Konfrontiert mit den Vorwürfen, erklärte Pakendorf auf Anfrage von „Kontraste“ dazu, er habe nur sichergehen wollen, dass hier eben keine Mitgliederwerbungen gegen Geldfluss erfolgen würden. Ein anderer Eindruck könne nur entstehen, „wenn Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen würden“, erklärt er. Aber auch der weitere Chatverlauf, der t-online und „Kontraste“ vorliegt, unterstützt Pakendorfs Interpretation nicht.

Schon vor Tagen waren noch andere Vorwürfe gegen Caroline Bosbach bekannt geworden. Demnach soll sie als Direktkandidatin kurz vor der Bundestagswahl in diesem Jahr 2.500 Euro in bar aus der Parteikasse über Umwege und mithilfe einer Scheinrechnung besorgt haben.

Ein inzwischen entlassener CDU-Mitarbeiter hatte Selbstanzeige erstattet, weil er das Geld für erbrachte Leistungen auf Anweisung von Bosbach auf sein Konto erhalten und ihr dann gegeben habe. Die Annahme dieses Geldes hat Bosbach über einen Anwalt inzwischen eingeräumt und einen Betrag in gleicher Höhe an die CDU gezahlt. Die Kreis-CDU hat dennoch Unterlagen an die Staatsanwaltschaft übergeben.

Dennoch spricht Bosbach von einer Schmutzkampagne gegen sich. Ihr Anwalt behauptet, seine Mandantin habe im Wahlkampf in Wahrheit sogar deutlich mehr Geld ausgelegt, ohne es sich von der Partei erstatten zu lassen.