Gladbeck. Immer mehr arme Menschen, zu wenig Spenden: Laut Tafel-Betreiber DRK ist die Zukunft der Tafel ungewiss. Der Hilferuf wirft nun Fragen auf.

Steckt die Tafel in Gladbeck wirklich so tief in einer Finanzierungskrise? Und wenn ja, wie konnte es soweit kommen? Nach dem jüngsten Bericht der Redaktion über die Finanznot der Tafel drängen sich den Gladbecker Christdemokraten Fragen auf.

Die CDU Gladbeck will im Sozialausschuss über die Situation der Tafel in Gladbeck reden

Die CDU-Rastfraktion stellt deshalb nun den Antrag, die „Situation der Tafel in Gladbeck“ in der Sitzung des Ausschusses für Senioren, Soziales und Gesundheit am 19. August zu behandeln. Der Bericht in der WAZ Gladbeck, so Ratsherr Dietmar Rymann, habe überrascht – vor allem mit der Aussage, das DRK kämpfe um den Erhalt des Angebots.

Auch interessant

Ehrenamtliche Kräfte packen bei der rollenden Tafel an, die das DRK Gladbeck organisiert und durchführt.

Wiederholt habe sich der Fachausschuss in der laufenden Wahlperiode des Rates mit der Problematik der Tafel in Gladbeck befasst, so Rymann. DRK-Chef Wilhelm Walter habe dort bereits von Problemen bei der Organisation und Finanzierung der Tafel berichtet. Rymann: „Nachdem aber der Ausschuss und danach der Rat noch einmal 4000 Euro Euro zugeschossen haben, war nach unserem Informationsstand der Betrieb der Tafel für 2025 gesichert.“

Frage nach möglichen Einsparungen bei der Tafel, wenn es nur noch eine zentrale Ausgabe gibt

Nun, knapp sechs Monate nach dieser Sitzung, lasse das DRK die Alarmglocken schrillen. Bei den Christdemokraten stellt sich deshalb die Frage, was sich in dieser Zeit geändert hat, so „dass die Tafel sich jetzt ‚in höchster Finanznot‘ befindet“. In der Ausschusssitzung Ende Januar habe Wilhelm Walter ein detailliertes Zahlenwerk vorgelegt, in dem die Einnahmen und Ausgaben für die Tafel aufgelistet wurden. „Wir bitten darum, diese Daten, die heute offensichtlich anders sind als vor einem halben Jahr, neu aufzubereiten“, so Rymann.

Darüber hinaus möchte die CDU wissen, welche Einsparungen sich erzielen lassen, „wenn die zurzeit dezentrale Ausgabe an drei Standorten durch eine zentrale Ausgabe ersetzt wird“. Der Ausschuss im August müsse sich außerdem mit der Frage befassen, „ob die Zahl der Tafelkunden begrenzt werden kann oder muss und ob man den Beitrag, den die Tafelkunden zu entrichten haben, weiter erhöhen kann“. Nach Informationen der Christdemokraten liege Gladbeck in diesem Punkt noch nicht in einer Spitzengruppe.