Ein 25-jähriger Student ist vom Berliner Landgericht für seine Taten in einem Vergewaltiger-Netzwerk verurteilt worden. Er wurde am Freitag zu fünf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Student über Jahre hinweg heimlich filmte, unter anderem unter der Dusche oder beim Sex. In einem Fall betäubte der Mann sein Opfer mit Tabletten und vergewaltigte es – auch diese Tat filmte er. Erst durch die Ermittlungen habe die Frau von der Vergewaltigung erfahren, erklärte die Nebenklägervertreterin.
Vergewaltigungsvideos bei Ermittlungen in Hessen gefunden
Auf die Spur des 25-Jährigen kam die Polizei im Rahmen eines anderen Verfahrens in Hessen. Ermittler fanden Vergewaltigungsvideos, die der Angeklagte in Telegramgruppen hochgeladen hatte. Er tauschte sich dort auch mit anderen Männern darüber aus, wie und womit man Frauen am besten betäuben und vergewaltigen kann.
Laut der Nebenklägervertreterin war der Angeklagte in mehreren Chatgruppen aktiv, die Mitgliederzahlen bewegten sich demnach zwischen 50.000 und 150.000. In diesen Gruppen habe es Kommentare voller „abgrundtiefer Verachtung“ gegenüber Frauen gegeben, so formulierte es die Richterin.
Das Gericht beschäftigte sich auch mit der Frage, ob das Jugendstrafrecht anzuwenden sei, weil der Angeklagte zum Zeitpunkt der Taten noch Heranwachsender war, wie ein Gerichtsprecher sagte. Nach Überzeugung der Kammer habe er jedoch in seinem Entwicklungsstand eher einem Erwachsenen gleichgestanden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der 25-Jährige bleibt in Untersuchungshaft.
Sendung: rbb24 Abendschau, 01.08.2025, 19:30 Uhr