Obwohl vermehrt Spannungen zwischen Industrie und Regierung zu spüren sind, hat das britische Parlament diese Woche seine parteiübergreifende Arbeitsgruppe für Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte neu aufgestellt. Die All-Party Parliamentary Group (APPG) will künftig eine aktivere Rolle dabei spielen, wie Großbritannien digitale Finanzinnovationen regulieren, aber auch gleichzeitig fördern kann.

Die Wiedereinsetzung der Gruppe erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Krypto Industrie zunehmend Druck auf die Politik ausübt. Grund dafür ist der Wunsch nach einem klaren und stabilen regulatorischen Rahmen, der mit der Dynamik von Web3, Tokenisierung und Blockchain-Technologie Schritt hält. Vor allem Unternehmen beklagen, dass sie in einer Art Rechtsvakuum operieren und internationale Wettbewerber in den USA oder der EU bereits strukturierte Regelwerke nutzen können.

Ein Gremium zwischen Politik und Branche

Obwohl die APPG nicht ein direkter Teil des legislativen Prozesses ist, erfüllt sie eine wichtige Funktion. Als Forum für den Austausch zwischen Abgeordneten und Regulierungsbehörden wie der Financial Conduct Authority (FCA) oder dem HM Treasury soll sie künftig zwischen Politik, Wirtschaft und Verbraucherschutz vermitteln.

– Advertisement –

Die Gruppe wird dabei von der Lobbyorganisation CryptoUK, die über 150 Akteure der britischen Krypto Branche vertritt, unterstützt. Darunter fallen Börsen, Zahlungsdienstleister, Custodians und DeFi-Projekte. Der Vorsitz der neu strukturierten Gruppe wird von Gurinder Josan, Abgeordneter der Labour Party, sowie Lord Ed Vaizey, einem konservativen Mitglied des House of Lords und ehemaliger Digital Wirtschaftsminister, übernommen. Beide haben das Ziel, das Thema unabhängig von Parteigrenzen voranzutreiben.

In einem Statement erklärte Josan, dass das Ziel darin besteht, das Vereinigte Königreich zum sichersten Ort für Verbraucher und zum attraktivsten Standort für Krypto-Investitionen zu machen. Und dafür müssen robuste, gerechte und zukunftsorientierte Regeln gebraucht werden.

Krypto-Nutzung wächst – Regulierung hinkt hinterher

Die Initiative kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Laut aktuellen Zahlen der britischen Financial Conduct Authority (FCA) steigt die Zahl der Krypto-Nutzer im Vereinigten Königreich kontinuierlich an. Immer mehr Bürger kaufen, halten oder handeln mit Bitcoin, Ethereum und anderen digitalen Vermögenswerten. Gleichzeitig fehlt jedoch ein Regulierungsrahmen, der diese Entwicklung zuverlässig begleiten könnte.

– Advertisement –

Die APPG will nun genau diese Lücke schließen, aber nicht durch Gesetze, sondern durch strategische Beratung, Diskussionen und Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger. Dabei liegt ihr Fokus auf Konsistenz, Innovationsförderung und internationaler Wettbewerbsfähigkeit.

Maxi Doge – unbeeindruckt von den englischen Regulierungsanstrengungen

Auch wenn die englische Regierung mit den Regulierungen der Kryptowährungen nicht mit anderen Ländern mithalten kann, entwickelt sich der Maxi Doge zu einem neuen Krypto–Phänomen. Die Hommage an den klassischen Dogecoin, mit vielen neuen und innovativen Funktionen, hat im Vorverkauf schon in wenigen Tagen die erstaunliche Summe von über 300.000 USD erzielt. Die Nachfrage nach dem neuen Coin ist sensationell, hervorgerufen durch ein starkes Interesse der Investoren nach dem neuen Meme-Coin.

Dabei kann der Maxi Doge nur eingeschränkt als Meme-Coin bezeichnet werden. Mit einem bis zu 1.000-fachen Hebel, Staking-Optionen mit bis zu 2,480 % und einem starken Fokus auf Futures und Gamification machen den Coin einzigartig. Die transparente und auditierte Plattform baut eine große aktive Gemeinschaft auf den sozialen Medien auf und bietet durch den günstigen Vorverkaufspreis eine einmalige Chance für frühe Investoren an, um lukrativ in die Zukunft zu investieren.  

Regierung zögert – Industrie fordert Tempo

Zwar hat Finanzministerin Rachel Reeves im April einen Entwurf für ein Krypto-Gesetz vorgelegt und zur öffentlichen Kommentierung freigegeben, doch konkrete Umsetzungsschritte blieben bislang aus. Viele Marktteilnehmer sehen in der regulatorischen Unsicherheit einen Standortnachteil – vor allem im Vergleich mit der EU, die mit MiCA (Markets in Crypto-Assets) bereits ein umfassendes Regelwerk geschaffen hat.

Hinzu kommt noch, dass in den USA die Regulierung durch die Zulassung von Spot-KryptoETFs und neue steuerliche Meldepflichten in Kraft getreten ist. Im Vereinigten Königreich hingegen herrscht Unklarheit, wie weit Behörden wie die FCA, HMRC oder die Advertising Standards Authority (ASA) bei der Aufsicht tatsächlich gehen dürfen oder wollen.

Neue Meldepflichten und Werberichtlinien

Immerhin kommt die administrative Ebene in Bewegung. So kündigte die britische Steuerbehörde HMRC im Mai an, dass sie ab dem kommenden Jahr neue Meldepflichten für Krypto-Unternehmen einführen. Das Ziel dabei besteht darin, dass eine höhere Transparenz bei Transaktionen, Wallets und KYC-Daten – also Know-Your-Customer-Verfahren erreicht werden soll.

Zudem wurden die Vorschriften für Krypto-Werbung verschärft. Plattformen müssen künftig deutlich transparenter machen, welche Risiken mit Investitionen verbunden sind. Einige Unternehmen bezeichneten die neuen Regeln als zu überzogen – besonders wegen der umfangreichen Hintergrundprüfungen, die sie künftig durchführen müssen, um weiterhin in Großbritannien operieren zu dürfen.

Reaktion der Branche – Regulierung war absehbar

Su Carpenter, Geschäftsführerin von CryptoUK, verteidigte die geplanten Vorschriften mit dem Argument: Wer überrascht sei, dass höhere Compliance-Standards erforderlich werden, habe die Entwicklung der letzten Jahre nicht aufmerksam verfolgt.

In einem Interview mit DL News äußerte sich Carpenter folgendermaßen: „Wenn jemand nicht erwartet hat, dass man sich auf diese regulatorische Realität vorbereiten muss – wo war diese Person in den letzten Jahren?“

Zudem betonte sie, dass Regulierung nicht gleichbedeutend mit Innovationsfeindlichkeit sei. Vielmehr gehe es darum, ein verlässliches Ökosystem zu schaffen, in dem Unternehmen wachsen können, ohne sich ständig an neue Rechtsauffassungen anpassen zu müssen.

Neue Rolle der APPG – Beratung statt Gesetzgebung

Die APPG versteht sich in ihrer neuen Zusammensetzung nicht als Gesetzgeber, sondern als multiperspektivisches Beratungsgremium. Ihre Aufgabe besteht darin, relevante Trends frühzeitig zu identifizieren, mögliche Risiken zu evaluieren und politische Maßnahmen vorzuschlagen, bevor diese zum Problem werden.

Ein weiteres Ziel der Gruppe ist es, die Stimme der Industrie im politischen Raum besser hörbar zu machen, auch, um zu vermeiden, dass Regelungen entstehen, die an der Praxis vorbeigehen. Das betrifft etwa Fragen wie Token-Klassifizierung, Wallet-Sicherheit, Stablecoins, DAO-Strukturen oder internationale Transfers.

Politischer Schulterschluss über Parteigrenzen hinweg

Die Wahl zweier Vorsitzender aus unterschiedlichen Parteien zeigt, dass die Themen rund um digitale Vermögenswerte längst kein parteipolitisches Randthema mehr sind. Vielmehr geht es insgesamt um die Zukunft des britischen Finanzsektors, in dem Kryptowährungen, Blockchain-Infrastruktur und digitale Identitäten eine immer größere Rolle spielen werden.

Für Großbritannien ist der Zeitpunkt dabei nicht zufällig, denn nach dem Austritt aus der EU will das Land ein eigenständiges Finanzprofil entwickeln und dabei neue Märkte erschließen. Wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen, könnten Krypto und Web3 dabei als Schlüsselsektor dienen.

Fazit: Die Zeit der politischen Beobachtung ist vorbei

Die Neugründung der APPG für Kryptowährungen und digitale Assets markiert den Übergang von passiven Beobachten zu aktivem Gestalten. Während andere Länder regulatorisch bereits vorgeprescht sind, erkennt Großbritannien offenbar nun die Dringlichkeit, eigene Strukturen zu schaffen.

Für Unternehmen, Anleger und Entwickler könnte dies ein entscheidendes Signal sein. Wer bisher zu lange gezögert hat, sich im Vereinigten Königreich niederzulassen, könnte nun neue Anreize bekommen, vorausgesetzt, der politische Wille wird in konkrete Maßnahmen umgesetzt.

Ob das Vereinigte Königreich zum sicheren und innovationsfreundlichen Standort für digitale Finanzsysteme wird, entscheidet sich also nicht nur in Whitehall, sondern zunehmend auch im Austausch zwischen Politik, Industrie und Öffentlichkeit. Die APPG könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen.