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Wird von zwei als Piloten verkleideten Herren zu ihrem Platz vor der Bühne in der Kerschensteiner Grund- und Mittelschule geleitet: Claudia Frisch. © Klaus Greif
17 Jahre hat Claudia Frisch als Rektorin die Kerschensteiner Grund- und Mittelschule geleitet. Nun ist sie mit einem würdigen Fest in den Ruhestand verabschiedet worden.
Germering – Die Abschiedsfeier in der voll besetzten Aula der Schule begann musikalisch. Zu den Klängen vom Pink-Floyd-Hit „Brick in the Wall“ wurde Claudia Frisch auf einem roten Teppich zu ihrem Platz geführt. Der von allen dazu gesungene Text lautet aber ganz anders als das Original: „We will miss your education. Hey, Claudia, it‘s sad you go.“
Konrektorin Claudia Wagenführer, die als neue Rektorin feststeht, begrüßte die Gäste. Dann nahm das Potpourri aus Reden und musikalischen Beiträgen Fahrt auf. Der Schulchor begeisterte mit einem Rap der Fantastischen Vier (“Wir sind unzertrennbar“), ehe OB Andreas Haas das Podium betrat.
Erstes Treffen vor 17 Jahren
Er erinnerte an das erste Treffen vor 17 Jahren – auch Haas war damals neu im Amt – und meinte: „Als wir damals auseinandergingen, war mir klar: Mit ihnen hatte ich ein Gegenüber mit sehr klaren Vorstellungen.“ Damals ging es vor allem um die Generalsanierung und den notwendigen Ausbau der Schule. Und an deren Ende eine Schule stehen sollte, die allen ein Zuhause sein sollte. Haas: Am Ende ist uns dies für unsere Kerschensteiner Schule gelungen.“
Schulamtsdirektor Thomas Frey beschrieb die scheidende Rektorin als eine Lehrerin, die von Anbeginn an, nämlich 1982, aus tiefster Überzeugung ihren Beruf ausgeübt habe. Der Kerschensteiner Schule habe sie in den 17 Jahren einen „Frisch-Stempel“ aufgedrückt, der immer bleiben werde. Claudia Frisch sei für ihre Prinzipien und Transparenz bekannt gewesen, und vor allem auch dafür, dass sie immer Hilfestellung und Unterstützung gegeben habe. Sie könne mit großem Stolz und Genugtuung zurückblicken.
Super Solo ganz ohne Vorbereitung
Es folgte ein Programmpunkt, mit dem Claudia Frisch nicht gerechnet hatte: Die passionierte Sängerin, die auch Vorsitzende des Philharmonischen Chors Fürstenfeldbruck ist, musste selbst auf die Bühne – und singen. Ihr zur Seite standen dabei unter anderem zwei gute Freunde und Chorsänger. „Das habe ich jetzt nicht erwartet“, gestand sie. Beim ungeprobten „Top of the world“ schlug sie sich bestens.
Dass Musik und vor allem das Singen in ihrem Leben und auch im Beruf eine enorm wichtige Rolle gespielt haben, gestand die künftige Pensionärin in einem Rückblick auf das Berufsleben, der mit vielen Fotos unterfüttert war. Mit ausschlaggebend dafür war der Lehrer, den sie in der 5. Hauptschulklasse hatte: Sepp Kink, später Kreisheimatpfleger und Leiter mehrerer Chöre. Kink sei 15 Jahre lang ihr Kirchenchor-Leiter gewesen. Er habe ihren Eltern in der 5. Klasse empfohlen, die Tochter aufs Gymnasium zu schicken. Von da an sei für sie festgestanden, dass sie Lehrerin werden wird.
Bis zur Stelle als Rektorin hat es dann aber noch einige Zeit gedauert. Nach ein paar Jahren als zweite Konrektorin an einer Grundschule habe sie sich auf die frei werdende Stelle in Germering beworben und sie bekommen.
An ihren ersten Schultag im September 2008 in Germering kann sich Claudia Frisch gut erinnern: „Nach der Begrüßung der Erstklässler bin ich von Architekten durchs Haus geführt worden. Es ging um die anstehende Generalsanierung.“
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An OB Haas, die Verwaltung und den Stadtrat richtete Claudia Frisch dann noch ein Kompliment: „Ich bin ihnen dankbar, wie sie sich immer für die Germeringer Schulen eingesetzt haben.“
Zum Schluss gab es aber noch eine kritische Anmerkung. Jedes Jahr kehrten bis zu 45 Kinder aus weiterführenden Schulen an die Mittelschule zurück. Aus ihrer Sicht liege das auch daran, dass bis zu 90 Prozent der vierten Klasse aufs Gymnasium wechseln. Claudia Frisch: „Sind die so viel schlauer als zu meiner Zeit, als drei bis vier nach der 4. Klasse aufs Gymnasium gingen?“