Die Abschlusswoche des Jubiläumsprogramms zum Augsburger Friedensfest hat begonnen. Rund 30 Veranstaltungen finden noch bis zum 8. August, dem Tag des Hohen Friedensfests, statt.

„Nach drei Monaten schließt sich der Kreis des diesjährigen Friedensfests“, sagt Eric Nikodym, künstlerischer Leiter des Rahmenprogramms zum 375. Friedensfest. „Im letzten der vier Programmteile erinnern wir an Vergangenes, setzen uns mit der Gegenwart auseinander und feiern den Frieden als eine immerwährende Aufgabe, für die wir gemeinsam als Gesellschaft einstehen“, betont er. In den Veranstaltungen zeige sich „noch einmal die Vielfalt und die Stärke der Friedensstadt Augsburg“. Geboten sind unter anderem Konzerte, Filmabende, Diskussionsrunden und religiöse Formate wie das multireligiöse Friedensgebet.

Offizieller Feiertag in Augsburg

Am 8. August kommen die Augsburger Jahr für Jahr auf dem Rathausplatz zusammen, um an der großen Friedenstafel Platz zu nehmen. Seit 1950 ist das Hohe Friedensfest ein offizieller Feiertag in Augsburg. Der Ursprung lag damals 300 Jahre zurück: 1650 feierten die protestantischen Christen nach dem Dreißigjährigen Krieg die wiedererlangte konfessionelle Gleichstellung. In der Folge wurde der Festtag alljährlich begangen.

Bereits am Sonntag gibt das Kyiv Symphony Orchestra in der Kirche St. Ulrich gemeinsam mit dem Philharmonischen Chor Augsburg ein Konzert als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Das Orchester, seit vier Jahren im Exil in Deutschland, bringt unter Leitung von Felix Krieger Werke von Beethoven, Strauss, Arvo Pärt und dem ukrainischen Komponisten Yurii Shevchenko zur Aufführung. Über 100 Mitwirkende gestalten das Programm, das Klassik und Gegenwart verbindet und an die Zerbrechlichkeit des Friedens erinnern soll. Beginn ist um 20 Uhr.

Nachtkonzert „Wenn die Zeit stehen bleibt“

Als ein weiterer Höhepunkt des Programms gilt das Nachtkonzert „Wenn die Zeit stehen bleibt“ zum Hiroshima-Gedenken, am 6. August. In der Nacht auf Mittwoch findet das Erinnerungsprojekt, ein Konzert mit Übernachtungsmöglichkeit, in der Moritzkirche statt. Beginn ist um Mitternacht. Um 1.15 Uhr, zur deutschen Uhrzeit des Bombenabwurfs, erklingt die Friedensglocke des niederländischen Ensembles „HIIIT“. Gegossen sind die Glocken aus Kriegsmunition aus der Ukraine. Der Sonnenaufgang wird um 6 Uhr musikalisch mit Orgelklängen gefeiert. Diejenigen, die an der gesamten Kunstdarbietung teilnehmen, erwartet am Morgen des 6. August ein gemeinsames Frühstück. Anmeldungen sind möglich unter friedensbuero@augsburg.de.

Am Donnerstag, 7. August, gibt es im Anschluss an das multireligiöse Friedensgebet auf dem Rathausplatz, welches um 19 Uhr beginnt, ein Friedenskonzert der Brass-Formation Banda Comunale. Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt ist frei.

In diesem Jahr gibt es wieder einen Friedenspreis

Der Tag des Hohen Friedensfests am 8. August beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischen Festgottesdienst in St. Anna, die Predigt hält Bischof Bertram Meier. Parallel dazu findet in St. Ulrich ein ökumenischer Familiengottesdienst statt. Anschließend lädt die Stadt ab 11 Uhr zur großen Friedenstafel. Im Zuge der Feierlichkeiten auf dem Rathausplatz wird zudem der Friedenspreisträger 2025 bekannt gegeben. Ab 13.30 Uhr bringen verschiedene Künstlerinnen und Künstler beim Song-Slam ihre Versionen einer Augsburger Friedenshymne auf die Bühne. Das Publikum und eine Jury küren anschließend zum ersten Mal den „Augsburger Friedens-Song“.

Darüber hinaus lädt das traditionelle Kinderfriedensfest von 12 bis 17 Uhr in den Botanischen Garten, den Zoo und das Umweltbildungszentrum ein. Es wird zahlreiche Mitmachaktionen geben.

Das feierliche Abschlusskonzert „Fragmente über Frieden“ findet von 19 bis 21 Uhr in der St.-Anna-Kirche statt. Wie die Stadt Augsburg mitteilt, müsse die geplante Uraufführung der Neukomposition einer zeitgenössischen Friedenskantate von Peter Berg leider abgesagt werden. „Dennoch erwartet das Publikum ein außergewöhnliches, abwechslungsreiches Programm, das den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart spannt“, so die Stadt. Im Zentrum stehe dabei die Wiederaufführung einer historischen Friedensfestkantate von Friedrich Hartmann Graf, die für das Jahr 1775 entstanden ist.

AZ