Der BFC machte vor der Pause viel Druck
Einige Zuschauer kamen im Berliner Feierabendverkehr zu spät, sie verpassten eine Top-Chance des BFC schon in der 2. Minute: Nach einem Erfurter Ballverlust passte Joey Breitfeld auf Leandro Putaro, aber der bundesligaerfahrene Angreifer kam nicht an Schlussmann Lorenz Otto vorbei. So ähnlich lief es in der 16. Minute, als Verteidiger Sofiane Ikene die Kugel an der Grundlinie verlor, der neue BFC-Kapitän Rufat Dadashov scheiterte an einem Reflex von Otto. Drei Minuten später konnten die Thüringer ein paar Sekunden jubeln, doch Referee Max Kluge nahm einen Treffer von Benjica Caciel wieder zurück. Dessen Kollege Obed Ugondu soll zu aktiv im Abseits vor dem Berliner Torhüter Paul Hainke aufgetaucht sein.
Danach blieben die Gastgeber am Zug, immer wieder ging es nach vorne: Beim Abschluss des erst 17-jährigen Moritz Polte parierte Otto erneut stark, als direkt danach Dadashov angespielt wurde, bekam Ikene noch ein Bein dazwischen (40.). Einmal tauchte auch Erfurt noch aussichtsreich am Berliner Fünfer auf, doch Ugondu fand am zweiten Pfosten nach einer Kopfballverlängerung seinen Meister in Hainke (43.). Der Keeper stand für den gesperrten Nicolas Ortegel im Kasten.
Fünf Tore nach der Pause – Erfurt verspielte 2:0
Die zweite Halbzeit wurde zur Achterbahnfahrt: Zunächst nutzte Erfurt ein Momentum zur Führung, als Marco Wolf eine genau getimte Flanke von rechts ins rechte Eck köpfte (57.). Ugondu legt drei Minuten später nach, als er nach einem Pass von Boboy die Kugel in den spitzen Winkel setzte.
Danach hatten die Thüringer das Geschehen scheinbar im Griff. Der BFC kam aus dem Nichts zum Anschluss: Willi Reincke traf aus fast 30 Metern (80.). Das Team von Dennis Kutrieb schöpfte neuen Mut – Verteidiger Tobias Gunte wuchte den Ball nach einer Ecke zum Ausgleich rein (87.). Doch die Erfurter hatten noch ein Ass im Ärmel. Nach einem langen Schlag von der Mittellinie in der fünften Minute der Nachspielzeit setzte Joker Ömer Uzun den Ball am zweiten Pfosten ins kurze Eck. Der Rest war Jubel. Denn direkt danach war Schluss.