Mindestens zwei mit russischem Öl beladene Tanker auf dem Weg nach Indien ändern Insidern zufolge wegen neuer US-Sanktionen ihren Kurs. Eines der Schiffe steuert nun China an, das andere Ägypten, wie aus Händlerkreisen und Daten des Anbieters LSEG und hervorgeht. Die US-Regierung hat diese Woche weitere Sanktionen verhängt, die auch den Transport von russischem Öl betreffen. US-Präsident Donald Trump droht zudem mit Zöllen von 100 Prozent für Länder, die russisches Öl kaufen, sollte Moskau keinem umfassenden Friedensabkommen mit der Ukraine zustimmen. Indien ist der weltweit drittgrößte Ölimporteur und der größte Abnehmer von russischem Rohöl über den Seeweg.
+++ 17:24 Selenskyj bekräftigt Bereitschaft zu Treffen mit Putin +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj zeigt sich erneut zu einem persönlichen Treffen mit Kremlchef Putin bereit. „Die Ukraine ruft dazu auf, über den Austausch von Erklärungen und Treffen auf technischer Ebene hinaus zu Gesprächen zwischen den Führern überzugehen“, schreibt Selenskyj auf X. „Was wir brauchen, ist die Bereitschaft Russlands.“ Putin hatte zuvor einen „dauerhaften und stabilen Frieden“ in der Ukraine als sein Ziel genannt. Er hoffe auf eine Fortsetzung der Friedensgespräche, bei der Arbeitsgruppen mögliche Kompromisse erörtern könnten. „Die Bedingungen bleiben natürlich unverändert“, fügte der Kreml-Chef mit Bezug auf die russischen Forderungen hinzu. Sie laufen für die Ukraine auf die Abtretung großer Gebiete, eine Entwaffnung und die Einsetzung einer moskaufreundlichen Regierung hinaus – damit faktisch auf eine Kapitulation. Dies lehnt Kiew ab. Die bisherigen direkten Gespräche zwischen Unterhändlern beider Länder hatten keinen Durchbruch in Richtung einer Waffenruhe gebracht.
+++ 16:38 „Was Putin Lukaschenko sagt, hat es knallhart in sich“ +++
Bei Wladimir Putins jüngstem Treffen mit Alexander Lukaschenko geht es auch um das neue Ultimatum vonseiten Donald Trumps. ntv-Korrespondent Rainer Munz bewertet das Gespräch und erläutert, warum der Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff „mehr oder weniger sinnlos“ ist.
+++ 16:13 Putin will Kiew Schuld an stockenden Gesprächen geben +++
Der russische Präsident Putin versucht, der Ukraine die Schuld an stockenden Gesprächen über eine Friedenslösung zu geben. Gespräche seien immer nützlich, sagt Putin bei einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Lukaschenko auf der nordrussischen Klosterinsel Walaam. Sie sollten aber nicht mit Erwartungen überfrachtet werden und besser im Verborgenen laufen. „Wenn die Führung der Ukraine meint, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sei, sondern man warten müsse, bitte schön, dann sind wir bereit zu warten“, sagt der Kremlchef der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Er bezieht dies auf Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, dass sinnvolle Gespräche eigentlich erst nach einem Machtwechsel in Moskau möglich seien. Kurz nach Putins Auftritt schreibt Selenskyj auf dem Portal X, wenn Russland wirklich sprechen wolle, sei er jederzeit zu einem Treffen mit dem Kremlchef bereit.
+++ 15:42 EU-Flagge weht auf Halbmast, Kallas verurteilt „verkommene“ Angriffe auf Städte +++
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas bezeichnet die russischen Angriffe auf ukrainische Städte als „verkommen“ und veröffentlicht ein Foto, das die EU-Flagge auf Halbmast zeigt. „Mehr Waffen für die Ukraine und härtere Sanktionen gegen Russland sind der schnellste Weg zur Beendigung des Krieges. Die Ukraine schnell mit einer besseren Luftverteidigung auszurüsten hat für uns Priorität“, schreibt Kallas auf der Plattform X. Die Ukraine bestätigt inzwischen 31 Todesopfer durch einen russischen Angriff auf Kiew in der Nacht zu Donnerstag.
+++ 15:26 Nach massivem Angriff auf Kiew: Zahl der Todesopfer steigt weiter an +++
Die Zahl der Todesopfer vorangegangener Drohnen- und Raketenangriffe auf Kiew ist erneut gestiegen. 31 Menschen wurden den ukrainischen Angaben zufolge durch die Attacken getötet, die Russland in der Nacht zu Donnerstag ausführte. Zuvor waren 26 Tote bestätigt. Die meisten Opfer, darunter fünf Kinder, gab es bei einem Raketenangriff auf ein neunstöckiges Wohnhaus, wie ein Sprecher der Rettungskräfte mitteilt. Auch außerhalb von Kiew gibt es weitere Tote. In der Region Saporischschja wurde laut ukrainischen Angaben am Freitagmorgen ein 63-jähriger Mann getötet, als eine Granate ein Wohnhaus traf. Ein weiteres Todesopfer wird aus der Region Charkiw gemeldet. Nach einem Angriff vom Donnerstag stieg zudem die Opferzahl in der Stadt Kramatorsk in Donezk auf drei Tote.
Durch einen Raketenangriff wird dieses Kiewer Wohnhaus zerstört. Zu sehen sind hier am Donnerstag die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko, Innenminister Ihor Klymenko und Rettungskräfte.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
+++ 14:54 Putin über mögliche neue Friedensgespräche: Ziele Moskaus bleiben unverändert +++
Der russische Präsident Putin hofft nach eigenen Angaben auf eine Fortsetzung der Friedensgespräche mit der Ukraine. Arbeitsgruppen könnten dabei mögliche Kompromisse erörtern, sagt Putin bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. Die Ziele Moskaus blieben jedoch unverändert. Die Gespräche sollten „ohne Kameras und in einer ruhigen Atmosphäre“ geführt werden. Moskau verlangt unter anderem, dass Kiew vier teilweise von der russischen Armee besetzte Regionen der Ukraine komplett an Russland abtritt – eine Forderung, welche Kiew als vollkommen inakzeptabel betrachtet. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 14:24 Putin spricht von russischem Vorrücken an gesamter Frontlinie – entgegen Kiews Darstellung +++
Die russischen Streitkräfte rücken nach Angaben von Präsident Putin entlang der gesamten Frontlinie in der Ukraine vor. Dies geschehe trotz des Bestrebens des Westens, die russische Offensive aufzuhalten. Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge vor wenigen Tagen die Stadt Tschassiw Jar in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen, was Putin nun bekräftigt. Sollte sich dies bestätigen, wäre es für Russland ein großer strategischer Erfolg, denn von Tschassiw Jar aus könnte das Militär auf weitere wichtige Städte in der Region Donezk vorstoßen, darunter Slowjansk und Kramatorsk. Die Ukraine bestreitet dies. Laut Staatschef Selenskyj handelt es sich bei Berichten über eine russische Einnahme von Tschassiw Jar um Falschmeldungen. „Die ukrainischen Einheiten verteidigen unsere Stellungen und wir schlagen jeden russischen Vorstoß in den Oblasten Donezk, Sumy und Charkiw zurück“, sagt er. (Siehe Eintrag von 06:04 Uhr)
+++ 13:57 Russen nutzen US-Autos für Kampfdrohnen-Starts +++
Eigentlich gelten für Exporte von Waren aus den USA nach Russland Sanktionen. Auf Umwegen gelangen dennoch Produkte ins Land des Ukraine-Invasors. Pickup-Trucks des US-Herstellers „RAM“ werden offenbar sogar im Krieg eingesetzt. Videos zeigen modifizierte Fahrzeuge, von denen Drohnen gestartet werden.
+++ 13:19 Fahrzeug-Nachfrage bricht ein: Russische Autobauer reduzieren reihenweise Arbeitszeit +++
Das Likinsky-Buswerk (LiAZ) schließt sich der wachsenden Zahl russischer Automobilhersteller an, die auf eine Vier-Tage-Woche umstellen. Die Automobilindustrie des Landes gerät aufgrund der einbrechenden Nachfrage zunehmend unter Druck, wie die staatliche Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet. „Dies ist eine notwendige Maßnahme, die durch einen Rückgang des Busmarktes um 60 Prozent infolge des Rückgangs der Käufe von Neufahrzeugen verursacht wurde“, erklärt das Unternehmen. Das Gorki-Automobilwerk (GAZ) kündigte im Juli bereits eine ähnliche Maßnahme an, die nach dem Ende des Betriebsurlaubs am 3. August beginnen soll. KamAZ wird am 1. August kürzere Arbeitszeiten für nicht ausgelastete Abteilungen einführen, während AvtoVAZ sich darauf vorbereitet, am 29. September zu folgen. Nach Angaben von Autostat ist der Gesamtabsatz von Neufahrzeugen (Pkw, Lkw und Busse) in der ersten Jahreshälfte 2025 mit knapp über 601.800 verkauften Einheiten im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent zurückgegangen.
+++ 12:41 Rekord: Russland feuert im Juli 6300 Drohnen auf die Ukraine ab +++
Russland greift die Ukraine im Juli mit so vielen Drohnen an, wie in keinem Monat zuvor. Die russische Armee feuerte 6297 Langstreckendrohnen ab, wie eine auf Angaben der ukrainischen Luftwaffe basierende Analyse der Nachrichtenagentur AFP zeigt. Damit setzte Moskau 16 Prozent mehr Drohnen dieses Typs ein als noch im Juni. Im Juli nahmen die Angriffe den dritten Monat in Folge zu. Zudem griff Russland die Ukraine den Daten zufolge zudem mit 198 Raketen an. Dies ist ein leichter Rückgang gegenüber dem Juni.
+++ 11:57 Millionen mit Militärverpflegung veruntreut? – Kiewer Ex-Ministerialbeamter angeklagt +++
Der ukrainische Geheimdienst (SBU) enttarnt einen ehemaligen Abteilungsleiter des Verteidigungsministeriums, der im Verdacht steht, 1 Milliarde Griwna (knapp 21 Mio. Euro) an Staatsgeld veruntreut zu haben. Das teilt der SBU auf Telegram mit. Der Klage zufolge soll der damalige Mitarbeiter zwischen März und Dezember 2022 den Kauf und die Lieferung von Lebensmitteln für die Streitkräfte zu überhöhten Preisen organisiert haben. Den Ermittlern zufolge unterzeichnete der Beamte im Frühjahr 2022 einen Vertrag mit einem privaten Unternehmen, der die Lebensmittelpreise künstlich um 41 Prozent erhöhte, während die Logistikkosten gar um 221 Prozent stiegen. Der SBU erklärt, der ehemalige Beamte des Verteidigungsministeriums habe es versäumt, die Preisgestaltung ordnungsgemäß zu überprüfen oder die zuständigen Abteilungen des Ministeriums zu konsultieren, bevor er den Vertrag genehmigte, was zu erheblichen Verlusten für den Staatshaushalt führte. Nun wird er der Veruntreuung in einem besonders schweren Fall angeklagt. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 12 Jahre Gefängnis und die Beschlagnahme seines Vermögens.
+++ 11:24 Reiche sieht Rüstung als möglichen Motor für deutschen Wirtschaftsaufschwung +++
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche bezeichnet die Rüstungsindustrie als „essenziellen Bestandteil“ für eine resiliente Volkswirtschaft. „In den vergangenen Jahrzehnten möglicherweise unterschätzt und auch nach dem Fall der Mauer wenig beachtet, ist nicht erst seit dem Ukrainekrieg klar, dass unser Land sich verteidigen können muss“, sagt Reiche in Kassel bei einem Besuch des Rüstungskonzerns KNDS, der unter anderem den Kampfpanzer Leopard 2 produziert. Wirtschafts- und Sicherheitspolitik gehörten untrennbar zusammen, so die CDU-Politikerin. Die Rüstungsindustrie zeige beachtliche Wachstumszahlen und große technologische Sprünge. Mit Blick auf die Schwächephase der deutschen Wirtschaft sagt Reiche, die Rüstungsindustrie könne einen Beitrag dafür leisten, wirtschaftlich stärker zu werden. Zu einem möglichen Staatseinstieg bei KNDS hält sich Reiche jedoch bedeckt. Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte laut Medienberichten zuletzt gesagt, Deutschland erwäge einen Einstieg, es gebe aber noch keine Entscheidung.
+++ 10:46 Spektakuläre Rettung: Eingekesselter Soldat erhält E-Bike per Drohne und kann fliehen +++
Der 4. Brigade der ukrainischen Nationalgarde soll ein Coup gelungen sein, berichtet die US-Ausgabe des „Business Insider„. Demnach retteten die Soldaten einen eingekesselten Kameraden mithilfe eines E-Bikes. Dieses soll per Drohne eingeflogen worden sein. Der Soldat mit Rufnamen „Tankist“ sei der letzte Überlebende seiner Einheit gewesen. In der Region nahe der Stadt Siversk seien ihm alle Rettungswege versperrt gewesen. Kurzerhand versuchte das ukrainische Militär, ihn mit einem, an einer Drohne befestigten, E-Bike zu retten. Die erste Drohne wurde abgeschossen, die zweite hatte ein technisches Problem, im dritten Anlauf gelang es dem Bericht zufolge. Der Soldat – so sollen es Videoaufnahmen zeigen – konnte mit dem E-Bike aus der Gefahrenzone kommen, fuhr allerdings später auf eine Mine. Von dort konnte er sich demnach zu Fuß in eine wenige hundert Meter entfernte ukrainische Stellung retten. Ein zweites, per Drohne, geschicktes E-Bike brachte ihn am Ende gänzlich aus der Gefahrenzone. In einem gut 16-minütigen Video ist ein ukrainischer Soldat zu sehen, bei dem es sich um „Tankist“ handeln soll. Eigentlich sollen Drohnen des Typs Baba Yaga oder Heavy Shot ein maximales Gewicht von gut 22 Kilo tragen können. Dem „Business Insider“-Bericht zufolge habe das E-Bike jedoch knapp 40 Kilo gewogen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 10:12 Deutschland liefert der Ukraine zwei weitere Patriot-Systeme +++
Die Bundeswehr liefert kurzfristig zwei weitere Patriot-Raketenabwehrsysteme in die Ukraine. In einem ersten Schritt würden in den nächsten Tagen Startgeräte („Launcher“) geschickt, teilt das Verteidigungsministerium mit. In einem zweiten Schritt würden innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate weitere Systemanteile übergeben, um damit die Luftverteidigung der Ukraine mit zusätzlichen Batterien zu stärken. Durch gemeinsame Anstrengungen der Partner würden diese für den Einsatz in der Ukraine vorbereitet und einsatzbereit übergeben. Mit dem US-Verteidigungsministerium sei vereinbart, dass Deutschland im Gegenzug als erste Nation, und damit beschleunigt, neu produzierte Patriot-Systeme der neuesten Generation erhalte. Bezahlt werden sie durch Deutschland. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 09:35 ISW: Kreml-Soldaten brauchen 26 Monate für 11 Kilometer Strecke +++
Die russischen Streitkräfte erklären die wichtige Stadt Tschassiw Jar für besetzt. Die Ukraine bestreitet das. Fakt ist, dass Russland seit langem zumindest große Teile der Stadt unter Kontrolle hatte. Allerdings benötigten die Kreml-Truppen 26 Monate, um nach der Eroberung des östlich gelegenen Bachmut bis in den westlichen Teil der Stadt Tschassiw Jar vorzudringen. Das entspricht eine Strecke von nur elf Kilometern. Das berichtet das der Thinktank „Institute for the Study of War„. Demnach benötigten die Truppen zunächst von Mai 2023 bis März 2024, für ein Vorrücken von Bachmut bis zu Stadtgrenze von Tschassiw Jar. Hernach dauert es weitere anderthalb Jahre, bis der Kreml die Stadt für besetzt erklärt. Eine ukrainische Quelle schätzt, dass das russische Militär bei der Belagerung von Tschassiw Jar knapp 5000 tote Soldaten zu beklagen hat. Damit dürften Kämpfe in der Region zu den verlustreichsten für das russische Militär gehören. Bei der Belagerung Bachmuts verloren die Kreml-Truppen nach Angaben des einstigen Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin rund 20.000 Kämpfer.
(Foto: ntv.de | Google Earth, Image © 2025 Maxar Technologies, CNES / Airbus)
+++ 08:54 Nächtliche Explosionen über Taganrog: Bürgermeisterin schweigt über vermuteten Drohnenangriff +++
In der russischen Stadt Taganrog in der Region Rostow ist in der Nacht eine Reihe von Explosionen zu hören. Nach Angaben des russischen Telegram-Kanals Baza wird vermutet, dass es sich um einen ukrainischen Drohnenangriff handelt. Anwohner berichten demnach, sie hätten etwa zehn Explosionen am Himmel über der Stadt gehört. Berichten zufolge seien sowohl Flugabwehrsysteme als auch Hubschrauber an der Abwehr beteiligt gewesen. Die Bürgermeisterin von Taganrog, Switlana Kambulowa, bestätigt später den Einsatz der örtlichen Luftabwehr, äußert sich jedoch nicht weiter zu dem Drohnenangriff.
+++ 08:18 Neues Kreml-Gesetz nennt 72 neue „Vergehen“, die zum Verlust der Staatsbürgerschaft führen +++
Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnet ein neues Gesetz, das die Gründe für den Entzug der eingebürgerten russischen Staatsbürgerschaft erheblich ausweitet. Die aktualisierte Gesetzgebung fügt der Liste der Straftaten, die zum Verlust der erworbenen russischen Staatsbürgerschaft führen können, laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS 72 neue Punkte hinzu. Darunter befinden sich schwere Gewaltverbrechen wie Mord, sexuelle Gewalt gegen Minderjährige, schwere Körperverletzung und fahrlässige Tötung. Die überarbeitete Liste zielt auch auf Handlungen ab, die als Bedrohung für die nationale Sicherheit angesehen werden, wie etwa öffentliche Aufrufe zu terroristischen Aktivitäten, die Rechtfertigung oder Propagierung von Terrorismus und unrechtmäßige Handlungen gegen die kritische Informationsinfrastruktur Russlands. Die Staatsbürgerschaft kann nun auch für die Zusammenarbeit mit einem ausländischen Staat entzogen werden, wenn dies als Verstoß gegen die Sicherheitsinteressen Russlands angesehen wird. Das Gesetz nennt weitere Gründe für den Entzug der Staatsbürgerschaft, darunter die wissentliche Unterstützung von Aktivitäten, die als Untergrabung der Sicherheit Russlands gelten, der öffentliche Aufruf zu Aktionen gegen die Sicherheit des Staates und die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen oder ausländischen staatlichen Stellen, die Russland als feindlich betrachtet.
+++ 07:45 Ukraine: Russland verliert knapp 1000 Soldaten und mehr als 160 Drohnen +++
Zum ersten Mal seit Tagen meldet der ukrainische Generalstab weniger als 1000 russische Opfer binnen 24 Stunden. Nach den Angaben auf Facebook sollen am Vortag 940 Kreml-Soldaten verletzt oder getötet worden sein. Dazu seien ein Panzer und zwei gepanzerte Fahrzeuge sowie 33 Artilleriegeschütze zerstört worden. Die höchsten täglichen russischen Verluste machen nach wie vor Drohnen aus. Von diesen seien 163 zerstört worden, so der ukrainische Generalstab.
+++ 07:14 Microsoft: Russische Hackergruppe „Secret Blizzard“ attackiert Botschaften in Moskau +++
Eine große russische Cyberspionage-Gruppe, die von Microsoft unter dem Namen „Secret Blizzard“ geführt wird, attackiert nachweislich ausländische Botschaften in Moskau. Die Gruppe setzt eine ausgeklügelte „adversary-in-the-middle“-Technik ein, um ihre maßgeschneiderte Malware, „ApolloShadow“, für die Sammlung von Informationen einzusetzen, heißt es von Microsoft. Diese Kampagne, die seit mindestens 2024 läuft, sei ein hohes Risiko für diplomatische Einrichtungen und andere sensible Organisationen, die in der russischen Hauptstadt tätig sind, insbesondere für solche, die auf lokale Internetanbieter angewiesen sind. Die ApolloShadow-Malware ermöglicht es Secret Blizzard, ein vertrauenswürdiges Stammzertifikat auf den Zielgeräten zu installieren. Mit diesem Zertifikat können Geräte dazu gebracht werden, bösartigen, von den Akteuren kontrollierten Websites zu vertrauen, wodurch die Cyberspionagegruppe einen dauerhaften Zugang zu diplomatischen Geräten aufrechterhalten kann, vermutlich zum Zweck der Informationsbeschaffung. Im Februar 2025 beobachtete Microsoft diese Technik speziell gegen ausländische Botschaften in Moskau.
+++ 06:42 Einer der schwersten Angriffe auf Zivilisten: Opferzahl in Kiew steigt auf 26 +++
Die Zahl der Opfer nach dem großen russischen Drohnen- und Raketenangriff auf Kiew in der Nacht auf Donnerstag steigt noch immer. Weitere Opfer wurden bei Bergungsarbeiten unter Trümmern entdeckt. Tymur Tkachenko, Leiter der Militärverwaltung der Stadt, erklärt auf Telegram, dass mittlerweile 26 Todesopfer und 159 Verletzte zu beklagen sind. Unter den Todesopfern befinden sich demnach auch drei Kinder. Zwölf Kinder wurden zudem verletzt. „Leider haben sich die schlimmsten Voraussagen über die Zahl der unter den Trümmern eingeschlossenen Menschen bestätigt“, so Tkatschenko. Rund 30 Menschen befanden sich am Donnerstag noch im Krankenhaus. Damit handelt es sich um einen der schwersten Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022.
+++ 06:04 Ukraine: Einnahme von Tschassiw Jar ist „russischer Fake“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, dass es sich bei den Berichten über eine russische Einnahme von Tschassiw Jar um eine Falschmeldung handle. Es gibt russische Fälschungen. Wie Sie gesehen haben, sind Informationen über die Besetzung von Tschassiw Jar russische Desinformationen“, so der ukrainische Präsident. „Die ukrainischen Einheiten verteidigen unsere Stellungen und wir schlagen jeden russischen Vorstoß in den Oblasten Donezk, Sumy und Charkiw zurück.“ An der Pokrowsk-Front halte man die Stellungen, so Selenskyj. „Es ist wichtig, dass unsere Kämpfer russische Sabotage- und Aufklärungsgruppen zurückschlagen, kleine Gruppen, die ständig versuchen, in die Stadt einzudringen, die ständig versuchen, dort Fuß zu fassen. Das ist die russische Taktik, und unsere Antwort darauf ist die Vernichtung der Besatzer.“
+++ 05:30 Selenskyj: Ohne Regimewechsel wird Moskau weiter destabilisieren +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die westlichen Verbündeten dazu aufgerufen, auf einen Regimewechsel in Russland zu drängen. Er warnt auf einer Konferenz zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki davor, dass Moskau weiter versuchen werde, die europäischen Verbündeten zu destabilisieren. „Ich glaube, dass Russland dazu gebracht werden kann, diesen Krieg zu beenden. Es hat ihn begonnen, und es kann dazu gebracht werden, ihn zu beenden. Aber wenn die Welt nicht darauf abzielt, das Regime in Russland zu ändern, wird Moskau auch nach Beendigung des Krieges weiter versuchen, die Nachbarländer zu destabilisieren“, sagt Selenskyj in seiner virtuellen Ansprache. „Wir müssen Russlands Kriegsmaschinerie vollständig blockieren. Jedes eingefrorene russische Vermögen, einschließlich des durch Korruption gestohlenen Reichtums, für die Verteidigung gegen die russische Aggression einsetzen. Es ist an der Zeit, russisches Vermögen zu konfiszieren, nicht nur einzufrieren“, fügt der Präsident hinzu.
+++ 04:21 Senatsausschuss billigt Gesetzentwurf mit Ukraine-Hilfen +++
Ein Ausschuss des US-Senats hat am Donnerstag einen Gesetzesentwurf gebilligt, der rund eine Milliarde Dollar zur Unterstützung der Ukraine enthält. Der Bewilligungsausschuss des Senats stimmt mit 26:3 Stimmen für den Haushalt des Verteidigungsministeriums in Höhe von 852 Milliarden Dollar. Dieser enthält 800 Millionen Dollar für die Initiative zur Unterstützung der Sicherheit in der Ukraine (USAI) und 225 Millionen Dollar für die Baltische Sicherheitsinitiative, von welcher der größte Teil für die Unterstützung Kiews vorgesehen ist.
+++ 03:03 Trump schickt Sondergesandten Witkoff erneut nach Moskau +++
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff reist nach Angaben von Präsident Donald Trump nach Russland. Dies werde im Anschluss an Witkoffs gegenwärtigen Israel-Besuch geschehen, kündigt Trump an, ohne Einzelheiten zu nennen. Die USA haben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Frist bis zum 8. August gesetzt, um eine Einigung zum Kriegsende zu erzielen. Andernfalls drohen sie mit Wirtschaftssanktionen. Witkoff hat in der Vergangenheit bereits mit Putin verhandelt.
+++ 00:53 Trump nennt Vorgehen Russlands in der Ukraine „widerwärtig“ +++
US-Präsident Donald Trump hat die erneuten Angriffe Russlands in der Ukraine als „widerwärtig“ bezeichnet und neue Sanktionen gegen Moskau angekündigt. „Russland – ich finde es widerwärtig, was sie tun“, so Trump. „Wir werden Sanktionen verhängen. Ich weiß nicht, ob ihn Sanktionen stören“, fügt der US-Präsident mit Blick auf seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin hinzu.
+++ 23:50 Opferzahl nach russischem Angriff auf Kiew steigt auf 16 +++
Die Zahl der Todesopfer des russischen Angriffs auf Kiew in der vergangenen Nacht hat sich auf 16 erhöht. Darunter befinden sich zwei Kinder, teilt der Leiter der Kiewer Militäradministration mit. Die Zahl der Verletzten erhöhte sich ebenfalls und liegt nun bei 159.
+++ 22:16 Selenskyj: Technik-Verbote gegen Moskau besser überwachen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von seinen westlichen Partnern ein strikteres Vorgehen gegen den Verkauf verbotener Elektronikbauteile an Russland. Selenskyj berichtet, er habe in Kiew mit den Botschaftern der EU-Staaten gesprochen. Ihnen seien Teile gefundener russischer Kampfdrohnen und Raketen gezeigt worden. „Keine dieser Raketen, keine dieser Shahed-Drohnen fliegt ohne Bauteile aus anderen Ländern, die auf verschiedenen Wegen nach Russland geliefert werden“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. „Jeder dieser Wege muss blockiert werden, und das hängt von unseren Partnern ab.“
+++ 21:40 Makeiev bittet um deutsche Investitionen in ukrainische Rüstungsindustrie +++
Angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf Kiew fordert der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksii Makeiev, deutsche Investitionen in die ukrainische Verteidigungsindustrie. „Bilder zerstörter Gebäude und verletzter Zivilisten erreichen uns fast täglich, doch die heutige Attacke verdeutlicht einmal mehr: Der Terror Moskaus kennt keine Grenzen“, schreibt Makeiev in einem Gastbeitrag für t-online. „Die Suche nach und die Lieferung von zusätzlichen Patriot- Systemen für die Ukraine sind entscheidend, um Zivilisten vor russischen Raketen zu schützen. Doch wir können und müssen weiter gehen.“ Seine Forderung: „Der nächste logische Schritt ist daher – wie bereits im Mai zwischen Deutschland und der Ukraine beschlossen – jetzt gezielt in die ukrainische Verteidigungsindustrie zu investieren.“ Dies bedeute die Produktion von Aufklärungsdrohnen, weitreichenden Kampfdrohnen, Drohnen-Abfangsystemen sowie FPV-Drohnen durch ukrainische Unternehmen, ergänzt durch gemeinsame deutsch-ukrainische Joint Ventures.
+++ 20:50 Rubio: Medwedew „kein relevanter Akteur in der russischen Politik“ +++
Nach dem öffentlichen Schlagabtausch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew äußert sich nun US-Außenminister Marco Rubio zu dem Streit. Medwedew sei „kein relevanter Akteur in der russischen Politik“, sagt Rubio in einem Interview mit Fox Radio. „Er ist kein Entscheidungsträger. Er war bei keinem der Treffen oder Gespräche dabei, die wir je hatten.“ Rubio äußert Zweifel daran, dass Medwedews Worte die offizielle Position Russlands wiedergeben. Es sei unwahrscheinlich, dass diese „ein Faktor“ seien.
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