Während rotes und verarbeitetes Fleisch (Wurst, Schinken, Speck) mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs und Herzerkrankungen in Verbindung gebracht wird, galt Geflügel bisher als weniger riskante Proteinquelle. Aber einer umstrittenen neuen Studie zufolge könnte der Verzehr von magerem Rindfleisch weniger schädlich für den Darm sein als der Verzehr von Huhn.
In der Studie analysierten spanische Forscher, wie sich Hühner- und Rindfleisch auf das Darmmikrobiom von 16 gesunden Personen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren auswirkten.
Die Teilnehmer wurden angewiesen, ihre übliche Ernährung beizubehalten und nach dem Zufallsprinzip dreimal pro Woche Pirenaica-Rindfleisch – das von Natur aus reich an Kalium, Zink und Vitamin B ist – oder Hühnchen zu essen. Die Fleischsorten wurden mit standardisierten Kochmethoden zubereitet, darunter Grillen, Schmoren und Braten. Der Nährwert beider Diäten, einschließlich Protein- und Fettquellen, war in beiden Gruppen ähnlich.
Anschließend folgte zwischen den beiden Diäten eine fünfwöchige Pause, in der die Teilnehmer ihre normale Ernährung wieder aufnahmen. Zu Beginn und am Ende jeder Ernährungsperiode wurden Stuhlproben entnommen.
Weißes Fleisch ungesünder als rotes Fleisch?
Sie stellten fest, dass beide Fleischsorten, die über einen Zeitraum von acht Wochen konsumiert wurden, zwar Auswirkungen auf die Darmbakterien hatten, die auf Hühnerfleisch basierende Diät jedoch mit einer signifikanten Abnahme der mikrobiellen Vielfalt und Reichhaltigkeit einherging. Außerdem wurde bei den Teilnehmern ein höherer Gehalt an schädlichen Bakterien im Darm festgestellt, was mit einer Reihe von Krankheiten, darunter Darmkrebs, in Verbindung gebracht wird.
Das Darmmikrobiom – die Gemeinschaft nützlicher Bakterien, die im Darm leben und mit dem Gehirn kommunizieren – ist für den Schutz vor Infektionen und Krankheiten von entscheidender Bedeutung.
Die Forscher stellten fest, dass die auf Hühnerfleisch basierende Ernährung die Fähigkeit des Körpers, Glukose – eine Zuckerart – zu verarbeiten, negativ beeinflusste, was wiederum den Blutzuckerspiegel beeinflusste. Der Blutzuckerspiegel ändert sich im Laufe des Tages häufig, aber es ist wichtig, zu versuchen, ihn stabil zu halten.
Sie fanden obendrein heraus, dass diese Diät zu einer Verringerung der Produktion von Aminosäuren – den Bausteinen von Proteinen – führte, die für die Immunfunktion und die Darmgesundheit unerlässlich sind.
Forschungsergebnisse legen nahe, dass der regelmäßige Verzehr von Hühnchen das Risiko, an elf verschiedenen Krebsarten, darunter Darm- und Magenkrebs, zu sterben, verdoppeln könnte. Italienische Forscher fanden heraus, dass diejenigen, die pro Woche mehr als 300 g Geflügelfleisch – das entspricht etwa vier Portionen – verzehrten, ein doppelt so hohes Risiko hatten, an einer Krebserkrankung des Verdauungstrakts zu sterben, als diejenigen, die weniger als eine Portion aßen. Sie vermuteten, dass dies an den hohen Kochtemperaturen oder dem Futter liegen könnte, das dem Geflügel gegeben wird.
Positive Wirkung bei Rindfleisch
Interessanterweise stellten sie fest, dass die auf Rindfleisch basierende Ernährung zu einem signifikanten Anstieg der Blautia-Bakterien führte, die eine Schlüsselrolle beim Schutz der Schleimbarriere im Darm spielen und Entzündungen und Krankheiten vorbeugen.
In einem Artikel in der Fachzeitschrift „Molecular Nutrition and Food Research“ kamen sie zu dem Schluss: „Diese Erkenntnisse legen nahe, dass die Integration von magerem rotem Fleisch vom Rind in eine gesunde Ernährungsweise nicht nur das Darmmikrobiom, sondern auch einige Gesundheitsindikatoren positiv beeinflussen könnte.“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt einen maßvollen Fleischverzehr, insbesondere in Bezug auf rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch. Der Mensch braucht Eisen und Vitamin B12 – beides kann er nicht selbst herstellen und muss von außen zugeführt werden.
Einschränkung der Studie
Die Studie wies mehrere Einschränkungen auf, wie die Autoren einräumten.
Einer davon ist, dass die Nahrungsaufnahme zwar mithilfe eines Fragebogens beurteilt und die Qualität der Ernährung berücksichtigt wurde, die Ernährung jedoch auf Selbstauskunft beruhte. Dies bedeutet, dass einige Nahrungsmittel, die einen erheblichen Einfluss auf die Darmbakterien haben könnten, möglicherweise übersehen wurden.
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