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Haben durch die HNA von der längeren Hallenschließung erfahren: Meike Günther, zweite Vorsitzende der HSG Lohfelden/Vollmarshausen und Sponsorenbeauftragter Markus Radon vor der Halle der Söhre-Schule. © Foto: Svenja Heckerott
Wegen massiven Schimmelbefalls mussten die Bauarbeiten an der Halle der Söhre-Schule in Lohfelden gestoppt werden. Die Halle soll für einen ungewissen Zeitraum geschlossen bleiben. Die HSG Lohfelden/Vollmarshausen kritisiert jetzt den Landkreis Kassel.
Lohfelden – Erst Mitte Juli wurde bekannt, dass der Landkreis Kassel die Bauarbeiten an der Halle der Söhre-Schule in Lohfelden wegen eines massiven Schimmelbefalls gestoppt hat. Davon betroffen sind vor allem die Gemeinde, die Schule und die Vereine.
Einer der Hauptnutzer der Halle ist die HSG Lohfelden/Vollmarshausen. Seit Jahren sind die Handballer von Einschränkungen betroffen. Dass sie nun noch länger als geplant – bisher auf ungewissen Zeitraum – nicht in die Halle können, sollen sie nur über den Bericht in der HNA erfahren haben. Die HSG fühlt sich vom Landkreis Kassel alleingelassen.
„Der Frust bei uns ist groß. Das ist jetzt unsere fünfte Hallenschließung“, sagt Markus Radon, Sponsorenbeauftragter der HSG. Die baldige Eröffnung der Halle an der Söhre-Schule sei schon lang ersehnt gewesen, so hatten die Handballer bereits in den vergangenen Monaten mit Einschränkungen und Ausweichmöglichkeiten für das Training zu kämpfen gehabt.
Durch Zeitung von weiterer Schließung erfahren
„Über den Stopp der Sanierungsarbeiten und die weitere Schließung der Halle haben wir durch die Zeitung erfahren“, informiert er. Wegen der mangelnden Kommunikation kritisiert der Verein nun den Landkreis Kassel.
Doch von vorne, was bemängelt die HSG? „Nach der letzten großen Schließung konnten wir Mitte Dezember wieder die Halle übernehmen“, so Meike Günther, zweite Vorsitzende der Handballer.
Allerdings auch hier nur mit Einschränkungen: „Nach einer Woche hieß es schon wieder, dass nicht der ganze Anbau genutzt werden kann wegen eines Schimmelbefalls der Sozialräume“, berichtet Günther. Das Training hätte zwar in der Haupthalle stattfinden, jedoch die Duschen, Toiletten und der Geräteraum nicht genutzt werden können. Hin und wieder sei es dann auch zu kleineren, kompletten Schließungen gekommen. „Wenn es hochkommt, waren wir dieses Jahr drei Monate in der Halle“, teilt die zweite Vorsitzende mit.
Seit Jahren Probleme mit der Halle
Radon und Günther werfen dem Landkreis vor, dass die Problematik in der Halle schon seit Jahren bekannt gewesen ist. Ein undichtes Dach, ständige Feuchtigkeit in der Halle – das alles sei dem Landkreis nicht neu gewesen.
Die erste Schließung habe der Verein vor sechs Jahren durch die Erneuerung des Hallenbodens erfahren. „Wir haben uns schon damals gefragt, warum die Decke kaputt gelassen, aber der Boden neu gemacht wird“, sagt Radon. Bei Starkregen habe es immer mal wieder in die Halle getropft. Anstelle des Hauptdachs wurde nur das Dach von dem Anbau mit den Sozialräumen saniert. Dies hätte zur Folge gehabt, dass es weiterhin stetig feucht in der Halle gewesen sei, was Schimmelbildung begünstigt.
Das sagt der Landkreis Kassel
Auf HNA-Anfrage teilt der Landkreis Kassel mit, dass das Immobilienmanagement Kontakt mit der HSG hatte. Die gestoppten Arbeiten seien mit allen Beteiligten – Schule, Gemeinde, Vereine – abgesprochen gewesen. „Die Halle wurde mit Beginn der Arbeiten ab dem 16. Juni geschlossen und sollte auch erst Anfang September wieder öffnen“, sagt Kreissprecherin Alia Shuhaiber. Ausweichmöglichkeiten für den Übergang seien mit allen Vereinen ebenfalls besprochen worden. Über das Ausmaß des jetzt entdeckten Schaden sollen die betroffenen Vereine bis Anfang August informiert werden, wenn konkrete Ergebnisse zur Ursache und zum weiteren Vorgehen vorliegen. Der Landkreis Kassel entschuldigt sich bei der HSG, dass diese durch die HNA erfahren hat, dass der Schaden in der Halle erheblich größer ist, als zunächst angenommen.
Wegen der Schließung der Halle in Lohfelden war der Handballverein auf die Hilfe anderer Vereine angewiesen. Trainingseinheiten und Spiele hätten überwiegend in Kaufungen, Heiligenrode und auf dem Sensenstein stattgefunden. „Wir sind den anderen Vereinen sehr dankbar für ihre Hilfe und Unterstützung“ betonen Günther und Radon.
Handballverein kämpft mit Folgen
Doch das Ausweichen auf andere Hallen habe mehrere negative Folgen für die HSG. „Unsere finanzielle Situation wird immer enger“, sagt Radon. Das Sponsoring werde eingeschränkt, weil die Werbung auf dem Hallenboden und Wänden in der „eigenen“ Halle bei der Söhre-Schule wegfällt. Außerdem falle der Eigenverkauf der Heimspieltage weg. Zu den Spielen in Nachbarhallen kämen zu wenig Zuschauer.
Weiter bedeutet das Pendeln auch für die Vereinsmitglieder mehr Aufwand. „Statt mit dem Fahrrad müssen unsere Spieler nun Fahrgemeinschaften bilden“, ergänzt Radon. Bald beginnt für die Senioren der Spielbetrieb. „Wo wir Spieltage bekommen und wie viele, wissen wir noch nicht“, sagt Günther. „Für uns ist die Situation über kurz oder lang eine Katastrophe“, weiß Radon.
Von den Einschränkungen sind allein bei der HSG elf Mannschaften betroffen. Der Verein wünscht sich eine Halle zum Spielen und dass wieder Ruhe eingekehrt. (von Svenja Heckerott)