Mindestens 70.000 Menschen haben in Hamburg am Christopher Street Day (CSD) teilgenommen. Die Zahlen gab die Polizei nach ersten Schätzungen bekannt. Demnach verlief der am Mittag gestartete Aufzug
friedlich. 

Die Demonstration steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wir
sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen“. Die Demo solle darauf aufmerksam machen, „dass die LGBTIQ+-Community kein abstraktes Konstrukt“ und „kein Trend“ sei, sagen die Veranstalter. 

Die Hamburger CSD-Demonstration zählt zu den größten Veranstaltungen
ihrer Art in Deutschland
. Teilgenommen haben in diesem Jahr etwa Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und die Bundestagsabgeordnete Ricarda Lang (beide Grüne). An der Parade für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans und queeren Personen (LGBTQ) durch die Innenstadt beteiligten sich nach Veranstalterangaben rund 120 Gruppen, Vereine, Firmen und Verbände mit Fußgruppen oder Trucks.

In den vergangenen Wochen wurde der CSD bereits in Köln und Berlin gefeiert. Insgesamt soll es 160 CSD-Paraden in diesem Jahr bundesweit geben, das sind so viele wie noch nie. Allerdings gab es zuletzt auch Gegendemos von rechten Gruppen sowie gewaltsame Gegenaktionen. Zu einer rechtsextremen Kundgebung während des CSD in Berlin waren 400 Menschen angemeldet, der Polizei nach seien aber „deutlich“ weniger gekommen. Laut einem Lagebericht des Bundeskriminalamts und des Bundesinnenministeriums von Ende 2024 hat sich die Zahl der Straftaten im Bereich „Sexuelle Orientierung“ und „Geschlechtsbezogene Diversität“ seit 2010 nahezu verzehnfacht. 

Die CSD-Kundgebung erinnert an den 28. Juni 1969, als die Polizei die Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street stürmte, worauf tagelange Zusammenstöße zwischen Aktivistinnen und Sicherheitskräften folgten. Der Aufstand gilt als Geburtsstunde der modernen LGBTQI+-Bewegung.

Queerness

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