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[Foto: Robert Szkudlarek]  HammPK zur Halde Sachsen Inwertsetzung mit Unterstützung des RVRKunstwerk von Osman Bol wird vorgestellt  Ein nicht zu übersehender Hingucker ist das Kunstwerk von Osman Bol. © Robert Szkudlarek

Es zeigt einen Bergmann, der von der Schicht kommt, und soll eine Einladung zum Spazierengehen sein: Neues Kunstwerk auf Hammer Halde erinnert an die Zechengeschichte.

Heessen – Die Zeche ist zwar lange geschlossen, die letzte Schicht schon lange her. Doch in Heessen gibt es jetzt wieder einen Bergmann auf dem Heimweg vom Pütt. Auf dem Edelplatz-Platz am Fuß der Halde präsentierten Bürgermeisterin Monika Simshäuser, Bezirksbürgermeisterin Erzina Brennecke und der neue Betriebsleiter von RVR Ruhr Grün, Carsten Uhlenbrock, gemeinsam mit dem Künstler Osman Bol am Dienstagmorgen ein neues Kunstwerk der Öffentlichkeit, „das wie eine Landmarke wirkt“, so Simshäuser, die das Projekt initiiert hatte.

Schwer zu übersehen ist die große Skulptur wahrlich nicht, die laut Simshäuser „den Bergmann zeigt, der von der Arbeit kommt“. An der Straßenecke Am Hämmschen, Vogelsang und Bernard-Droste-Weg stehen die zwei mehrere Meter hohen, an einem Metallmast angebrachten, wetterfesten Kunststoffplatten und zeigen überlebensgroß auf Vorder- und Rückseite einen Bergarbeiter von vorne und hinten in seinem Hemd, wie er die dortigen Treppen steigt.

„Es ist eine Figur, durch die man sehen kann, dass man hier die Halde hochlaufen kann“, sagte Bol, der ähnliche Kumpel auch auf Radbod, Heinrich-Robert, im Maxipark, in Bergkamen sowie nicht weit entfernt am Sachsenweg installiert hat. Zwei Wochen Arbeit hat er zur Fertigstellung jeder Seite investiert.

[Foto: Robert Szkudlarek]  HammPK zur Halde Sachsen Inwertsetzung mit Unterstützung des RVRKunstwerk von Osman Bol wird vorgestellt  [Foto: Robert Szkudlarek] HammPK zur Halde Sachsen Inwertsetzung mit Unterstützung des RVRKunstwerk von Osman Bol wird vorgestellt © Robert Szkudlarek/Szkudlarek RobertDas Erbe des Bergbaus hochhalten

Schon im Juni vergangenen Jahres war Simshäuser die Idee gekommen, anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Großstadt Hamm in 2025 etwas umzusetzen, was eine Verbindung von Heessen zeige und gleichzeitig die Geschichte von Stadtbezirk und Stadt widerspiegele.

Sie holte den Regionalverband Ruhr als zuständige Institution für die Halden im Ruhrgebiet mit ins Boot, der das Projekt, das einen knapp fünfstelligen Betrag gekostet hat, nicht nur finanziell, sondern auch mit der Arbeitskraft der Mitarbeiter unterstützte. Auch die Sparkasse Hamm steuerte einen nicht unwesentlichen Anteil bei.

„Jede Familie im Ruhrgebiet hat eine Verbindung zum Bergbau. Im Hinblick auf das Erbe wollen wir das nicht aus dem Blick verlieren“, sagte Uhlenbrock. Deshalb möchte der Verband Halden wie die der Zeche Sachsen aufwerten. „Jeder kann das hier nutzen“, so Uhlenbrock, für den es übrigens sein erster offizieller Besuch in Hamm war, seit er sein Amt als Betriebsleiter RVR Ruhr Grün Mitte April angetreten hat.

Oben auf der Halde kann es zu stürmisch werden

Die Verbindung nach Hamm sollte sich ursprünglich darin zeigen, dass die Figur ganz oben auf der Halde geplant war und eine Blickachse mit der Pauluskirche bildet. Doch aufgrund der Größe des Kunstwerks wäre es schwierig geworden, auch bei Sturm für eine ausreichende Standfestigkeit zu sorgen, erklärten die Verantwortlichen beim Ortstermin, warum der Bergmann nun am Fuß des „Bergs“ aufgestellt worden ist.

Starker Wind hatte vor Jahren zum Beispiel den Windzeiger auf der Haldenspitze zerstört, der erst vor kurzer Zeit wieder repariert worden ist. Dementsprechend dankte Simshäuser, die ebenfalls Vorsitzende im Kulturausschuss der Stadt Hamm ist, dem RVR und seinem Team auch dafür, „dass wir das so stabil hinbekommen haben“.

[Foto: Robert Szkudlarek]  HammPK zur Halde Sachsen Inwertsetzung mit Unterstützung des RVRKunstwerk von Osman Bol wird vorgestellt  Interessante Perspektive: Der Bergmann von hinten. © Robert SzkudlarekDer Bergmann sollte lächeln

Auch Brennecke lobte neben der „guten Kooperation“ beim Aufstellen der Bergarbeiterfigur, für die sie sich einen lächelnden Menschen gewünscht hatte, explizit auch den anwesenden RVR-Mitarbeitern die Mühen, die von Ruhr Grün zuletzt für pflegerische und reinigende Maßnahmen aufgewendet worden seien. Unter anderem wurde eine Blickschneise zur Innenstadt geschaffen. „Die Halde hat dadurch wirklich gewonnen, so wird sie nicht dem Vandalismus überlassen“, meinte die Bezirksbürgermeisterin.

Mit dem Heessener Knappenverein sei bereits abgesprochen, dass der neue Bergmann demnächst mit einem kleinen Fest am Edelweiß-Platz in der Nachbarschaft willkommen geheißen wird.