinnütziger Verein braucht Unterstützung. Dazu veranstaltet es jedes Jahr am letzten August-Wochenende die große Benefiz- und Spendengala. Theaterchef Frank Oppermann: „Wir möchten zeigen, was wir können – mit Musik, Gesang, kleinen Lesungen und einem Ausschnitt aus unserer nächsten Premiere „Acht Frauen“ Anfang September. Dazu gibt es auch leckere Häppchen und Getränke“.
Neben dem allgemeinen Erhalt des Theaters als Kulturort ist ein weiteres Ziel die Sanierung des Gebäudes. Nächstes aktuelles Projekt ist die Dacheindeckung des denkmalgeschützten Hauses. Die Eindeckung des vorderen kleinen Dachs soll ca. 30.000 und bei dem großen Dach auf dem Hauptgebäude zwischen 120.000 und 150.000 Euro kosten. Oppermann: „Wir würden uns wieder riesig freuen, viele Besucher zu dieser Benefiz- und Spendengala am 30. August, 19.30 Uhr, in unserem Haus begrüßen zu dürfen“. Infos/Karten: 0228 / 36 28 39.
Sommerpause noch im Schauspielhaus Bad Godesberg: Die kommende Spielzeit startet am 10. September mit einem besonderen Paukenschlag: „Die Odyssee“, Uraufführung einer Sprechoper (Auftragskomposition Ketan Bhatti) für Schauspielerinnen, Schauspieler und Orchester unter der musikalischen Leitung von Dirk Kaftan und dem Hausregisseur Simon Solberg; eine einmalige Vernetzung des Theater Bonn mit dem Beethovenfest und dem Beethoven Orchester Bonn. „Die Odyssee“ nach Homer bringt Sprache und Musik in ein kraftvolles Zusammenspiel, ist Zwiegespräch, Dialog und orgiastischer Rausch in einem und eröffnet die Spielzeit mit einem episch-musikalischen Auf- und Ausbruch der Sinnlichkeit.
Im weiteren Verlauf der Spielzeit begegnen sich Klassiker und Gegenwart, Komödie und Tragödie: Werke wie Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ treffen auf neue dramatische Stimmen wie „Sankt Falstaff“ (eine Neubearbeitung der Falstaff-Motive bei Shakespeare von Ewald Palmetshofer) oder „Die Waffen nieder!“ (eine Adaption des ersten deutschen Anti-Kriegsromans von Bertha von Suttner).
Insgesamt 14 Premieren bilden eine vielschichtige Reise durch Zeiten und Genres. Im Zentrum der Inszenierungen steht das Spannungsfeld von Macht und Verantwortung – zwei Kräfte, die Individuen formen, Systeme ins Wanken bringen und unsere Gesellschaft herausfordern. Die Figuren auf der Bühne kämpfen um Einfluss, geraten in moralische Konflikte und stellen die zentrale Frage: Wer übernimmt Verantwortung – und wer entzieht sich ihr? Und was bedeutet das für Zuschauerinnen und Zuschauer heute?
Bonn
Im Opernhaus erwarten das Publikum in der kommenden Saison insgesamt 14 Produktionen: Werke großer italienischer und deutscher Komponisten, Uraufführungen sowie selten gespielte Perlen der Opernliteratur. Den Anfang macht Verdis Meisterwerk „Nabucco“ – Premiere ist am 3. Oktober. Der berühmte Chor „Va, pensiero“ wurde in Italien zur Hymne an die Freiheit – und könnte aktueller nicht sein. Dann heißt es an insgesamt sechs Abenden erneut „Nessun Dorma“ – bei der hochkarätig besetzten italienischen Operngala. Unterhaltsam geht es ab Ende Oktober weiter mit dem Musical „Tootsie“. Zurück ans Haus kehrt dann Grandseigneur Peter Konwitschny. In einer theatralischen Untersuchung wirft er einen unkonventionellen Blick auf eine der rätselhaftesten Opern überhaupt: „Die Frau ohne Schatten“.
Im Rahmen der Reihe „Fokus`33“ feiert „Die Ameise“ des mit nur 30 Jahren verstorbenen Komponisten Peter Ronnefeld Premiere. Es ist die erste Neuinszenierung dieser überaus schwungvollen Oper mit Jazzelementen seit 1969. Regisseur Matthew Wild verlegt ab Januar „Der Barbier von Sevilla“ nach Bonn – und sprengt mit seinem mitreißenden Plädoyer für Toleranz sämtliche Genregrenzen. Mit „Awakening“ ist eine Uraufführung des preisgekrönten Komponisten Param Vir zu erleben. An seiner Seite: Vasily Barkhatov, einer der gefragtesten Regisseure der Opernszene. Regisseur Leo Muscato wagt sich dann gemeinsam mit Generalmusikdirektor Dirk Kaftan an Verdis „Otello“ und nach dem fulminanten Erfolg von u. a. „Fidelio“ bringt Regisseur Volker Lösch Anfang Mai nächsten Jahres den „Freischütz“ in einer aktualisierten Fassung auf die Bühne des Bonner Opernhauses.
Am 21. August startet das Bonner Kleinkunst- und Musiktheater Pantheon an der Siegburger Straße 42 in Beuel seine neue, vielfältige Spielzeit mit fast täglich wechselnden Programmpunkten – bis zum Jahresende werden fast 100 verschiedene Vorstellungen und Konzerte angeboten.
Gleich zu Beginn am 21. August gibt es eine bereits ausverkaufte Geburtstagsshow, denn der Comedy-„Waschsalon Nightwash“ feiert sein 25jähriges Bestehen mit einer „Birthday-Tour“ und macht dafür auch im Pantheon Station. Wer keine Karten mehr bekommen hat, am 16. November wird „Nightwash Live“ mit neuem Line-up ein weiteres Mal im Pantheon zu erleben sein.
Die LitArena (am 22. August um 20 Uhr), organisiert von Studenten der Fachschaft Germanistik, Komparatistik und Skandinavistik, bietet bei freiem Eintritt kreativen Köpfen die Möglichkeit, ihre selbstgeschriebenen Texte, egal, ob in Form von Geschichten, Gedichten oder Liedern (den Ideen sind keine Grenzen gesetzt), auf der Bühne vorzutragen und sich zwanglos und frei zu entfalten. Den vergangenen Südfrankreich- oder Bretagne-Urlaub kann man sich am 29. August zumindest musikalisch noch einmal genießerisch in Erinnerung rufen, denn Jean Faure und sein Orchestre interpretieren feinfühlig im Pantheon „Les Grands Succès“ – die schönsten französischen Hits der 50er, 60er, 70er und 80er Jahre.
Ein sprachlich gewitztes und unterhaltsames Kabarettprogramm übers Älterwerden ist das neue Solo „Ich hatte mich jünger in Erinnerung – Ein Best Ager in der Blüte des Verfalls“ von Hans Gerzlich, mit dem dieser am 31.August seine Bonn-Premiere feiert. Infos/Karten: Telefon: 0228/21 25 21.
Die Komödie „Camping Forever“ – mit Tanja Schumann, Larissa Heimbach und Sebastian Teichner – hat am 4. September Premiere im Contra-Kreis-Theater. Eigentlich wollten Krankenschwester Wiebke und Lehrer Nils nur eins: ganz allein dem Alltag entfliehen und mit einem gemieteten Wohnwagen auf eigene Faust Europa erkunden. Dumm nur, dass sie – ohne es zu wissen – denselben Caravan gebucht haben. So stehen die beiden plötzlich voreinander und keiner von beiden denkt daran, kampflos das Feld zu räumen. Also was tun? Genau – zusammenraufen und gemeinsam losrollen. Was als Zwangsgemeinschaft auf vier Rädern beginnt, entwickelt sich schnell zu einem turbulenten Roadtrip voller Pannen, Pointen und Herzklopfen. Vom unfreiwilligen Zwischenstopp auf einem Autobahnparkplatz in Südtirol über Flirt-Nachhilfe in Frankreich bis hin zum beinahe abgefackelten Wohnwagen in Österreich. Doch je weiter die Reise, desto näher kommen sich Wiebke und Nils – bis in Griechenland plötzlich Nachwuchs winkt und in Schottland die Hochzeitsglocken läuten. Und selbst die Schwiegermutter mischt kräftig mit – und sorgt am Ende für das Happy End, das keiner auf dem Navi hatte! Infos/Karten: 02 28 / 63 23 07.