Mexikanische Drogenkartelle sollen Kämpfer in die Ukraine geschickt haben, um Kamikaze-Drohnen-Techniken zu erlernen. Ein alarmierender Bericht wirft Fragen über die Schattenseiten internationaler Kriegsbeteiligung auf.
Mexikanische und kolumbianische Drogenkartelle haben laut Geheimdienstberichten Mitglieder in die Internationale Legion der Ukraine eingeschleust, um Drohnen-Fähigkeiten zu erwerben, die im Drogenkrieg eingesetzt werden könnten. Der ukrainische Sicherheitsdienst SBU, gewarnt durch Mexikos Centro Nacional de Inteligencia (CNI), untersucht spanischsprachige Freiwillige, insbesondere der Einheit „Tactical Group Ethos“, die in Donezk und Charkiw operiert.
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Ein Verdächtiger, „Águila-7“, soll sich im März 2024 mit gefälschten salvadorianischen Dokumenten als Freiwilliger registriert und in Lwiw eine Drohnenschulung absolviert haben. Das berichtet das renommierte französische Fachportal „Intelligence Online“.
3 Fakten zur Internationalen Legion
- Gründung und Zweck: Die Internationale Legion für die territoriale Verteidigung der Ukraine wurde im Februar 2022 von Präsident Wolodymyr Selenskyj gegründet, um ausländische Freiwillige für den Kampf gegen die russische Invasion zu rekrutieren. Sie ist Teil der ukrainischen Streitkräfte und operiert unter deren Kommando, mit Einheiten in Regionen wie Donezk und Charkiw.
- Rekrutierung und Struktur: Freiwillige müssen sich in ukrainischen Botschaften oder direkt in der Ukraine melden, wobei ein militärischer Hintergrund bevorzugt, aber nicht zwingend erforderlich ist. Viele von ihnen erhalten Trainings, etwa in Lwiw, bevor sie an die Front geschickt werden. Die Legion besteht aus verschiedenen Einheiten, wie der „Tactical Group Ethos“, und umfasst sowohl Infanteristen als auch Spezialisten für Drohnen oder Logistik.
- Einsätze und Kontroversen: Die Legion war an wichtigen Schlachten beteiligt, etwa in Bachmut und Siversk, und nutzt moderne Taktiken wie FPV-Drohnen, doch ihre Mitglieder sind hohen Risiken durch russische Drohnen und Artillerie ausgesetzt. Berichte über mangelnde Koordination, unzureichende Ausrüstung und die Infiltration durch kriminelle Elemente sorgten für Kritik.
FPV-Drohnen (First-Person-View), die im Ukraine-Krieg als „Kamikaze-Drohnen“ oder für Sprengstoffabwürfe genutzt werden, sind für Kartelle attraktiv, da sie kostengünstig und effektiv sind. Berichte deuten darauf hin, dass Kartelle bereits seit 2021 Drohnen im mexikanischen Drogenkrieg einsetzen, etwa für Angriffe auf Rivalen.
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Freitag, 01.08.2025 | 12:06 Ein ukrainischer Soldat bereitet eine FPV-Drohne für den Einsatz vor Scott Peterson/Getty Images Ukraine führend in der Handhabung von Drohnen
Die Ukraine bietet – freilich ohne eigenes Zutun oder Absicht – mit ihren fortgeschrittenen Lehrplänen zu Drohnentaktiken und elektronischer Kriegsführung ein ideales Trainingsfeld, was Sicherheitsbehörden weltweit alarmiert.
Einige Verdächtige, darunter „Águila-7“, sollen dem Bericht von „Intelligence Online“ zufolge Verbindungen zu ehemaligen Mitgliedern der mexikanischen Spezialeinheit GAFE haben, aus deren Reihen sich das Kartell Los Zetas formierte. Die Kartelle nutzen ein Netzwerk privater Sicherheitsfirmen in Lateinamerika, um Kämpfer mit gefälschten Identitäten in die Ukraine zu schleusen, was einen erheblichen organisatorischen Aufwand erfordert. Der SBU befürchtet, dass diese Fähigkeiten später an kriminelle Organisationen weiterverkauft werden könnten.