Stand: 02.08.2025 17:45 Uhr

Kunstturnerin Jesenia Schäfer hat bei den Finals für eine Überraschung gesorgt und Gold am Sprung gewonnen. Daneben schrieb auch Meolie Jauch mit ihrem Titel am Stufenbarren eine besondere Geschichte.

Es war ein Wechselbad der Gefühle, durch das Jesenia Schäfer am Samstag (02.08.2025) in Dresden gehen musste. Die Freude über die Silbermedaille war bereits groß, nachdem das offizielle Ergebnis in der Halle angezeigt worden war.

Aus Silber wird Gold für Schäfer

Zu diesem Zeitpunkt wurde noch Mehrkampfmeisterin Karina Schönmaier an erster Stelle geführt. Kurz darauf musste das Ergebnis dann allerdings korrigiert werden. Der Europameisterin wurde ein Fehler bei der Mattenlage zum Verhängnis, wodurch sie einen Punktabzug bekam. Aus Gold wurde Silber und aus Silber wurde Gold.

Für die erst 15 Jahre alte Schäfer vom TuS Chemnitz-Altendorf ist es der mit Abstand größte Erfolg ihrer Karriere. Am Vortag hatte sie im Mehrkampf das Podest noch denkbar knapp verpasst und Tränen vergossen. Dieses Mal gelang ihr mit 13,166 Punkten der Coup vor Teamkollegin Schönmaier (13,016). Bronze sicherte sich Mia Reimann (TSV Jetzendorf/12,833).

Meolie Jauch – erst das Karriereende, jetzt der Titel

Auch am Stufenbarren gab es eine Überraschung. Meolie Jauch hatte Mitte Dezember vorigen Jahres ihren Rücktritt erklärt und dies mit mentalen Problemen begründet. Damit hatte sie die folgenden Missbrauchsvorwürfe am Kunst-Turn-Forum in Stuttgart ausgelöst. Inzwischen startet sie für TS NeckarGym Nürtingen und nicht mehr für den MTV Stuttgart – und der Erfolg ist auch zurück.

Schon in der Qualifikation hatte sie die besten Werte am Stufenbarren geturnt. Im Finale bestätigte sie dann ihre Leistung und setzte sich mit 13,233 Punkten vor Karina Schönmaier und Janoah Müller durch, die beide auf 13,166 Punkte kamen. Schönmaier hatte aber den geringeren Ausgangswert bei der Übung und sicherte sich so Silber.

Dunkel überzeugt am Pauschenpferd – Eder am Boden

Bei den Männern wurde Nils Dunkel seiner Favoritenrolle an seinem Paradegerät, dem Pauschenpferd, gerecht. Der 28-Jährige vom SV Halle, der im Mai am Barren Europameister geworden war, sicherte sich mit 13,633 Punkten vor Timo Eder (MTV Ludwigsburg/13,466) und Alexander Kunz (KTV Straubenhardt/11,866) souverän seinen insgesamt vierten deutschen Meistertitel – alle davon am Pauschenpferd.

Eder hatte zuvor seinen zweiten Titel in Dresden gefeiert. 48 Stunden nach seinem Sieg im Mehrkampf zeigte er am Boden die beste Vorstellung und setzte sich deutlich vor Dario Sissakis (SC Berlin/13,000) und Leonard Prügel (TuS Vinnhorst).

Premierentitel für Kunz

Den letzten Titel am ersten Tag der Gerätfinals sicherte sich schließlich Kunz an den Ringen. Der 22-Jährige kam auf 13,566 Punkte und gewann damit vor Titelverteidiger Artur Sahakyan (13,400) und Sissakis (13,200). Für Kunz ist der größte Erfolg seiner Karriere. Im Mehrkampf hatte er bereits Silber gewonnen.